RS OGH 1977/10/10 Bkd11/77, Bkd33/82, Bkd117/85, Bkd22/86, Bkd108/84, Bkd108/86 (Bkd56/87), Bkd95/86

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 10.10.1977
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Norm

DSt 1872 §38
DSt 1872 §39

Rechtssatz

Im Interesse der Rechtsverteidigung darf der Disziplinarrat nur über jene Tat urteilen, die im Einleitungsbeschluss als Anschuldigung angeführt worden ist, zumindest aber als Anschuldigung dem Beschuldigten vorgehalten wurde, damit dieser Gelegenheit hatte, dazu Stellung zu nehmen und sich diesbezüglich zu verteidigen.

Entscheidungstexte

  • Bkd 11/77
    Entscheidungstext OGH 10.10.1977 Bkd 11/77
    Veröff: AnwBl 1978,518
  • Bkd 33/82
    Entscheidungstext OGH 20.09.1982 Bkd 33/82
    nur: Im Interesse der Rechtsverteidigung darf der Disziplinarrat nur über jene Tat urteilen, die im Einleitungsbeschluss als Anschuldigung angeführt worden ist. (T1) Beisatz: So schon Bkd 8/68 (vgl VfGH 27.06.1967, B 20/67). (T2)
  • Bkd 117/85
    Entscheidungstext OGH 05.05.1986 Bkd 117/85
    Vgl; Beisatz: Im Gegensatz zur StPO keine Bindung an den Einleitungsbeschluss, der lediglich einen Rahmen darstellt, der vom Disziplinarrat nicht überschritten werden soll (SSt 3/49 ua). (T3)
  • Bkd 22/86
    Entscheidungstext OGH 10.11.1986 Bkd 22/86
    Vgl; Beisatz: Der Einleitungsbeschluss ist keine Anklageschrift im formellen Sinn. In ihm wird lediglich der inkriminierte Sachverhalt umschrieben, bei dessen Würdigung und (rechtlicher) Beurteilung der Disziplinarrat vollkommen frei ist. (T4)
  • Bkd 108/84
    Entscheidungstext OGH 21.01.1985 Bkd 108/84
    Vgl aber; Beis wie T3
  • Bkd 108/86
    Entscheidungstext OGH 06.06.1987 Bkd 108/86
    Vgl; Beisatz: Eine Erweiterung der Anschuldigungspunkte in der mündlichen Disziplinarverhandlung ist möglich. (T5)
  • Bkd 95/86
    Entscheidungstext OGH 30.11.1987 Bkd 95/86
    Vgl; Beisatz: Zur Erweiterung der disziplinarrechtlichen Anschuldigung in der mündlichen Disziplinarverhandlung. (T6) Veröff: AnwBl 1989,139
  • Bkd 135/89
    Entscheidungstext OGH 09.04.1990 Bkd 135/89
    Vgl; Beis wie T3; Beisatz: Siehe dazu auch VfGH vom 16.06.1982, B 386/81, AnwBl 1983,706 und Bkd 108/84, AnwBl 1986,83. (T7)
  • Bkd 59/89
    Entscheidungstext OGH 10.09.1990 Bkd 59/89
    Vgl auch
  • 13 Bkd 2/98
    Entscheidungstext OGH 25.05.1998 13 Bkd 2/98
    Auch
  • 11 Bkd 7/06
    Entscheidungstext OGH 07.05.2007 11 Bkd 7/06
    Vgl auch; Beisatz: Gegenstand der Verurteilung dürfen nur Fakten sein, die im Einleitungsbeschluss erwähnt oder von einer Ausdehnung in erster Instanz erfasst sind. (T8)
  • 3 Bkd 3/13
    Entscheidungstext OGH 02.09.2013 3 Bkd 3/13
    Beis wie T5
  • 9 Bkd 5/13
    Entscheidungstext OGH 16.12.2013 9 Bkd 5/13
    Auch; Beisatz: Ein Einleitungsbeschluss hat einen einem Disziplinarbeschuldigten vorgeworfenen Sachverhalt so zu beschreiben, dass der Disziplinarbeschuldigte zweifelsfrei erkennen kann, worüber im weiteren Verfahren bzw in der mündlichen Verhandlung abgesprochen werden soll. Keineswegs ist erforderlich, dass der Einleitungsbeschluss jedes Detail der vorgeworfenen Tathandlung genau vorwegnimmt. (T9)
  • 20 Os 10/16w
    Entscheidungstext OGH 27.01.2017 20 Os 10/16w
    Vgl auch; Beis wie T4; Beis ähnlich wie T9
  • 20 Ds 13/17t
    Entscheidungstext OGH 14.11.2017 20 Ds 13/17t
    Auch; Beis wie T9
  • 20 Ds 14/20v
    Entscheidungstext OGH 13.04.2021 20 Ds 14/20v
    Vgl; Beis wie T9

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1977:RS0056153

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

22.06.2021
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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