RS OGH 1982/7/13 4Ob73/82 (4Ob74/82), 4Ob135/82, 4Ob130/84, 4Ob155/85, 14ObA75/87, 9ObA201/87, 9ObA2

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Veröffentlicht am 13.07.1982
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Norm

AngG §27 Z1 E1a

Rechtssatz

Der Entlassungstatbestand der Untreue (§ 27 Z 1 AngG, erster Fall) setzt einen vorsätzlichen und pflichtwidrigen Verstoß gegen die dienstlichen Interessen des Arbeitgebers voraus; Fahrlässigkeit genügt nicht. Der Vorsatz muß auch die Richtung dieses Verstoßes, nämlich die den Interessen des Arbeitgebers abträgliche Eignung der Handlung (Unterlassung), umfassen. Dem Arbeitnehmer muß überdies die Pflichtwidrigkeit seines Verhaltens bewußt gewesen sein. Hat der Arbeitgeber die Handlung genehmigt oder konnte der Arbeitnehmer annehmen, daß der Arbeitgeber hätte er die Sachlage gekannt - seine Einwilligung erteilt hätte (so schon Arb 9690 und 9905), schließt dies die Rechtswidrigkeit und das Verschulden des Arbeitnehmers aus (Hier: Buchhaltungsarbeiten für einen der Gesellschafter, nachdem er bereits früher solche Arbeiten für den anderen Gesellschafter verrichtet hat).

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 73/82
    Entscheidungstext OGH 13.07.1982 4 Ob 73/82
    Veröff: Arb 10146
  • 4 Ob 135/82
    Entscheidungstext OGH 21.09.1982 4 Ob 135/82
    Auch; nur: Der Entlassungstatbestand der Untreue (§ 27 Z 1 AngG, erster Fall) setzt einen vorsätzlichen und pflichtwidrigen Verstoß gegen die dienstlichen Interessen des Arbeitgebers voraus; Fahrlässigkeit genügt nicht. Der Vorsatz muß auch die Richtung dieses Verstoßes, nämlich die den Interessen des Arbeitgebers abträgliche Eignung der Handlung (Unterlassung), umfassen. Dem Arbeitnehmer muß überdies die Pflichtwidrigkeit seines Verhaltens bewußt gewesen sein. (T1)
  • 4 Ob 130/84
    Entscheidungstext OGH 15.01.1985 4 Ob 130/84
    nur T1
  • 4 Ob 155/85
    Entscheidungstext OGH 14.01.1986 4 Ob 155/85
    nur T1
  • 14 ObA 75/87
    Entscheidungstext OGH 02.09.1987 14 ObA 75/87
    Vgl auch; Veröff: WBl 1988,58 = DRdA 1990,297 (Mosler) = ZAS 1988/16 S 130 (Beck - Mannagetta)
  • 9 ObA 201/87
    Entscheidungstext OGH 10.02.1988 9 ObA 201/87
    Vgl auch; Veröff: ZAS 1989,195 (Jabornegg)
  • 9 ObA 245/89
    Entscheidungstext OGH 18.10.1989 9 ObA 245/89
    Vgl auch; Beisatz: § 48 ASGG. (T2)
  • 8 Ob 563/89
    Entscheidungstext OGH 26.04.1990 8 Ob 563/89
    nur: Der Entlassungstatbestand der Untreue (§ 27 Z 1 AngG, erster Fall) setzt einen vorsätzlichen Verstoß gegen die dienstlichen Interessen des Arbeitgebers voraus; Fahrlässigkeit genügt nicht. (T3) Beisatz: Untreue darf im Zweifel zu Lasten des Dienstnehmers nicht angenommen werden. (T4) Veröff: GesRZ 1990,225 = ecolex 1991,324 = WBl 1990,313
  • 9 ObA 34/93
    Entscheidungstext OGH 31.03.1993 9 ObA 34/93
    Auch; nur T3; Beis wie T2
  • 9 ObA 307/97f
    Entscheidungstext OGH 25.02.1998 9 ObA 307/97f
    Auch; nur T1
  • 8 ObA 30/01x
    Entscheidungstext OGH 15.02.2001 8 ObA 30/01x
    Auch
  • 9 ObA 50/07d
    Entscheidungstext OGH 28.09.2007 9 ObA 50/07d
    nur T1
  • 9 ObA 12/16d
    Entscheidungstext OGH 18.03.2016 9 ObA 12/16d
    Auch; nur T3
  • 8 ObA 18/18g
    Entscheidungstext OGH 29.05.2018 8 ObA 18/18g
    Auch

Schlagworte

Arbeitnehmer, Angestellte, Entlassungsgrund, wichtiger Grund, vorzeitige Auflösung, Ende, Beendigung, Dienstverhältnis, Arbeitsverhältnis, Treuepflicht, Vorsatz, Genehmigung, Beweislast, Vertrauensunwürdigkeit, Vertrauensverwirkung

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1982:RS0029375

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

16.07.2018
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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