RS OGH 1980/11/11 10Os148/80, 11Os59/81, 11Os71/84, 10Os155/85, 11Os22/86, 11Os32/89

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 11.11.1980
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Norm

StGB §288

Rechtssatz

Wird eine zunächst unbeeidet abgelegte falsche Zeugenaussage in einer späteren (Hauptverhandlung) Verhandlung - im wesentlichen gleichlautend - nunmehr beeidet wiederholt, so liegt nur ein Delikt (§ 288 Abs 2 StGB) vor.

Entscheidungstexte

  • 10 Os 148/80
    Entscheidungstext OGH 11.11.1980 10 Os 148/80
  • 11 Os 59/81
    Entscheidungstext OGH 26.05.1981 11 Os 59/81
    Vgl auch; Beisatz: Assertorischer Meineid "konsumiert" die vorangegangene falsche Beweisaussage. (T1) Veröff: SSt 52/31
  • 11 Os 71/84
    Entscheidungstext OGH 05.09.1984 11 Os 71/84
    Vgl auch; Beisatz: § 288 Abs 2 StGB umschreibt nicht bloß strafsatzändernde Umstände der in § 288 Abs 1 bezeichneten Tat, sondern bildet einen eigenen Tatbestand, bei dessen Vorliegen jener des § 288 Abs 1 StGB verdrängt wird. (T2)
  • 10 Os 155/85
    Entscheidungstext OGH 04.03.1986 10 Os 155/85
    Vgl auch
  • 11 Os 22/86
    Entscheidungstext OGH 30.09.1986 11 Os 22/86
    Vgl; Beisatz: Eine solche dogmatische Einheit kommt nur dann in Betracht, wenn die bloß scheinbar mehrere selbständige deliktische Handlungen darstellenden einzelnen Aussagen auf einem einheitlichen Willensentschluß beruhen, andernfalls liegt (wie hier) echte Realkonkurrenz vor. (T3)
  • 11 Os 32/89
    Entscheidungstext OGH 02.05.1989 11 Os 32/89
    Vgl auch; Beisatz: Die Bekräftigung einer falschen Aussage durch einen Nacheid (und die Wiederholung der falschen Angaben nach der Eidesleistung) ist ausschließlich nach dem Abs 2 strafbar. (T4)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1980:RS0095992

Dokumentnummer

JJR_19801111_OGH0002_0100OS00148_8000000_001
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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