RS OGH 1977/6/7 1Ob583/77, 1Ob681/77, 4Ob520/83, 8Ob2017/96t, 6Ob189/98g, 2Ob128/10b, 2Ob41/11k, 2Ob

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 07.06.1977

Norm

ABGB §552
ABGB §655
ABGB §914 IIIe
ZPO §503 E4c18

Rechtssatz

Ist ein wirklicher Wille des Erblassers nicht zu ermitteln, weil der eingetretene Fall von ihm nicht bedacht wurde, so greift die hypothetische Auslegung Platz. Ihre Aufgabe ist es zu ermitteln, was der Erblasser gewollt hätte, wenn er zur Zeit der Errichtung der letztwilligen Erklärung vorausschauend die Lage bedacht hätte, wie sie sich in der Folge darstellte. Der in der Folge eingetretene, vom Erblasser nicht bedachte Fall ist aber in seinem Geiste und seinen Intentionen gemäß zu regeln.

Entscheidungstexte

1 Ob 583/77
Entscheidungstext OGH 07.06.1977 1 Ob 583/77
1 Ob 681/77
Entscheidungstext OGH 08.03.1978 1 Ob 681/77
4 Ob 520/83
Entscheidungstext OGH 12.04.1983 4 Ob 520/83
Auch
8 Ob 2017/96t
Entscheidungstext OGH 24.05.1996 8 Ob 2017/96t
Beisatz: Hier: Auslegung des Satzes "nur wenn sie mich pflegt, da ich nicht im Spital sterben will". (T1)
6 Ob 189/98g
Entscheidungstext OGH 15.10.1998 6 Ob 189/98g
Beisatz: Die Maßgeblichkeit eines hypothetischen Willens des Testators darf aber nicht dazu führen, dass ein ausdrücklich erklärter Testamentswille durch einen damit in Widerspruch stehenden hypothetischen Willen ersetzt wird. (T2) Veröff: SZ 71/166
2 Ob 128/10b
Entscheidungstext OGH 11.11.2010 2 Ob 128/10b
Auch; Auch Beis wie T2; Veröff: SZ 2010/143
2 Ob 41/11k
Entscheidungstext OGH 24.04.2012 2 Ob 41/11k
Auch; Auch Beis wie T2
Veröff: SZ 2012/49
2 Ob 220/17t
Entscheidungstext OGH 17.12.2018 2 Ob 220/17t

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1977:RS0012346

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

07.02.2019

Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at

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