RS OGH 1981/6/2 4Ob347/81, 4Ob414/82, 4Ob76/89, 4Ob121/92, 4Ob53/93, 4Ob105/94, 4Ob2012/96b, 4Ob2093

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 02.06.1981
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Norm

UrhG §26
UrhG §33

Rechtssatz

Aus den §§ 26, 33 ff UrhG lässt sich der allgemeine Grundsatz ableiten, dass das Ausmaß der Befugnisse, die der Werknutzungsberechtigte durch den Werknutzungsvertrag erwirbt, im Zweifel nicht weiter auszulegen ist, als es für den praktischen Zweck der ins Auge gefassten Werknutzung erforderlich erscheint. Entscheidend ist daher die Frage nach dem Zweck des Vertrages, die ein wesentlicher Bestandteil jeder Vertragsauslegung ist und ebenso im Urheberrecht und hier gerade bei der Ermittlung der dem Verwerter übertragenen Rechte eine dominierende Bedeutung besitzt.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 347/81
    Entscheidungstext OGH 02.06.1981 4 Ob 347/81
    Veröff: ÖBl 1982,52 (Hiob) = GRURInt 1982,138
  • 4 Ob 414/82
    Entscheidungstext OGH 11.01.1983 4 Ob 414/82
    nur: Aus den §§ 26, 33 ff UrhG lässt sich der allgemeine Grundsatz ableiten, dass das Ausmaß der Befugnisse, die der Werknutzungsberechtigte durch den Werknutzungsvertrag erwirbt, im Zweifel nicht weiter auszulegen ist, als es für den praktischen Zweck der ins Auge gefassten Werknutzung erforderlich erscheint. (T1)
    Beisatz: Filmmusik (T2)
  • 4 Ob 76/89
    Entscheidungstext OGH 12.09.1989 4 Ob 76/89
    Auch; Beisatz: Dies gilt auch für einen Werkvertrag, mit dem ein Graphiker von einem anderen mit der Herstellung und Gestaltung eines bestimmten Schriftzuges überhaupt erst beauftragt worden ist. (T3)
    Veröff: ÖBl 1990,136 = MR 1989,210 (M Walter)
  • 4 Ob 121/92
    Entscheidungstext OGH 23.03.1993 4 Ob 121/92
    Veröff: WBl 1993,301 = MR 1993,111 (M Walter) = GRURInt 1994,758
  • 4 Ob 53/93
    Entscheidungstext OGH 08.06.1993 4 Ob 53/93
  • 4 Ob 105/94
    Entscheidungstext OGH 18.10.1994 4 Ob 105/94
    Beisatz: Ist der Auftrag für den Auftraggeber nur sinnvoll, wenn er allein berechtigt ist, das Arbeitsergebnis zu verwenden, dann schließt der zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer zustande gekommene Vertrag die Einräumung eines Werknutzungsrechtes mit ein. (T4)
  • 4 Ob 2012/96b
    Entscheidungstext OGH 26.03.1996 4 Ob 2012/96b
    Auch; nur T1
  • 4 Ob 2093/96i
    Entscheidungstext OGH 25.06.1996 4 Ob 2093/96i
    nur T1; Beisatz: Aus dem gleichen Gedanken heraus muss aber ein Vertrag, mit welchem der Urheber oder ein Werknutzungsberechtigter jemandem anderen das Recht einräumt, das Werk auf einzelne oder bestimmte, dem Urheber (oder Leistungsschutzberechtigten) vorbehaltenen Verwertungsarten zu benutzen, als Einräumung bloß einer Werknutzungsbewilligung (§ 24 Abs 1 Satz 1, § 74 Abs 7 UrhG) und nicht als Einräumung der Befugnis mit ausschließlicher Wirkung, also eines Werknutzungsrechtes (§ 24 Abs 1 Satz 2, § 74 Abs 7 UrhG), gewertet werden. (T5)
  • 4 Ob 2161/96i
    Entscheidungstext OGH 12.08.1996 4 Ob 2161/96i
    Vgl auch; nur T1; Beisatz: Buchstützen. (T6)
  • 4 Ob 159/99g
    Entscheidungstext OGH 22.06.1999 4 Ob 159/99g
    Auch; nur T1
  • 4 Ob 88/00w
    Entscheidungstext OGH 12.04.2000 4 Ob 88/00w
    Auch; nur T1; Beisatz: Hier: Auftraggeber eines Werkes. (T7)
  • 4 Ob 26/00b
    Entscheidungstext OGH 12.04.2000 4 Ob 26/00b
    Auch; nur T1
  • 4 Ob 70/03b
    Entscheidungstext OGH 24.06.2003 4 Ob 70/03b
    Vgl auch; Beisatz: Steht fest, dass und welche Verwendungsarten die Streitteile vereinbart haben, so bedarf es keines Rückgriffs auf den Zweck der Auftragserteilung. (T8)
    Beisatz: Im vorliegenden Fall durfte die Beklagte Lichtbilder für Prospekte, Einladungen und Anzeigenkampagnen in verschiedenen Zeitungen verwenden. Es folgt daraus nicht, dass die Beklagte berechtigt gewesen wäre, die Aufnahmen im Internet zu verwenden. (T9)
  • 4 Ob 53/04d
    Entscheidungstext OGH 30.03.2004 4 Ob 53/04d
    Vgl auch; nur T1; Beisatz: Welche Befugnisse einem Schenkungsnehmer übertragen worden sind, ist im Zweifel nach dem praktischen Zweck der ins Auge gefassten Werknutzung zu bestimmen. (T10)
  • 5 Ob 293/05g
    Entscheidungstext OGH 04.04.2006 5 Ob 293/05g
    Beis wie T4
  • 4 Ob 212/06i
    Entscheidungstext OGH 21.11.2006 4 Ob 212/06i
    nur T1; Beisatz: Die Verwendung ihrer nach Vorgaben des Auftraggebers gegen Pauschalhonorar für Werbezwecke hergestellten Fotografien auch im Internet konnte für die Klägerin nicht überraschend sein, weil Reiseanbieter ihr Angebot regelmäßig nicht nur in gedruckten Katalogen oder Prospekten, sondern auch im Internet bewerben. (T11)
  • 4 Ob 231/06h
    Entscheidungstext OGH 19.12.2006 4 Ob 231/06h
    Auch; Beisatz: Mangels konkreter Vereinbarung ist der Umfang der Verwertungsrechte nach dem Zweck der jeweiligen Rechtsübertragung zu bestimmen. (T12)
  • 4 Ob 112/07k
    Entscheidungstext OGH 04.09.2007 4 Ob 112/07k
    Auch; Beis ähnlich wie T9; Bem.: Hier war Internetwerbung im Gegensatz zu T11 während der von 1993 bis Anfang 2000 anhaltenden Geschäftsbeziehung der Streitteile kein Thema. (T13)
  • 4 Ob 111/08i
    Entscheidungstext OGH 26.08.2008 4 Ob 111/08i
    Auch
  • 4 Ob 163/09p
    Entscheidungstext OGH 19.11.2009 4 Ob 163/09p
    Vgl
  • 4 Ob 104/11i
    Entscheidungstext OGH 17.01.2012 4 Ob 104/11i
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Porträtfotos einer „Schulfotografin“. (14)
  • 4 Ob 69/14x
    Entscheidungstext OGH 23.04.2014 4 Ob 69/14x
    Vgl auch
  • 4 Ob 21/15i
    Entscheidungstext OGH 24.03.2015 4 Ob 21/15i
    nur T1; Beisatz: Hier: Computerprogramm. (T15)
  • 4 Ob 135/19k
    Entscheidungstext OGH 22.08.2019 4 Ob 135/19k
  • 4 Ob 191/19w
    Entscheidungstext OGH 21.02.2020 4 Ob 191/19w
    nur T1
  • 4 Ob 100/20i
    Entscheidungstext OGH 11.08.2020 4 Ob 100/20i
    Vgl
  • 4 Ob 182/20y
    Entscheidungstext OGH 10.12.2020 4 Ob 182/20y
    Vgl; Beis wie T15
  • 4 Ob 215/20a
    Entscheidungstext OGH 20.04.2021 4 Ob 215/20a

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1981:RS0077726

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

28.06.2021
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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