RS OGH 1978/11/30 13Os157/78, 11Os62/79, 13Os8/86, 12Os119/89

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 30.11.1978
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Norm

StGB §28 Ca
StGB §202
StGB §204
StGB §205

Rechtssatz

Nützt der Täter die durch seine vorangehende Tat (nach § 202 StGB) geschaffene und weiterbestehende Zwangslage des Opfers zu einer nachfolgenden (und auf einem neuen Willensentschluß beruhenden) Unzuchtstat, so ist diese nicht gesondert nach § 204 StGB strafbar, weil ihr das zu dieser Tat gehörige Merkmal der Nötigung durch den Täter (siehe Gegenschluß § 205 StGB) fehlt.

Entscheidungstexte

  • 13 Os 157/78
    Entscheidungstext OGH 30.11.1978 13 Os 157/78
    Veröff: SSt 49/60
  • 11 Os 62/79
    Entscheidungstext OGH 08.06.1979 11 Os 62/79
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Der später hinzukommende andere Täter verantwortet § 205 StGB. (T1)
  • 13 Os 8/86
    Entscheidungstext OGH 20.02.1986 13 Os 8/86
    Vgl; Beisatz: Anders, wenn der Täter auch in der zweiten Phase des Geschehens (nach freiwilligem Rücktritt von der versuchten Nötigung zum Beischlaf) gewaltsame (eigenständige) Nötigungshandlungen setzt. (T2)
  • 12 Os 119/89
    Entscheidungstext OGH 28.09.1989 12 Os 119/89
    Vgl; Beisatz: Ein fortgesetztes Festhalten des Tatopfers (im verriegelten Kraftwagen) ist jedoch als erneute körperliche Gewaltanwendung zu beurteilen (zur Realkonkurrenz §§ 202, 204 StGB nF). (T3)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1978:RS0091330

Dokumentnummer

JJR_19781130_OGH0002_0130OS00157_7800000_001
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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