RS OGH 1986/9/10 9Os93/86, 10Os33/86, 12Os102/86, 9Os148/86, 9Os128/86, 11Os26/87, 12Os172/86, 12Os1

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Veröffentlicht am 10.09.1986
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Norm

LMG 1975 §2
StGB §146 E
WeinG 1961 §45
WeinG 1985 §61 Abs1

Rechtssatz

Im Verhältnis zu Delikten, die mit strengerer Strafe bedroht sind, ist § 45 Abs 1 lit b WeinG 1961 (nunmehr § 61 Abs 1 Z 3 WeinG 1985) nicht lex spezialis, sondern normiert zufolge der in § 45 Abs 1 WeinG 1961 (nunmehr § 61 Abs 1 WeinG 1985) enthaltenen Subsidiaritätsklausel insoweit einen subsidiären Auffangtatbestand für Verhaltensweisen, die nicht alle Merkmale eines mit strengerer Strafe bedrohten Deliktstypus aufweisen. § 45 Abs 1 lit b WeinG 1961 hat demnach stets zurückzutreten, wenn die Tat aller Merkmale des (hier gewerbsmäßigen schweren) Betruges erfüllt. Nur im Verhältnis zu den (an sich) alle Genußmittel (vgl § 2 LMG 1975) erfassenden Strafvorschriften des Lebensmittelgesetzes, sofern diese nicht strengere Strafdrohungen enthalten, hat § 45 Abs 1 lit b WeinG 1961 den Charakter einer speziellen Norm.

Entscheidungstexte

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1986:RS0066191

Dokumentnummer

JJR_19860910_OGH0002_0090OS00093_8600000_001
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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