RS OGH 1977/10/10 12Os56/77 (12Os79/77), 10Os124/78, 12Os50/85, 10Os8/85, 10Os70/85, 13Os148/85, 11O

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 10.10.1977
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Norm

StPO §68 Abs2
StPO §281 Abs1 Z1
StPO §345 Abs1
StPO §345 Abs2

Rechtssatz

Nach § 345 Abs 2 StPO ist prozessuale Voraussetzung für die Geltendmachung des Nichtigkeitsgrundes des § 345 Abs 1 Z 1 StPO, dass der Beschwerdeführer den die Nichtigkeit begründenden Umstand gleich bei Beginn der Verhandlung oder wenn er ihm erst später bekanntgeworden ist, sogleich nach dem er ihm zur Kenntnis gekommen war, geltend gemacht hat.

Entscheidungstexte

  • 12 Os 56/77
    Entscheidungstext OGH 10.10.1977 12 Os 56/77
    Veröff: EvBl 1978/49 S 134 = SSt 48/74 = RZ 1977/138 S 265
  • 10 Os 124/78
    Entscheidungstext OGH 06.09.1978 10 Os 124/78
  • 12 Os 50/85
    Entscheidungstext OGH 25.04.1985 12 Os 50/85
    Beisatz: Einer ausdrücklichen Zustimmung des Angeklagten zur Mitwirkung eines ausgeschlossenen Richters in der Hauptverhandlung bedarf es nach dem Gesetz nicht. (T1)
  • 10 Os 8/85
    Entscheidungstext OGH 21.05.1985 10 Os 8/85
    Vgl auch
  • 10 Os 70/85
    Entscheidungstext OGH 02.07.1985 10 Os 70/85
    Vgl; Beisatz: Nichtigkeit, wenn der diese begründende Umstand (§ 68 Abs 2 StPO: Vorsitzender hatte als Journalrichter mündlich Haftbefehl und Hausdurchsuchungsbefehl erlassen) den Beschwerdeführer erst bei der Akteneinsicht seines Verteidigers anlässlich der Rechtsmittelausführungen zur Kenntnis gelangte. (T2)
  • 13 Os 148/85
    Entscheidungstext OGH 26.09.1985 13 Os 148/85
    Vgl; Beisatz: § 281 Abs 1 Z 1 StPO - "nicht gleich beim Beginn": verschwiegen! (T3)
  • 11 Os 107/85
    Entscheidungstext OGH 10.09.1985 11 Os 107/85
    Vgl; Beisatz: Zu § 281 Abs 1 Z 1, zweiter Halbsatz StPO: Wertung des Vorbringens mangelnder Kenntnis vom die Nichtigkeit begründenden Umstand als "nicht glaubwürdig". (T4) Veröff: SSt 56/68
  • 13 Os 139/85
    Entscheidungstext OGH 24.10.1985 13 Os 139/85
    Vgl; nur: Gleich bei Beginn der Verhandlung oder wenn er ihm erst später bekanntgeworden ist, sogleich nach dem er ihm zur Kenntnis gekommen war, geltend gemacht hat. (T5); Beisatz: Dem Gebot zu sofortiger Geltendmachung ist schon begrifflich mit einer einmaligen Erklärung Genüge getan, sie kann auch außerhalb der Hauptverhandlung erfolgen. (T6) Veröff: EvBl 1986/136 S 538 = SSt 56/84
  • 11 Os 178/85
    Entscheidungstext OGH 17.12.1985 11 Os 178/85
    Beisatz: Zu § 281 Abs 1 Z 1 StPO. (T7)
  • 11 Os 41/86
    Entscheidungstext OGH 11.03.1986 11 Os 41/86
    Beisatz: Verstoß (nur) gegen die Vorschrift des § 304 StPO. (T8)
  • 12 Os 94/87
    Entscheidungstext OGH 03.03.1988 12 Os 94/87
    Vgl auch
  • 12 Os 123/88
    Entscheidungstext OGH 01.12.1988 12 Os 123/88
    Vgl auch
  • 14 Os 54/89
    Entscheidungstext OGH 17.05.1989 14 Os 54/89
    Vgl auch; Beis wie T1
  • 12 Os 63/89
    Entscheidungstext OGH 20.06.1989 12 Os 63/89
    Vgl auch; Beisatz: § 281 Abs 1 Z 1 zweiter Halbsatz StPO. (T9)
  • 13 Os 86/89
    Entscheidungstext OGH 17.08.1989 13 Os 86/89
    Vgl; Beis wie T2
  • 11 Os 23/89
    Entscheidungstext OGH 26.01.1990 11 Os 23/89
  • 14 Os 76/90
    Entscheidungstext OGH 07.08.1990 14 Os 76/90
    Beisatz: Diese Regelung (des § 281 Abs 1 Z 1 StPO) steht mit den Grundsätzen der MRK nicht im Widerspruch; kein Anlass zur Initiierung eines Gesetzesprüfungsverfahrens (Art 140 Abs 1 B-VG). (T10)
  • 14 Os 19/94
    Entscheidungstext OGH 26.04.1994 14 Os 19/94
    Vgl auch; Beisatz: Sofortige Rügepflicht bei offenkundigen Verstößen gegen Besetzungsvorschriften (§ 28 Abs 2 JGG). (T11) Veröff: EvBl 1994/165 S 780
  • 14 Os 146/93
    Entscheidungstext OGH 17.05.1994 14 Os 146/93
    Vgl auch; Beisatz: Die pflichtgemäße Ausschließungsanzeige (§ 70 Abs 1 StPO) des Vorsitzenden und die vom Präsidenten des Gerichtshofes getroffene Entscheidung hierüber standen der erforderlichen Rüge in der Hauptverhandlung keineswegs hinderlich entgegen. (T12)
  • 15 Os 4/94
    Entscheidungstext OGH 30.06.1994 15 Os 4/94
    Vgl auch; Veröff: EvBl 1994/164 S 776
  • 15 Os 13/95
    Entscheidungstext OGH 09.02.1995 15 Os 13/95
    Vgl auch
  • 13 Os 48/95
    Entscheidungstext OGH 26.04.1995 13 Os 48/95
    Vgl auch
  • 15 Os 57/96
    Entscheidungstext OGH 09.05.1996 15 Os 57/96
    Vgl auch
  • 13 Os 64/96
    Entscheidungstext OGH 07.08.1996 13 Os 64/96
    Vgl auch
  • 15 Os 102/00
    Entscheidungstext OGH 07.09.2000 15 Os 102/00
    Auch; nur T5
  • 12 Os 104/07x
    Entscheidungstext OGH 13.03.2008 12 Os 104/07x
    Beisatz: Die Geschäftsverteilung ist öffentlich zugänglich. Eine erst bei Verfassung des Rechtsmittels entdeckte nicht gehörige Besetzung des Schwurgerichtshofs hätte gleich zu Beginn der Verhandlung geltend gemacht werden müssen. (T13)
  • 13 Os 151/08t
    Entscheidungstext OGH 19.03.2009 13 Os 151/08t
    Auch; Beisatz: Rügeobliegenheiten dienen just dazu, unnötige zusätzliche Rechtsgänge, welche regelmäßig mit einer Verschlechterung der Beweismittel, Kostenfolgen, Verlängerung einer allfälligen Untersuchungshaft und sonstigen, mit erhöhter Verfahrensdauer verbundenen Nachteilen (vgl Art 6 Abs 1 MRK) einher gehen, hintanzuhalten, sowie Ankläger und Verteidiger zur Konzentration auf den Verfahrensgang zu verhalten, damit sich das Gericht ihrer berechtigten Anliegen auch bewusst werden und diesen erforderlichenfalls sogleich Rechnung tragen kann. (T14)
  • 13 Os 153/09p
    Entscheidungstext OGH 08.04.2010 13 Os 153/09p
    Vgl; Beis wie T6
  • 12 Os 42/10h
    Entscheidungstext OGH 06.05.2010 12 Os 42/10h
    Vgl auch
  • 15 Os 110/12h
    Entscheidungstext OGH 27.02.2013 15 Os 110/12h
    Auch; Beis wie T6
  • 12 Os 107/16a
    Entscheidungstext OGH 15.12.2016 12 Os 107/16a
    Auch; Beisatz: Da in die vom Präsidenten des Landesgerichts zu führende Dienstliste für Geschworene und Schöffen (§ 13 Abs 1 GSchG) grundsätzlich von jedermann Einsicht genommen werden kann (§ 170 Geo), sind darauf bezogene Fehler – etwa der Umstand, dass die ursprünglich geladenen Ersatzgeschworenen nicht (ebenfalls) der Haupt?, sondern der Ergänzungsliste entnommen wurden spätestens bei Beginn der Hauptverhandlung zugänglich. (T15)
    Beisatz: Eine Änderung der Zusammensetzung des Gerichts liegt bei teleologischer Auslegung der §§ 276a, 302 StPO dann nicht vor, wenn ein in einer früheren Verhandlung bereits anwesend gewesener (Ersatz?)Geschworener in der neuen Verhandlung einen nunmehr verhinderten Laienrichter ersetzt. (T16)
  • 15 Os 18/17m
    Entscheidungstext OGH 05.04.2017 15 Os 18/17m
    Auch; Beis wie T13
  • 11 Os 25/17m
    Entscheidungstext OGH 25.04.2017 11 Os 25/17m
    Auch; Beis wie t6
  • 11 Os 134/17s
    Entscheidungstext OGH 13.03.2018 11 Os 134/17s
    Auch; Beisatz: Die Obliegenheit zu rechtzeitiger Rüge gilt auch für nichtigkeitsbegründende Fehler der Geschäftsverteilung. (T17)
  • 17 Os 15/17k
    Entscheidungstext OGH 19.04.2018 17 Os 15/17k
    Vgl auch; Beisatz: Zur Rügeobliegenheit betreffend den beisitzenden Richter. (T18)
  • 14 Os 98/19x
    Entscheidungstext OGH 14.01.2020 14 Os 98/19x
    Vgl; Beis wie T15
  • 12 Os 39/18d
    Entscheidungstext OGH 09.03.2020 12 Os 39/18d
    Vgl; Beis wie T13
  • 15 Os 62/20m
    Entscheidungstext OGH 28.07.2020 15 Os 62/20m
    Vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1977:RS0097452

Im RIS seit

24.05.2017

Zuletzt aktualisiert am

28.10.2020
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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