RS OGH 1984/10/2 3Ob560/84, 5Ob608/84, 8Ob525/88 (8Ob526/88), 7Ob648/89, 1Ob651/90, 6Ob558/91, 1Ob53

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Veröffentlicht am 02.10.1984
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Norm

ABGB §1299 B
KAG §8

Rechtssatz

Ärzte haben nach § 1299 ABGB den Mangel der gewissenhaften Betreuung ihrer Patienten nach Maßgabe der ärztlichen Wissenschaft und Erfahrung zu vertreten, also jene Sorgfalt, die von einem ordentlichen und pflichtgetreuen Durchschnittsarzt in der konkreten Situation erwartet wird.

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 560/84
    Entscheidungstext OGH 02.10.1984 3 Ob 560/84
  • 5 Ob 608/84
    Entscheidungstext OGH 03.12.1985 5 Ob 608/84
  • 8 Ob 525/88
    Entscheidungstext OGH 16.03.1989 8 Ob 525/88
    Veröff: SZ 62/53 = RZ 1990/101 S 276
  • 7 Ob 648/89
    Entscheidungstext OGH 09.11.1989 7 Ob 648/89
    nur: Ärzte haben nach § 1299 ABGB den Mangel der gewissenhaften Betreuung ihrer Patienten nach Maßgabe der ärztlichen Wissenschaft und Erfahrung zu vertreten. (T1)
    Veröff: JBl 1990,524 (Holzer)
  • 1 Ob 651/90
    Entscheidungstext OGH 12.09.1990 1 Ob 651/90
    Beisatz: Dieser Maßstab gilt auch bei der Beurteilung, ob der Arzt in der Lage ist, seiner Aufklärungspflicht nachzukommen. Abzustellen ist bei der Frage der Haftung auf den jeweiligen zumutbaren Erkenntnisstand der Ärzte. (T2)
    Veröff: SZ 63/152 = JBl 1991,455
  • 6 Ob 558/91
    Entscheidungstext OGH 04.07.1991 6 Ob 558/91
    Veröff: EvBl 1993/3 S 31 = VersR 1992,1498 = JBl 1992/520 (Apathy)
  • 1 Ob 532/94
    Entscheidungstext OGH 25.01.1994 1 Ob 532/94
    Auch; Beisatz: Die Behandlung muss entsprechend den Grundsätzen der medizinischen Wissenschaft und den Regeln der ärztlichen Kunst erfolgen. (T3)
    Veröff: SZ 67/9
  • 4 Ob 509/95
    Entscheidungstext OGH 31.01.1995 4 Ob 509/95
  • 4 Ob 554/95
    Entscheidungstext OGH 07.11.1995 4 Ob 554/95
    Veröff: SZ 68/207
  • 1 Ob 2020/96g
    Entscheidungstext OGH 23.04.1996 1 Ob 2020/96g
    Auch
  • 10 Ob 2348/96h
    Entscheidungstext OGH 03.09.1996 10 Ob 2348/96h
    Beisatz: Für ein dem Spitalsarzt anzulastendes Fehlverhalten, hat der Krankenhausträger dem Patienten als Partner des abgeschlossenen Behandlungsvertrages zu haften (§ 1313a ABGB). Dies gilt auch, wenn nicht ein Spitalsarzt, sondern ein in der Krankenanstalt tätiger Physiotherapeut (oder eine Physiotherapeutin) nicht nach Maßgabe der Wissenschaft und Erfahrung vorgegangen ist oder die übliche Sorgfalt eines ordentlichen pflichtgetreuen Durchschnittsphysiotherapeuten in der konkreten Situation vernachlässigt hat. (T4)
    Veröff: SZ 69/198
  • 10 Ob 2350/96b
    Entscheidungstext OGH 03.09.1996 10 Ob 2350/96b
    Beisatz wie T4 nur: Für ein dem Spitalsarzt anzulastendes Fehlverhalten hat der Krankenhausträger dem Patienten als Partner des abgeschlossenen Behandlungsvertrages zu haften (§ 1313a ABGB). (T5)
    Veröff: SZ 69/199
  • 10 Ob 24/00b
    Entscheidungstext OGH 23.03.2000 10 Ob 24/00b
    Beis wie T5
  • 7 Ob 321/00g
    Entscheidungstext OGH 17.05.2001 7 Ob 321/00g
    Auch; Beis wie T3; Beis wie T5
  • 8 Ob 10/03h
    Entscheidungstext OGH 18.09.2003 8 Ob 10/03h
    Auch; Beis wie T3
  • 10 Ob 93/04f
    Entscheidungstext OGH 11.01.2005 10 Ob 93/04f
  • 2 Ob 199/06p
    Entscheidungstext OGH 21.12.2006 2 Ob 199/06p
  • 8 Ob 129/07i
    Entscheidungstext OGH 28.02.2008 8 Ob 129/07i
    Vgl auch
  • 1 Ob 186/07w
    Entscheidungstext OGH 03.04.2008 1 Ob 186/07w
    Auch; Beis wie T5; Veröff: SZ 2008/39
  • 9 Ob 64/08i
    Entscheidungstext OGH 04.08.2009 9 Ob 64/08i
    Auch
  • 3 Ob 77/10k
    Entscheidungstext OGH 30.06.2010 3 Ob 77/10k
    Auch; Beis wie T5
  • 6 Ob 168/10i
    Entscheidungstext OGH 18.07.2011 6 Ob 168/10i
    Auch; Beis wie T5
  • 4 Ob 241/12p
    Entscheidungstext OGH 12.02.2013 4 Ob 241/12p
  • 7 Ob 85/13w
    Entscheidungstext OGH 19.06.2013 7 Ob 85/13w
    Auch Beis wie T3; Beisatz: Zur Betreuungspflicht des Arztes zählt auch, den Patienten vor sonstigen durch die Behandlung entstehenden Gefahren zu schützen; für eine unvorhersehbare Reaktionshandlung haftet er nicht. (T6)
    Beisatz: Hier: Deliktische Haftung des Anästhesisten bei Sturz des Patienten vom Operationstisch im konkreten Einzelfall bejaht. (T7)
  • 4 Ob 42/16d
    Entscheidungstext OGH 30.03.2016 4 Ob 42/16d
    Auch; Beisatz: Es ist keine Überspannung der ärztlichen Sorgfaltspflicht, wenn ein Facharzt vor dem Einsatz einer magistralen Arznei die auf dem Etikett ersichtliche Zusammensetzung überprüfen muss. (T8)
  • 1 Ob 138/16z
    Entscheidungstext OGH 23.11.2016 1 Ob 138/16z
    Auch; Beisatz: Zum zumutbaren Erkenntnisstand eines Facharztes zählt auch der Inhalt des zu einem Verhütungsmittel vom Hersteller ausgelieferten und Warnhinweise enthaltenden Beipackzettels. (T9)
    Beisatz: Hier: Aufklärungspflicht über das bei der „ Spirale “ behandlungstypische Risiko ihres „ Abwanderns “. (T10)
  • 6 Ob 233/17h
    Entscheidungstext OGH 17.01.2018 6 Ob 233/17h
    Beis wie T3; Beisatz: Ob ein Arzt seine Sorgfaltspflichten erfüllt hat, hängt daher stets davon ab, wie sich ein verantwortungsbewusster und gewissenhafter Arzt in concreto verhalten hätte. (T11);
    Beisatz: Hier: Ein durchschnittlicher Radiologe hätte das Karzinom des Klägers als Zufallsbefund nicht erkannt - Haftung verneint. (T12)
  • 1 Ob 111/19h
    Entscheidungstext OGH 29.08.2019 1 Ob 111/19h
    Beisatz: Ob dieser Sorgfaltsmaßstab bei einer konkreten ärztlichen Maßnahme eingehalten wurde, wirft grundsätzlich keine erhebliche Rechtsfrage im Sinn des § 502 Abs 1 ZPO auf. (T13)
    Beisatz: Hier: Bei Einhaltung der gebotenen Sorgfalt in der orthopädischen Abteilung wäre ein Neurologe beizuziehen gewesen, da neurologische Schädigungen mit einer nicht zu vernachlässigenden Wahrscheinlichkeit Komplikationen der konkret durchgeführten Operation sind. (T14)

Schlagworte

Sorgfaltsmaßstab

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1984:RS0038202

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

29.10.2019
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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