RS OGH 1982/11/25 13Os130/82, 13Os170/83, 11Os76/85, 13Os25/87, 10Os146/86, 13Os130/90, 15Os49/92, 1

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 25.11.1982
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Norm

StGB §228
StGB §302
StGB §311

Rechtssatz

Das Recht des Staats auf "Ausstellung wahrheitsgemäßer Urkunden" ist zufolge der spezifischen Urkundendelikte der §§ 228 bzw 311 StGB kein konkretes, sondern ein bloß allgemeines (abstraktes).

Entscheidungstexte

  • 13 Os 130/82
    Entscheidungstext OGH 25.11.1982 13 Os 130/82
  • 13 Os 170/83
    Entscheidungstext OGH 12.01.1984 13 Os 170/83
    Beisatz: Ebenso das Recht einer Gemeinde auf ordnungsgemäße und gesetzgemäße Führung ihres Rechnungswesens; jedoch können dahinterstehende konkrete Rechte der Gemeinde (Prüfungsrecht des Gemeinderats, Recht auf zeitgerechte Abgabeneinhebung und deren bestimmungsgemäße Verwendung) oder des Landes (auf bestimmungsgemäße Verwendung von Budgetmittel) beeinträchtigt werden. (T1)
  • 11 Os 76/85
    Entscheidungstext OGH 10.09.1985 11 Os 76/85
    Veröff: SSt 56/67 = JBl 1986,328 (dort irrig 10 Os 76/85) = RZ 1986/39 S 118
  • 13 Os 25/87
    Entscheidungstext OGH 05.03.1987 13 Os 25/87
    Beisatz: Das Recht des Staats auf Aufnahme von den polizeilichen Erhebungen entsprechenden Polizeiprotokollen ist kein konkretes Hoheitsrecht. (T2)
  • 10 Os 146/86
    Entscheidungstext OGH 28.04.1987 10 Os 146/86
    Vgl auch
  • 13 Os 130/90
    Entscheidungstext OGH 04.09.1991 13 Os 130/90
  • 15 Os 49/92
    Entscheidungstext OGH 04.06.1992 15 Os 49/92
  • 17 Os 19/12s
    Entscheidungstext OGH 25.02.2013 17 Os 19/12s
    Vgl auch; Beisatz: Wenn durch die Anweisung, (mit den Akten und den tatsächlichen Verfahrensständen nicht übereinstimmende und die Beendigung der Ermittlungsverfahren nach dem 10. bis 12. Hauptstück der StPO tatsachenwidrig bescheinigende) Verfahrensschritte im Register der Verfahrensautomation Justiz einzutragen, der in § 80 Abs 2 dritter Satz GOG, § 34a Abs 2 dritter Satz StAG normierte Anspruch des Staates auf korrekte Wiedergabe des Akteninhalts zur Dienstaufsicht (vgl §§ 73 ff GOG, § 36 StAG iVm § 4 Abs 1 und 2 BMG) behindert werden sollte, ist ein konkretes Recht im Sinn des § 302 Abs 1 StGB nicht betroffen. Der Anspruch ist vielmehr nur Ausdruck allgemeinen staatlichen Kontroll- und Aufsichtsrechts, mit anderen Worten eines allgemeinen Rechts des Staates gegenüber Beamten, Richtern und Staatsanwälten auf pflichtgemäße Berufs- und Dienstausübung im Sinn der ständigen Rechtsprechung zu § 302 StGB. Subjektive Rechte werden mit den angeführten Vorschriften nicht begründet, das (subjektive) Recht auf Akteneinsicht (vgl §§ 51 ff StPO) übrigens nicht berührt. (T3)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1982:RS0095536

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

10.04.2013
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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