RS OGH 1986/9/29 4Ob379/86, 6Ob634/85, 8Ob665/88, 5Ob511/92, 8Ob635/92, 8Ob608/93, 8Ob25/93, 1Ob586/

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Veröffentlicht am 29.09.1986
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Norm

ZPO §405 A
ZPO §502 Abs4 Z1 HII

Rechtssatz

Auch Verfahrensfehler der zweiten Instanz von erheblicher Bedeutung unterliegen der Prüfung durch den OGH. Eine solche erhebliche Bedeutung kommt der Entscheidung jedenfalls dann zu, wenn tragende Grundsätze des Verfahrensrechtes auf dem Spiel stehen. Dazu gehört aber auch die Anordnung des § 405 Satz 1 ZPO. Eine Verletzung dieses Grundsatzes - auch in der Form, dass das Gericht einen bestimmten Zuspruch mit der unzutreffenden Begründung ablehnt, er sei durch das Urteilsbegehren des Klägers nicht gedeckt - ist eine erhebliche Verletzung einer verfahrensrechtlichen Vorschrift, welche die Rechtssicherheit gefährdet.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 379/86
    Entscheidungstext OGH 29.09.1986 4 Ob 379/86
    Veröff: MR 1986 H5,26 (Korn) = ÖBl 1987,102
  • 6 Ob 634/85
    Entscheidungstext OGH 15.10.1987 6 Ob 634/85
  • 8 Ob 665/88
    Entscheidungstext OGH 20.10.1988 8 Ob 665/88
    nur: Auch Verfahrensfehler der zweiten Instanz von erheblicher Bedeutung unterliegen der Prüfung durch den OGH. Eine solche erhebliche Bedeutung kommt der Entscheidung jedenfalls dann zu, wenn tragende Grundsätze des Verfahrensrechtes auf dem Spiel stehen. (T1) Beisatz: Hier: Nichterledigung der Rüge von Feststellungsmängeln durch das Berufungsgericht. (T2)
  • 5 Ob 511/92
    Entscheidungstext OGH 07.04.1992 5 Ob 511/92
    nur T1; Beisatz: Ein solcher Grundsatz ist die in § 182 Abs 1 ZPO normierte Anleitungspflicht und Aufklärungspflicht des Gerichtes. (T3)
  • 8 Ob 635/92
    Entscheidungstext OGH 29.10.1992 8 Ob 635/92
    Veröff: SZ 65/145
  • 8 Ob 608/93
    Entscheidungstext OGH 17.06.1993 8 Ob 608/93
    nur: Auch Verfahrensfehler der zweiten Instanz von erheblicher Bedeutung unterliegen der Prüfung durch den OGH. (T4) Beisatz: Hier: Das Berufungsgericht fasste aktenwidrig die Feststellungen des Erstgerichtes zusammen und legte sie seiner rechtlichen Beurteilung zugrunde. (T5)
  • 8 Ob 25/93
    Entscheidungstext OGH 18.11.1993 8 Ob 25/93
    Auch; Beisatz: Pflicht zur Anleitung (§ 182 ZPO) bzw amtswegigen Umformulierung des Feststellungsbegehrens. (T6) Veröff: ÖBA 1994,566
  • 1 Ob 586/93
    Entscheidungstext OGH 25.08.1993 1 Ob 586/93
    nur T1; Beisatz: Unzulässige Berücksichtigung überschießender Feststellungen. (T7)
  • 8 Ob 520/94
    Entscheidungstext OGH 13.04.1994 8 Ob 520/94
    Auch; nur T1; Beisatz: Hier: Verstoß gegen den Grundsatz der res iudicata. (T8)
  • 9 Ob 504/94
    Entscheidungstext OGH 13.07.1994 9 Ob 504/94
  • 8 Ob 530/94
    Entscheidungstext OGH 14.07.1994 8 Ob 530/94
    Auch; nur T1; Beisatz: Hier: Unvertretbare Rechtsansicht des Berufungsgerichtes, dass das Beweisthema nicht hinreichend konkretisiert worden sei. (T9)
  • 5 Ob 128/95
    Entscheidungstext OGH 10.10.1995 5 Ob 128/95
    Vgl auch; Beis wie T3; Beisatz: Hier: Verletzung der dem Rekursgericht durch § 37 Abs 3 Z 6 MRG in Verbindung mit § 2 Abs 2 Z 5 AußStrG auferlegten Erörterungspflicht, wenn ein Widerspruch zwischen einem unverändert gebliebenen Sachantrag (§ 9 MRG) und eine aus den Rekursgründen abgeleitete Einschränkung dieses Rechtsschutzantrages auf ein bloßes Feststellungsbegehren nicht aufgeklärt wurde. (T10)
  • 8 Ob 2002/96m
    Entscheidungstext OGH 12.09.1996 8 Ob 2002/96m
    Auch; nur T4; Beisatz: Hier: Verletzung der Beweislastregeln durch das Berufungsgericht. (T11)
  • 5 Ob 334/98y
    Entscheidungstext OGH 12.01.1999 5 Ob 334/98y
    nur T1
  • 3 Ob 130/01s
    Entscheidungstext OGH 09.10.2001 3 Ob 130/01s
    nur T1; Beisatz: Ein solcher Grundsatz ist, dass gemäß § 496 Abs 1 Z 2 ZPO geltend gemachte Verfahrensmängel der ersten Instanz vom Berufungsgericht sachlich behandelt werden und nicht infolge Verkennung des Inhalts der entsprechenden Rüge unbeachtet bleiben. (T12)
  • 5 Ob 15/03x
    Entscheidungstext OGH 11.02.2003 5 Ob 15/03x
    nur T1; Beis wie T12
  • 3 Ob 220/02b
    Entscheidungstext OGH 26.09.2003 3 Ob 220/02b
    nur T1
  • 2 Ob 101/04y
    Entscheidungstext OGH 14.06.2005 2 Ob 101/04y
    Auch; Beis wie T3
  • 1 Ob 159/07z
    Entscheidungstext OGH 11.09.2007 1 Ob 159/07z
    Auch; nur T1; Beisatz: Verfahrensfehler von erheblicher Bedeutung, wenn das Berufungsgericht das Vorliegen eines wesentlichen Verfahrensmangels erster Instanz mit einer bloßen Scheinbegründung abtut und die Mängelrüge in Wirklichkeit daher gar nicht erledigt, oder ein krasser Fall einer unhaltbaren Begründung vorliegt, der jedes Beurteilungsspielraums entbehrt. (T13)
  • 3 Ob 201/09v
    Entscheidungstext OGH 25.11.2009 3 Ob 201/09v
    Auch; Beis wie T5
  • 9 Ob 76/14p
    Entscheidungstext OGH 18.12.2014 9 Ob 76/14p
    Auch; nur T1
  • 8 Ob 96/14x
    Entscheidungstext OGH 23.01.2015 8 Ob 96/14x
    Vgl auch; Beis wie T13; Beisatz: Nur wenn das Berufungsgericht das Vorliegen eines wesentlichen Verfahrensmangels erster Instanz mit einer bloßen Scheinbegründung abgetan und die Mängelrüge in Wirklichkeit daher gar nicht erledigt hätte, oder ein krasser Fall einer unhaltbaren Begründung vorläge, der jedes Beurteilungsspielraums entbehrte, läge ein aufzugreifender Mangel des zweitinstanzlichen Verfahrens vor. (T14)
  • 9 Ob 74/17y
    Entscheidungstext OGH 28.11.2017 9 Ob 74/17y
    Vgl auch
  • 9 Ob 28/18k
    Entscheidungstext OGH 25.04.2018 9 Ob 28/18k
    Beis wie T13
  • 5 Ob 134/18v
    Entscheidungstext OGH 17.01.2019 5 Ob 134/18v
    Auch; nur T1; nur T4

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1986:RS0041032

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

15.03.2019
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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