RS OGH 1979/9/27 13Os100/79, 11Os10/80, 10Os155/79, 10Os29/85, 11Os173/86, 11Os158/93, 14Os63/04, 13

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 27.09.1979
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Norm

MeldeG 1991 §10
MeldeG 1972 §16
StGB §223
StGB §228

Rechtssatz

Die unrichtige Ausfüllung eines (in der Folge auch mit Meldevisum versehenen) Meldezettels ist gerichtlich weder nach § 228 StGB noch nach § 223 StGB strafbar. Nach wie vor ist vielmehr § 16 MeldeG die abschließende Strafbarkeitsregelung für falsche Angaben bei der nach den Meldevorschriften vorgeschriebenen Anmeldung; die Ahndung solcher Verstöße bleibt daher (weiterhin) allein der Verwaltungsbehörde vorbehalten.

Entscheidungstexte

  • 13 Os 100/79
    Entscheidungstext OGH 27.09.1979 13 Os 100/79
    Veröff: EvBl 1980/46 S 159 = JBl 1980,105 = SSt 50/56 = RZ 1979/84 S 257
  • 11 Os 10/80
    Entscheidungstext OGH 16.04.1980 11 Os 10/80
    Veröff: EvBl 1981/16 S 51 = SSt 51/16
  • 10 Os 155/79
    Entscheidungstext OGH 17.06.1980 10 Os 155/79
    Vgl auch
  • 10 Os 29/85
    Entscheidungstext OGH 19.03.1985 10 Os 29/85
  • 11 Os 173/86
    Entscheidungstext OGH 27.01.1987 11 Os 173/86
    Beisatz: Jedoch mit Hinweisen auf die seit 01.06.1986 durch die MeldeGNov 1985 geänderte Rechtslage (Neufassung der §§ 3 und 16 MeldeG). (T1)
  • 11 Os 158/93
    Entscheidungstext OGH 14.12.1993 11 Os 158/93
    Vgl; Beisatz: Nur mit Beziehung auf einen Meldevorgang, also solcherart bei einem Rechtsverkehr spezifischer Art, begangene Fälschungen von Unterschriften sind bloß verwaltungsbehördlich zu ahnden; benützt der Täter das mit falschem Namen unterfertigte Gästebuchblatt (wie hier) auch darüber hinaus im Rechtsverkehr, dann haftet er nach § 223 Abs 2 StGB und demgemäß bei Begehung eines Betruges (auch) nach § 147 Abs 1 Z1 StGB (SSt 51/16), wobei es ohne Bedeutung ist, ob die Person, deren Name der Täter benützt, existent oder nicht existent ist. (T2) Veröff: JBl 1995,63
  • 14 Os 63/04
    Entscheidungstext OGH 22.06.2004 14 Os 63/04
    Vgl auch; Beisatz: Zum MeldeG 1991 idgF. (T3)
  • 13 Os 123/07y
    Entscheidungstext OGH 07.11.2007 13 Os 123/07y
    Vgl auch; Bem: Gegenteilig zum zweiten Satz des Beisatzes T2. (T4)
  • 11 Os 54/08p
    Entscheidungstext OGH 27.05.2008 11 Os 54/08p
    Vgl; Beisatz: Mit der Verwendung eines Falschnamens beim Ausfüllen und Unterfertigen eines zur Erfüllung der Meldepflicht nach dem MeldeG vorgesehenen Gästeblatts (§§ 5 Abs 1, 10 MeldeG) wird jedenfalls eine falsche Urkunde iSd § 223 Abs 1 StGB hergestellt. Deren Weitergabe an den Unterkunftgeber, die Meldebehörde oder den Inhaber eines Beherbergungsbetriebes ist - bei Vorliegen des deliktsspezifischen Vorsatzes - ein Gebrauch derselben iSd § 223 Abs 2 StGB. (T5)
  • 11 Os 149/15v
    Entscheidungstext OGH 22.03.2016 11 Os 149/15v
    Auch; Beisatz: Hier: Entfernen eines durch den Unterkunftsgeber angebrachten Zusatzes, der die Absicht des Meldepflichtigen bei der Niederlassung (§ 1 Abs 7 MeldeG) betrifft. (T6)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1979:RS0067987

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

09.05.2016
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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