RS OGH 1979/6/13 3Ob505/79, 6Ob516/80, 1Ob597/80, 4Ob547/80, 6Ob706/80, 7Ob690/81, 1Ob537/82, 1Ob790

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 13.06.1979
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Norm

ABGB §142 Abs2 Ca
ABGB §142 Abs2 F
ABGB §176 B
ABGB §177 B

Rechtssatz

Das ABGB enthält in seiner neuen Fassung (idF KindG BGBl 1977/403) keine § 142 Abs 2 ABGB entsprechende Bestimmung. Durch die Nichtübernahme einer § 142 Abs 2 ABGB aF ähnliche Bestimmung ist deutlich, dass eine einmal getroffene Regelung, welchem Elternteil alle aus den familienrechtlichen Beziehungen zwischen Eltern und Kindern erfließenden rein persönlichen Rechte und Pflichten (§ 144 ABGB) allein zustehen sollen, nicht bereits bei geringfügiger Veränderungen der Interessenlage, sondern nur dann geändert werden soll, wenn das Wohl des Kindes oder der Kinder gefährdet ist, wenn also besonders wichtige Gründe vorliegen und Änderungen dringend geboten sind. Hier ist ein noch strengerer Maßstab anzulegen als nach der alten Rechtslage.

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 505/79
    Entscheidungstext OGH 13.06.1979 3 Ob 505/79
    Veröff: EvBl 1979/185 S 490
  • 6 Ob 516/80
    Entscheidungstext OGH 13.02.1980 6 Ob 516/80
    Beisatz: Immer wird es dabei entscheidend auf die gesamten Umstände des jeweiligen Falles ankommen. (T1)
  • 1 Ob 597/80
    Entscheidungstext OGH 09.07.1980 1 Ob 597/80
    Auch
  • 4 Ob 547/80
    Entscheidungstext OGH 04.11.1980 4 Ob 547/80
    Veröff: ÖA 1982,36
  • 6 Ob 706/80
    Entscheidungstext OGH 26.11.1980 6 Ob 706/80
    Vgl auch; Beis wie T1; Beisatz: Es muss vor allem die in der seinerzeitigen Vereinbarung zum Ausdruck gebrachte Gesamtbeurteilung des Vaters von Gewicht sein, ungeachtet der ihm bekannten Eigenheiten der Persönlichkeit seiner Ehefrau derem alleinigen Sorgerecht für das Kind zuzustimmen. Diese subjektive Wertung durch den damals unmittelbar für das Kind mitverantwortlichen Vater als solche kann bei der nun vorzunehmenden objektiven Beurteilung durch das Gericht nicht berücksichtigt bleiben. (T2)
  • 7 Ob 690/81
    Entscheidungstext OGH 12.08.1981 7 Ob 690/81
    nur: Durch die Nichtübernahme einer § 142 Abs 2 ABGB aF ähnliche Bestimmung ist deutlich, dass eine einmal getroffene Regelung, welchem Elternteil alle aus den familienrechtlichen Beziehungen zwischen Eltern und Kindern erfließenden rein persönlichen Rechte und Pflichten (§ 144 ABGB) allein zustehen sollen, nicht bereits bei geringfügiger Veränderungen der Interessenlage, sondern nur dann geändert werden soll, wenn das Wohl des Kindes oder der Kinder gefährdet ist, wenn also besonders wichtige Gründe vorliegen und Änderungen dringend geboten sind. Hier ist ein noch strengerer Maßstab anzulegen als nach der alten Rechtslage. (T3)
  • 1 Ob 537/82
    Entscheidungstext OGH 03.03.1982 1 Ob 537/82
    nur: Eine einmal getroffene Regelung, welchem Elternteil alle aus den familienrechtlichen Beziehungen zwischen Eltern und Kindern erfließenden rein persönlichen Rechte und Pflichten (§ 144 ABGB) allein zustehen sollen, soll nicht bereits bei geringfügigen Veränderungen der Interessenlage, sondern nur dann geändert werden, wenn das Wohl des Kindes oder der Kinder gefährdet ist, wenn also besonders wichtige Gründe vorliegen und Änderungen dringend geboten sind. (T4)
  • 1 Ob 790/83
    Entscheidungstext OGH 11.01.1984 1 Ob 790/83
    nur T4
  • 8 Ob 655/84
    Entscheidungstext OGH 17.01.1985 8 Ob 655/84
    nur T4
  • 3 Ob 553/85
    Entscheidungstext OGH 03.07.1985 3 Ob 553/85
    Auch; nur T4
  • 8 Ob 660/85
    Entscheidungstext OGH 23.01.1986 8 Ob 660/85
  • 7 Ob 553/86
    Entscheidungstext OGH 24.04.1986 7 Ob 553/86
    nur T4
  • 8 Ob 601/86
    Entscheidungstext OGH 28.08.1986 8 Ob 601/86
    nur T3
  • 7 Ob 542/87
    Entscheidungstext OGH 26.03.1987 7 Ob 542/87
  • 8 Ob 572/87
    Entscheidungstext OGH 21.05.1987 8 Ob 572/87
    Auch; nur T4
  • 6 Ob 730/87
    Entscheidungstext OGH 18.12.1987 6 Ob 730/87
    nur T4; Beisatz: Kein Grund für eine Änderung, wenn laut Sachverständigengutachten eine Erziehung des Kindes beim Vater wahrscheinlich günstiger wäre als bei der Mutter. (T5)
  • 7 Ob 616/88
    Entscheidungstext OGH 14.07.1988 7 Ob 616/88
    nur T4; Beisatz: Aber auch hier steht das Wohl des Kindes im Vordergrund, sodaß der Grundsatz der Kontinuität allenfalls zurückzutreten hat. (T6)
  • 2 Ob 596/88
    Entscheidungstext OGH 11.10.1988 2 Ob 596/88
    nur T4; Beis wie T6
  • 7 Ob 584/89
    Entscheidungstext OGH 18.05.1989 7 Ob 584/89
    Auch; nur T4; nur: Das ABGB enthält in seiner neuen Fassung (idF KindG BGBl 1977/403) keine § 142 Abs 2 ABGB entsprechende Bestimmung. (T7)
  • 1 Ob 647/89
    Entscheidungstext OGH 11.10.1989 1 Ob 647/89
    Auch; Beis wie T5
  • 8 Ob 511/90
    Entscheidungstext OGH 25.01.1990 8 Ob 511/90
    Vgl aber; Beisatz: Hier: Wegen geänderter Verhältnisse, zumindest aber wegen Gefährdung des Kindeswohls, kann jederzeit ein Antrag auf Abänderung der getroffenen Regelung gestellt werden. (T8)
  • 6 Ob 544/91
    Entscheidungstext OGH 25.04.1991 6 Ob 544/91
    nur T3
  • 6 Ob 2074/96k
    Entscheidungstext OGH 08.05.1996 6 Ob 2074/96k
    nur T4
  • 10 Ob 92/00b
    Entscheidungstext OGH 23.05.2000 10 Ob 92/00b
    Vgl auch; Beis wie T8
  • 7 Ob 174/00i
    Entscheidungstext OGH 27.09.2000 7 Ob 174/00i
    Vgl auch
  • 10 Nd 511/01
    Entscheidungstext OGH 13.08.2001 10 Nd 511/01
    Vgl auch; Beisatz: Im Falle der Übertragung der Obsorge ist insbesondere zu prüfen, inwieweit durch die Aufrechterhaltung der bisherigen Obsorgeregelung das Kindeswohl konkret gefährdet ist. (T9)
  • 7 Ob 47/06x
    Entscheidungstext OGH 21.06.2006 7 Ob 47/06x
    Auch; nur T4
  • 2 Ob 129/06v
    Entscheidungstext OGH 10.08.2006 2 Ob 129/06v
    Vgl; Beis wie T1; Beisatz: Das Kindeswohl (§ 178a ABGB) stellt als Grundprinzip des Kindschaftsrechtes ein vorrangiges Entscheidungskriterium dar. (T10); Beisatz: Hier: Inkognitoadoption. (T11); Veröff: SZ 2006/117
  • 7 Ob 182/10f
    Entscheidungstext OGH 29.09.2010 7 Ob 182/10f
    Auch
  • 9 Ob 54/10x
    Entscheidungstext OGH 22.12.2010 9 Ob 54/10x
    Auch; nur T4; Beisatz: Die Entziehung der Obsorge ist demnach nur dann geboten, wenn der das Kind betreuende Elternteil seine Erziehungspflichten vernachlässigt, seine Erziehungsgewalt missbraucht oder den Erziehungsaufgaben nicht gewachsen ist. Ob dies zutrifft, hängt von den Umständen des Einzelfalls ab. (T12)
  • 10 Ob 68/11i
    Entscheidungstext OGH 30.08.2011 10 Ob 68/11i
    Auch
  • 5 Ob 188/11z
    Entscheidungstext OGH 09.11.2011 5 Ob 188/11z
    nur auch wie T4; Auch wie T1; Auch wie T12; Beisatz: Bei der Beurteilung dieser Frage muss ein strenger Maßstab angelegt werden. (T13)

Schlagworte

Die Gleichstellungen ab 1 Ob 537/82 erfolgten ohne Bezug zu § 142 ABGB.

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1979:RS0047916

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

16.12.2011
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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