RS OGH 1984/10/4 6Ob659/84, 3Ob596/84, 6Ob643/84, 7Ob511/90, 4Ob528/92, 10ObS164/94, 7Ob570/95, 7Ob1

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Veröffentlicht am 04.10.1984
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Norm

ZPO §84 Abs2 I
ZPO §85

Rechtssatz

Diese Bestimmung ist auch auf sehr mangelhafte Schriftsätze anzuwenden, denen gerade noch entnommen werden kann, was mit ihnen bezweckt werden soll. Nur im Falle eines Verbesserungsmißbrauches, der insbesonders bei Einbringung von "leeren" Rechtsmittelschriften durch Anwälte anzunehmen ist, ist die Verbesserung zu verweigern. Wenn hingegen unvertretene Parteien unsubstantiierte Rechtsmittelschriften einbringen, werden sie oft nicht als verschleppungswillig, sondern als rechtsunkundige fehlerhaft gehandelt haben.

Entscheidungstexte

  • 6 Ob 659/84
    Entscheidungstext OGH 04.10.1984 6 Ob 659/84
    Veröff: EvBl 1985/29 S 119 = RZ 1985/25 S 87
  • 3 Ob 596/84
    Entscheidungstext OGH 30.01.1985 3 Ob 596/84
    Vgl auch; Veröff: AnwBl 1985,547 = JBl 1985,684 (zustimmend Pfersmann)
  • 6 Ob 643/84
    Entscheidungstext OGH 26.09.1985 6 Ob 643/84
    Vgl auch
  • 7 Ob 511/90
    Entscheidungstext OGH 22.03.1990 7 Ob 511/90
    Auch; Beisatz: Wenn auch die Verbesserungsvorschriften der §§ 84 f ZPO auf das Außerstreitverfahren sinngemäß anzuwenden sind (vgl EvBl 1985/29 = RZ 1985/25), darf dadurch nicht mittels Rechtsmittelanmeldungen eine unzulässige Verlängerung der Rekursfrist durch Forderung nach Einleitung eines Verbesserungsverfahrens provoziert werden. (T1)
  • 4 Ob 528/92
    Entscheidungstext OGH 07.07.1992 4 Ob 528/92
    Vgl auch
  • 10 ObS 164/94
    Entscheidungstext OGH 19.07.1994 10 ObS 164/94
  • 7 Ob 570/95
    Entscheidungstext OGH 28.06.1995 7 Ob 570/95
    Vgl auch
  • 7 Ob 171/01z
    Entscheidungstext OGH 26.09.2001 7 Ob 171/01z
    Auch
  • 1 Ob 196/04m
    Entscheidungstext OGH 12.10.2004 1 Ob 196/04m
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T1; Beisatz: Dies ist auch im Außerstreitverfahren selbst einer anwaltlich nicht vertretenen Partei nicht gestattet. (T2)
  • 4 Ob 190/18x
    Entscheidungstext OGH 23.10.2018 4 Ob 190/18x
    Vgl; Beisatz: Selbst ein "leeres Rechtsmittel" kann verbessert werden, soweit kein Missbrauch anzunehmen ist. Das gilt umso mehr für ein offenkundig unvollständiges Rechtsmittel. (T3)
    Beisatz: Hier brach die Berufung in der Beweisrüge mitten im Satz ab. Die Verbesserung (auch) um eine Rechtsrüge war zulässig. (T4)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1984:RS0036396

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

02.01.2019
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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