RS OGH 1980/6/17 9Os33/80, 13Os11/81, 10Os150/81, 13Os10/88 (13Os11/88), 14Os33/89 (14Os86/89)

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 17.06.1980
beobachten
merken

Norm

StGB §147 Abs1 Z1
StGB §166
StGB §223

Rechtssatz

Besteht die vom Vorsatz des Täters umfaßte Verwendung der von ihm hergestellten falschen Urkunde im Rechtsverkehr ausschließlich in der betrügerischen Täuschung eines anderen, so bleibt für die Anwendung des § 233 Abs 2 StGB kein Raum, weil dieser durch den nach § 147 Abs 1 StGB qualifizierten Betrug als lex specialis verdrängt wird, und zwar auch dann, wenn der Betrug nach § 166 StGB privilegiert ist. Fehlt es zu dessen Verfolgung an den formellen Voraussetzungen, so lebt (auch) diesfalls die Strafbarkeit der Urkundenfälschung nicht wieder auf.

Entscheidungstexte

  • 9 Os 33/80
    Entscheidungstext OGH 17.06.1980 9 Os 33/80
    Veröff: EvBl 1981/27 S 79 = JBl 1980,666
  • 13 Os 11/81
    Entscheidungstext OGH 12.03.1981 13 Os 11/81
    Veröff: JBl 1981,551 (mit Anmerkung von Liebscher)
  • 10 Os 150/81
    Entscheidungstext OGH 21.09.1981 10 Os 150/81
    Vgl auch; Veröff: RZ 1982/34 S 110
  • 13 Os 10/88
    Entscheidungstext OGH 20.10.1988 13 Os 10/88
    Vgl auch; Beisatz: Kein Zurückgreifen auf das verdrängte (hier: subsidiäre) Delikt. (T1) Veröff: SSt 59/78
  • 14 Os 33/89
    Entscheidungstext OGH 22.11.1989 14 Os 33/89
    nur: Besteht die vom Vorsatz des Täters umfaßte Verwendung der von ihm hergestellten falschen Urkunde im Rechtsverkehr ausschließlich in der betrügerischen Täuschung eines anderen, so bleibt für die Anwendung des § 233 Abs 2 StGB kein Raum, weil dieser durch den nach § 147 Abs 1 StGB qualifizierten Betrug als lex specialis verdrängt wird. (T2)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1980:RS0094459

Dokumentnummer

JJR_19800617_OGH0002_0090OS00033_8000000_003
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
Zurück Haftungsausschluss Vernetzungsmöglichkeiten

Sofortabfrage ohne Anmeldung!

Jetzt Abfrage starten