RS OGH 1980/3/26 1Ob556/80, 1Ob533/82, 2Ob554/82, 2Ob591/82, 1Ob528/84, 1Ob602/86, 7Ob668/89, 1Ob676

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 26.03.1980
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Norm

ZPO §266 B
AußStrG §2 Abs2 Z5 F2
AußStrG 2005 §13 Abs1
AußStrG 2005 §16

Rechtssatz

Der Untersuchungsgrundsatz hat keineswegs zur Folge, dass es für die Parteien keine Beweislast gibt. Die subjektive Beweislast, das ist die Verpflichtung der Parteien, den Beweis der für ihren Rechtsstandpunkt günstigen Tatsachen zu erbringen, wird nur durch die Verpflichtung des Gerichtes ergänzt, auch ohne Parteienbehauptungen die zur Entscheidung erforderlichen Tatsachen zu erheben. Wird aber trotz des Untersuchungsgrundsatzes der Beweis für streiterhebliche Tatsachen nicht erbracht, dann muss auch in den von diesem Grundsatz beherrschten Verfahren dem Gericht eine Regel an die Hand gegeben werden, nach der es zu bestimmen hat, zu wessen Lasten die Unmöglichkeit der Beweisführung geht (hier: Unterhaltsneubemessung, Unterhaltverpflichteter ist unbekannten Aufenthaltes).

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 556/80
    Entscheidungstext OGH 26.03.1980 1 Ob 556/80
    Veröff: SZ 53/54 = RZ 1981/7 S 39; hiezu zustimmend Pichler, Zur Beweislastverteilung in der Unterhaltsbemessung, ÖA 1981,67
  • 1 Ob 533/82
    Entscheidungstext OGH 17.03.1982 1 Ob 533/82
    Veröff: ÖA 1982,67
  • 2 Ob 554/82
    Entscheidungstext OGH 12.10.1982 2 Ob 554/82
    Vgl
  • 2 Ob 591/82
    Entscheidungstext OGH 13.12.1983 2 Ob 591/82
    Auch; Beisatz: Dass der Sachverhalt trotz amtswegiger Untersuchungspflicht nicht aufgeklärt wurde, geht letztlich zu Lasten des Behauptenden. (T1)
  • 1 Ob 528/84
    Entscheidungstext OGH 02.05.1984 1 Ob 528/84
    Auch; Veröff: SZ 57/84 = ÖA 1984,100
  • 1 Ob 602/86
    Entscheidungstext OGH 24.07.1986 1 Ob 602/86
    Auch; Beis wie T1; Veröff: ÖA 1988,21
  • 7 Ob 668/89
    Entscheidungstext OGH 28.09.1989 7 Ob 668/89
    nur: Der Untersuchungsgrundsatz hat keineswegs zur Folge, daß es für die Parteien keine Beweislast gibt. (T2)
  • 1 Ob 676/89
    Entscheidungstext OGH 15.11.1989 1 Ob 676/89
    Auch
  • 3 Ob 609/90
    Entscheidungstext OGH 13.03.1991 3 Ob 609/90
    nur T2
  • 1 Ob 597/91
    Entscheidungstext OGH 18.09.1991 1 Ob 597/91
    Vgl auch
  • 5 Ob 133/92
    Entscheidungstext OGH 09.03.1993 5 Ob 133/92
    Auch; nur T2; Veröff: SZ 66/29 = WoBl 1993,187 (Strobl)
  • 1 Ob 622/93
    Entscheidungstext OGH 17.11.1993 1 Ob 622/93
    nur T2; nur: Die subjektive Beweislast, das ist die Verpflichtung der Parteien, den Beweis der für ihren Rechtsstandpunkt günstigen Tatsachen zu erbringen, wird nur durch die Verpflichtung des Gerichtes ergänzt, auch ohne Parteienbehauptungen die zur Entscheidung erforderlichen Tatsachen zu erheben. (T3)
  • 1 Ob 641/94
    Entscheidungstext OGH 13.12.1994 1 Ob 641/94
    Auch; Beisatz: Das Gericht hat auch ohne Parteienbehauptungen die zur Entscheidung erforderlichen Tatsachen zu erheben; die Beweislastregeln können im Außerstreitverfahren erst dann zum Tragen kommen, wenn das Gericht außerstande ist, eine ausreichende Tatsachengrundlage zu schaffen. (T4)
  • 6 Ob 548/95
    Entscheidungstext OGH 22.06.1995 6 Ob 548/95
    nur T3; Beis wie T4
  • 8 Ob 525/95
    Entscheidungstext OGH 21.12.1995 8 Ob 525/95
    Auch; Beis wie T4
  • 4 Ob 583/95
    Entscheidungstext OGH 24.10.1995 4 Ob 583/95
    nur T2; Beisatz: Auch im Verfahren über die Festsetzung oder Herabsetzung des Unterhalts gilt der allgemein anerkannte Grundsatz, daß jede Partei die für ihren Rechtsstandpunkt günstigen Tatsachen zu beweisen hat. (T5)
  • 10 Ob 2018/96d
    Entscheidungstext OGH 23.04.1996 10 Ob 2018/96d
    Vgl auch; nur T2; Beis wie T5
  • 10 Ob 2416/96h
    Entscheidungstext OGH 13.12.1996 10 Ob 2416/96h
    Vgl auch; nur T2; Beisatz: In Detailfragen der Unterhaltsbemessung hat grundsätzlich der Unterhaltsschuldner die für seinen Rechtsstandpunkt günstigen Tatsachen ausreichend zu behaupten und zu beweisen. (T6)
  • 2 Ob 2042/96z
    Entscheidungstext OGH 28.11.1996 2 Ob 2042/96z
    Auch; Beis wie T1
  • 1 Ob 207/98t
    Entscheidungstext OGH 23.03.1999 1 Ob 207/98t
    Auch; nur T3; Veröff: SZ 72/47
  • 6 Ob 171/03w
    Entscheidungstext OGH 11.09.2003 6 Ob 171/03w
    Auch; Beis wie T5
  • 10 Ob 36/05z
    Entscheidungstext OGH 12.04.2005 10 Ob 36/05z
    nur: Der Untersuchungsgrundsatz hat keineswegs zur Folge, dass es für die Parteien keine Beweislast gibt. Die subjektive Beweislast, das ist die Verpflichtung der Parteien, den Beweis der für ihren Rechtsstandpunkt günstigen Tatsachen zu erbringen, wird nur durch die Verpflichtung des Gerichtes ergänzt, auch ohne Parteienbehauptungen die zur Entscheidung erforderlichen Tatsachen zu erheben. Wird aber trotz des Untersuchungsgrundsatzes der Beweis für streiterhebliche Tatsachen nicht erbracht, dann muss auch in den von diesem Grundsatz beherrschten Verfahren dem Gericht eine Regel an die Hand gegeben werden, nach der es zu bestimmen hat, zu wessen Lasten die Unmöglichkeit der Beweisführung geht. (T7)
    Beisatz: Die Voraussetzungen der Unterhaltsvorschussgewährung fallen in die Beweislast des antragstellenden Kindes. (T8)
  • 6 Ob 119/05a
    Entscheidungstext OGH 06.10.2005 6 Ob 119/05a
    Vgl auch; Beisatz: Erwägungen zum rechtmäßigen Alternativverhalten eines in Betracht kommenden Rückersatzpflichtigen sind im Rückersatzverfahren nicht von Amts wegen anzustellen. Hier: § 21 UVG, § 22 UVG. (T9)
  • 5 Ob 210/07d
    Entscheidungstext OGH 16.10.2007 5 Ob 210/07d
    Auch; nur T2
  • 5 Ob 237/09b
    Entscheidungstext OGH 02.12.2010 5 Ob 237/09b
    Auch; Bem: Hier: Verfahren nach § 37 Abs 1 Z 9 und 12 MRG. (T10)
    Veröff: SZ 2010/153
  • 1 Ob 180/15z
    Entscheidungstext OGH 17.09.2015 1 Ob 180/15z
    Vgl; Beis wie T6
  • 1 Ob 210/18s
    Entscheidungstext OGH 25.06.2019 1 Ob 210/18s
    Vgl auch; Beis wie T1
  • 10 Ob 30/20i
    Entscheidungstext OGH 13.10.2020 10 Ob 30/20i
    Beis wie T1

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1980:RS0008752

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

03.12.2020
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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