RS OGH 1982/6/7 12Os84/82, 12Os61/82, 10Os34/83, 9Os5/83, 12Os106/83 (12Os111/83), 9Os171/83, 9Os158

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 07.06.1982
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Norm

StGB §15 Abs3 D

Rechtssatz

Die Tauglichkeitsprüfung ist nach einem abstrahierenden und generalisierenden Maßstab auf Grundlage einer ex - ante - Betrachtung vorzunehmen: Für die Unterscheidung zwischen strafbarem (bloß relativ untauglichem) und straflosem (absolut untauglichem) Versuch kommt es auf den Eindruck an, den das vom Täter gesetzte Verhalten auf einen mit Durchschnittswissen ausgestatteten Dritten macht, der sowohl den Tatplan als auch die für dessen Verwirklichung in Bezug auf das Deliktsubjekt, die Deliktshandlung und das Deliktsobjekt bedeutsamen (objektiven) Umständen kennt. Muss dieser unbefangene Betrachter die Vollendung der Tat für geradezu unmöglich halten, ist der betreffende Versuch absolut untauglich; erscheint ihm die Deliktsvollendung an sich möglich, ist der Versuch nur relativ untauglich.

Entscheidungstexte

  • 12 Os 84/82
    Entscheidungstext OGH 07.06.1982 12 Os 84/82
    Veröff: EvBl 1983/16 S 49 = SSt 53/32 = JBl 1983,50
  • 12 Os 61/82
    Entscheidungstext OGH 07.06.1982 12 Os 61/82
    Ähnlich
  • 10 Os 34/83
    Entscheidungstext OGH 26.04.1983 10 Os 34/83
    Vgl auch
  • 9 Os 5/83
    Entscheidungstext OGH 26.04.1983 9 Os 5/83
    Vgl auch
  • 12 Os 106/83
    Entscheidungstext OGH 15.12.1983 12 Os 106/83
  • 9 Os 171/83
    Entscheidungstext OGH 13.03.1984 9 Os 171/83
    Vgl auch
  • 9 Os 158/84
    Entscheidungstext OGH 04.12.1984 9 Os 158/84
    nur: Für die Unterscheidung zwischen strafbarem (bloß relativ untauglichem) und straflosem (absolut untauglichem) Versuch kommt es auf den Eindruck an, den das vom Täter gesetzte Verhalten auf einen mit Durchschnittswissen ausgestatteten Dritten macht, der sowohl den Tatplan als auch die für dessen Verwirklichung in Bezug auf das Deliktsubjekt, die Deliktshandlung und das Deliktsobjekt bedeutsamen (objektiven) Umständen kennt. (T1)
    Veröff: EvBl 1985/122 S 597
  • 12 Os 153/84
    Entscheidungstext OGH 24.01.1985 12 Os 153/84
  • 10 Os 30/85
    Entscheidungstext OGH 14.05.1985 10 Os 30/85
    Ähnlich; Beisatz: Hier: Zur versuchten Unzucht mit Unmündigen. (T2)
    Beisatz: Es kommt auf jeden Eindruck an, den das Täterverhalten auf einen mit Durchschnittswissen ausgestatteten Dritten macht, der den Tatplan und insbesondere die Vorstellungen des Täters über die für dessen Ausführung in Bezug auf Tatsubjekt, Tatobjekt und Tathandlung bedeutsamen Umstände kennt. (T3)
  • 12 Os 64/85
    Entscheidungstext OGH 10.05.1985 12 Os 64/85
    Ähnlich
  • 13 Os 104/85
    Entscheidungstext OGH 25.09.1985 13 Os 104/85
    Vgl aber; Beisatz: Der Oberste Gerichtshof hält an der objektiven Verbrechensauffassung fest. (T4)
    Veröff: EvBl 1986/88 S 310 = JBl 1986,128 (hiezu kritisch Burgstaller, 76) = RZ 1985/275 (kritisch Kienapfel)
  • 10 Os 211/84
    Entscheidungstext OGH 20.11.1985 10 Os 211/84
    Beisatz: Tauglichkeitsprüfung aus der "ex-ante"-Sicht eines unbefangenen Beobachters, der den dahingehenden Tatplan kennt. (T5) Veröff: EvBl 1986/123 S 465
  • 10 Os 95/85
    Entscheidungstext OGH 22.10.1985 10 Os 95/85
    Vgl auch; Beis wie T3; Beisatz: Eindruckstheorie. (T6)
    Veröff: EvBl 1986/95 S 348 = JBl 1986,129 (zustimmend Burgstaller) RZ 1986/20 S 40 (zustimmend Kienapfel, ablehnend Pallin)
  • 11 Os 111/85
    Entscheidungstext OGH 18.02.1986 11 Os 111/85
    Vgl aber
  • 12 Os 30/97
    Entscheidungstext OGH 28.08.1997 12 Os 30/97
    Vgl auch; Beis wie T5; Beis wie T6; Beisatz: Hier: Untauglichkeit der Handlung. (T7)
  • 15 Os 72/00
    Entscheidungstext OGH 10.08.2000 15 Os 72/00
    nur: Die Tauglichkeitsprüfung ist nach einem abstrahierenden und generalisierenden Maßstab auf Grundlage einer ex - ante - Betrachtung vorzunehmen: Für die Unterscheidung zwischen strafbarem (bloß relativ untauglichem) und straflosem (absolut untauglichem) Versuch kommt es auf den Eindruck an, den das vom Täter gesetzte Verhalten auf einen mit Durchschnittswissen ausgestatteten Dritten macht, der sowohl den Tatplan als auch die für dessen Verwirklichung in Bezug auf das Deliktsubjekt, die Deliktshandlung und das Deliktsobjekt bedeutsamen (objektiven) Umständen kennt. Muss dieser unbefangene Betrachter die Vollendung der Tat für geradezu unmöglich halten, ist der betreffende Versuch absolut untauglich. (T8)
  • 15 Os 2/02
    Entscheidungstext OGH 07.03.2002 15 Os 2/02
    Auch
  • 11 Os 149/03
    Entscheidungstext OGH 20.01.2004 11 Os 149/03
    Auch
  • 15 Os 78/04
    Entscheidungstext OGH 11.08.2004 15 Os 78/04
    Auch; Beisatz: Ex-ante-Sicht eines verständigen Beobachters. (T9)
  • 15 Os 71/05p
    Entscheidungstext OGH 25.08.2005 15 Os 71/05p
    Vgl auch; Beisatz: Anders als bei der Untauglichkeit des Objektes ist bei der Untauglichkeit der Handlung auf die ex-ante Sicht eines über den Tatplan informierten verständigen Beobachters abzustellen. (T10)
  • 15 Os 28/07t
    Entscheidungstext OGH 23.04.2007 15 Os 28/07t
    Auch; Beis wie T10
  • 12 Os 14/07m
    Entscheidungstext OGH 28.06.2007 12 Os 14/07m
    Auch; Beisatz: Hier: Untauglichkeit des Tatobjektes bei Ankauf eines Gemisches aus Schmerztabletten und Traubenzucker anstelle von 100 g Kokain. (T11)
  • 14 Os 80/07g
    Entscheidungstext OGH 16.10.2007 14 Os 80/07g
    nur T8; Beisatz: Bei Unkenntnis des Losungswortes oder Vorlage eines verfälschten Überbringersparbuches ist der Betrugsversuch nicht absolut untauglich. (T12)
    Beisatz: Hier: Mit dem Rügeeinwand, die Sparbücher seien wegen einer Sachwaltersperre und aufgrund der Bestimmung des § 32 Abs 4 Z 2 BWG untaugliche Deliktsobjekte gewesen, wird nicht die Untauglichkeit der Objekte, also der Sparbücher an sich, sondern die Untauglichkeit der Handlung angezweifelt. (T13)
  • 11 Os 106/07h
    Entscheidungstext OGH 23.10.2007 11 Os 106/07h
    Auch; Beisatz: Ein bloß relativ untauglicher, strafbarer Versuch ist dagegen anzunehmen, wenn die Tatvollendung nur infolge der zufälligen Modalitäten des konkreten Einzelfalles gescheitert ist. Dies bedeutet, dass in einem solchen Fall die Handlung zwar die für die Herbeiführung des verpönten Erfolges erforderliche Eignung in abstracto besaß, die Herbeiführung in concreto aber nicht gelungen ist. (T14)
  • 13 Os 129/08g
    Entscheidungstext OGH 17.12.2008 13 Os 129/08g
    Auch; Beisatz: Die Annahme eines absolut untauglichen Versuchs setzt voraus, dass die einem Tatbestand entsprechende Sachverhaltsverwirklichung bei generalisierender Betrachtung, also losgelöst von den Besonderheiten des Einzelfalls geradezu denkunmöglich ist, sohin unter keinen Umständen erwartet werden kann. (T15)
  • 12 Os 149/08s
    Entscheidungstext OGH 23.04.2009 12 Os 149/08s
  • 14 Os 3/10p
    Entscheidungstext OGH 02.03.2010 14 Os 3/10p
  • 14 Os 27/10t
    Entscheidungstext OGH 13.04.2010 14 Os 27/10t
    Vgl auch; Beis wie T15
  • 12 Os 77/15p
    Entscheidungstext OGH 28.01.2016 12 Os 77/15p
    Auch; Beis wie T10
  • 15 Os 28/16f
    Entscheidungstext OGH 13.04.2016 15 Os 28/16f
    Auch
  • 13 Os 80/18s
    Entscheidungstext OGH 19.12.2018 13 Os 80/18s
    Vgl
  • 15 Os 143/18w
    Entscheidungstext OGH 08.11.2018 15 Os 143/18w
    Auch
  • 13 Os 102/19b
    Entscheidungstext OGH 29.01.2020 13 Os 102/19b
  • 14 Os 49/20t
    Entscheidungstext OGH 29.09.2020 14 Os 49/20t
    Vgl
  • 11 Os 5/21a
    Entscheidungstext OGH 29.03.2021 11 Os 5/21a
    Vgl
  • 13 Os 69/21b
    Entscheidungstext OGH 29.09.2021 13 Os 69/21b
    Vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1982:RS0098852

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

08.11.2021
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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