RS OGH 1978/2/7 4Ob139/77, 4Ob138/79, 9ObA48/95 (9ObA1008/95), 9ObA2267/96i, 9ObA249/98b, 8ObA167/02

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 07.02.1978
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Norm

ABGB §879 Abs1
ABGB §879 Abs1
ABGB §879 Abs1
ABGB §1152
AVRAG §2b

Rechtssatz

Ein Anspruch des Dienstnehmers auf ein bestimmtes Mindestentgelt lässt sich aus § 1152 ABGB nicht ableiten. Jedoch können "Schuld- und Hungerlöhne", deren Höhe in auffallendem Missverhältnis zum Wert der Leistung des Dienstnehmers steht, als "Lohnwucher" gegen die guten Sitten verstoßen, wenn ihre Vereinbarung durch Ausbeutung des Leichtsinns, einer Zwangslage, der Unerfahrenheit oder der Verstandsschwäche des Dienstnehmers zustandegekommen ist.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 139/77
    Entscheidungstext OGH 07.02.1978 4 Ob 139/77
    Veröff: EvBl 1978/98 S 296 = ZAS 1979,96 (mit Anmerkung von Heuvire) = Arb 9665 = IndS 1979,1131 = DRdA 1979,208 (mit Anmerkung von Migsch)
  • 4 Ob 138/79
    Entscheidungstext OGH 19.02.1980 4 Ob 138/79
    Vgl
  • 9 ObA 48/95
    Entscheidungstext OGH 26.04.1995 9 ObA 48/95
    nur: Ein Anspruch des Dienstnehmers auf ein bestimmtes Mindestentgelt lässt sich aus § 1152 ABGB nicht ableiten. (T1)
  • 9 ObA 2267/96i
    Entscheidungstext OGH 04.12.1996 9 ObA 2267/96i
    Auch; Beisatz: Zur Feststellung der Äquivalenzstörung sind einerseits das vereinbarte Entgelt und andererseits der mangels einer lohngestaltenden Vorschrift bestehende gemeine, marktübliche Wert der Arbeitsleistung in Relation zu setzen. Es ist aber auch die im örtlichen Bereich des Betriebes geltende marktübliche = ortsübliche Entgelthöhe nicht zu vernachlässigen. (T2); Beisatz: Hier: Die Vereinbarung einer täglichen Arbeitszeit von zuletzt sechs Mal 10 Stunden Nachtdienst mit dem Monatsnettolohn von S 12.000 ist keine sittenwidrige Entgeltsvereinbarung, die den Arbeitnehmer zum Austritt berechtigt. (T3)
  • 9 ObA 249/98b
    Entscheidungstext OGH 25.11.1998 9 ObA 249/98b
    Vgl auch; nur: Ein Anspruch des Dienstnehmers auf ein bestimmtes Mindestentgelt lässt sich aus § 1152 ABGB nicht ableiten. Jedoch können "Schuld- und Hungerlöhne", deren Höhe in auffallendem Missverhältnis zum Wert der Leistung des Dienstnehmers steht, als "Lohnwucher" gegen die guten Sitten verstoßen. (T4); Beisatz: Da eine Äquivalenz von Leistung und Gegenleistung in der österreichischen Privatrechtsordnung nicht gefordert wird, bildet nur die sittenwidrige Ausbeutung wegen eines im auffallenden Mißverhältnis zum Wert der Dienstleistung stehenden Hungerlohnes die Grenze. (T5)
  • 8 ObA 167/02w
    Entscheidungstext OGH 20.03.2003 8 ObA 167/02w
    Vgl auch; nur T4
  • 8 ObA 89/08h
    Entscheidungstext OGH 27.01.2009 8 ObA 89/08h
    Auch; nur T1
  • 9 ObA 37/10x
    Entscheidungstext OGH 30.03.2011 9 ObA 37/10x
    Vgl auch
  • 8 ObA 63/18z
    Entscheidungstext OGH 26.11.2018 8 ObA 63/18z
  • 8 ObA 106/20a
    Entscheidungstext OGH 25.03.2021 8 ObA 106/20a
    Vgl

Schlagworte

Arbeitnehmer

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1978:RS0016702

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

28.07.2021
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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