RS OGH 1982/7/27 10Os170/80, 13Os157/84, 12Os143/86, 15Os84/87, 14Os107/99, 13Os110/02, 13Os116/12a,

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 27.07.1982
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Norm

StGB §153
StGB §156
StGB §166

Rechtssatz

1.) Bei einer Untreue zu Lasten einer GmbH ist nicht der Schaden der Gesellschafter maßgebend, sondern jener der Gesellschaft als eines eigenen Rechtssubjekts.

2.) Der einzige Gesellschafter einer GmbH kommt als Täter einer zu deren Lasten begangenen Untreue nicht in Betracht.

3.) Eine Untreue zu Lasten einer GmbH, deren einzige Gesellschafterin neben dem Täter dessen Gattin ist, wird im Familienkreis (§ 166 StGB) begangen.

Entscheidungstexte

  • 10 Os 170/80
    Entscheidungstext OGH 27.07.1982 10 Os 170/80
    Veröff: SSt 53/45 = EvBl 1983/67 S 244
  • 13 Os 157/84
    Entscheidungstext OGH 29.11.1984 13 Os 157/84
    Vgl auch; nur: Der einzige Gesellschafter einer GmbH kommt als Täter einer zu deren Lasten begangenen Untreue nicht in Betracht. (T1)
  • 12 Os 143/86
    Entscheidungstext OGH 02.04.1987 12 Os 143/86
    Vgl auch; nur: Eine Untreue zu Lasten einer GmbH, deren einzige Gesellschafterin neben dem Täter dessen Gattin ist, wird im Familienkreis (§ 166 StGB) begangen. (T2)
  • 15 Os 84/87
    Entscheidungstext OGH 24.07.1987 15 Os 84/87
    nur: Bei einer Untreue zu Lasten einer GmbH ist nicht der Schaden der Gesellschafter maßgebend, sondern jener der Gesellschaft als eines eigenen Rechtssubjekts. (T3) nur T2; Veröff: GesRZ 1988,44
  • 14 Os 107/99
    Entscheidungstext OGH 28.06.2000 14 Os 107/99
    Beisatz: Daher hat auch der an der Gesellschaft selbst beteiligte Täter den gesamten der Gesellschaft zugefügten Schaden strafrechtlich zu verantworten, und zwar unabhängig von der Höhe des Anteils der anderen Gesellschafter. Nur wenn der Täter einziger Gesellschafter und damit wirtschaftlich gesehen nach Maßgabe der Haftungsbeschränkung faktisch mit der Gesellschaft ident ist, wird durch eine Schädigung der Gesellschaft nicht wirklich einem "anderen" ein Vermögensnachteil zugefügt, weshalb Untreue ausscheidet. (T4)
  • 13 Os 110/02
    Entscheidungstext OGH 30.04.2003 13 Os 110/02
    Auch; nur T3; Beis ähnlich T4 nur: Nur wenn der Täter einziger Gesellschafter und damit wirtschaftlich gesehen nach Maßgabe der Haftungsbeschränkung faktisch mit der Gesellschaft ident ist, wird durch eine Schädigung der Gesellschaft nicht wirklich einem "anderen" ein Vermögensnachteil zugefügt. (T5)
  • 13 Os 116/12a
    Entscheidungstext OGH 22.11.2012 13 Os 116/12a
    Auch
  • 13 Os 55/12f
    Entscheidungstext OGH 30.08.2012 13 Os 55/12f
    nur T1
  • 12 Os 117/12s
    Entscheidungstext OGH 30.01.2014 12 Os 117/12s
    Auch; Beisatz: Bei einer zu Lasten einer Aktiengesellschaft begangenen Untreue ist nicht der mittelbare Schaden der Alleinaktionärin, sondern der unmittelbare Nachteil der Gesellschaft maßgebend. (T6)
    Beisatz: Der Einwand, wonach nicht die Aktiengesellschaft, sondern die Alleinaktionärin Trägerin des von § 153 StGB geschützten Rechtsguts sei, setzt sich über die Rechtssubjektivität der Aktiengesellschaft hinweg (§ 1 AktG). (T7)
  • 12 Os 113/14f
    Entscheidungstext OGH 27.11.2014 12 Os 113/14f
    Auch; nur T3
  • 14 Os 5/21y
    Entscheidungstext OGH 29.06.2021 14 Os 5/21y
    Vgl
  • 15 Os 58/21z
    Entscheidungstext OGH 20.10.2021 15 Os 58/21z
    Vgl; nur T3; Beis wie T4

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1982:RS0094723

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

01.03.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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