RS OGH 1987/9/29 4Ob560/87, 7Ob642/88, 6Ob629/95, 6Ob2127/96d, 8Ob126/03t, 1Ob200/05a, 4Ob153/06p, 4

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 29.09.1987
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Norm

EheG §68
JWG §4 Abs3
oöJWG §8 Abs2
SHG allg

Rechtssatz

Der vom OGH wiederholt ausgesprochene Rechtssatz, dass eine Person, deren Unterhaltsbedürfnisse auf Grund einer öffentlichen Verpflichtung zur Gänze von einem Dritten gedeckt werden, schon deswegen keine Unterhaltsansprüche gegen einen zivilrechtlich Unterhaltspflichtigen stellen kann, weil ihr ein Anspruch auf Doppelversorgung nicht zusteht (SZ 22/118; EFSlg 32941, 37619, 37620; SZ 55/129), kann dort nicht angewendet werden, wo der Gesetzgeber durch Anordnung (aufgeschobener) Legalzession ausdrücklich das Weiterbestehen des Anspruches des Unterhaltsberechtigten vorausgesetzt hat.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 560/87
    Entscheidungstext OGH 29.09.1987 4 Ob 560/87
    Veröff: SZ 60/191 = EvBl 1988/16 S 113 = RZ 1988/2 S 15 = ÖA 1988,49 = EFSlg XXIV/5
  • 7 Ob 642/88
    Entscheidungstext OGH 22.09.1988 7 Ob 642/88
    Gegenteilig
  • 6 Ob 629/95
    Entscheidungstext OGH 12.10.1995 6 Ob 629/95
    Vgl auch
  • 6 Ob 2127/96d
    Entscheidungstext OGH 07.11.1996 6 Ob 2127/96d
    Vgl auch
  • 8 Ob 126/03t
    Entscheidungstext OGH 23.01.2004 8 Ob 126/03t
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Keine Anrechnung der Sozialhilfe auf den Unterhaltsanspruch des Ehegatten im Anwendungsbereich des oö SHG. (T1)
  • 1 Ob 200/05a
    Entscheidungstext OGH 13.12.2005 1 Ob 200/05a
    Vgl; Beisatz: Nur wenn das jeweilige Sozialhilfegesetz keine den Sozialhilfeempfänger betreffende Rückzahlungsverpflichtung oder keine (aufgeschobene) Legalzession des Unterhaltsanspruchs vorsieht, also die einmal gewährte Sozialhilfe nicht (mehr) zurückgefordert werden kann, ist sie als anrechenbares Eigeneinkommen des Unterhaltsberechtigten anzusehen. (Hier: § 26 Abs 1 Wr SHG) (T2)
  • 4 Ob 153/06p
    Entscheidungstext OGH 28.09.2006 4 Ob 153/06p
    Vgl; Beis ähnlich wie T2; Beisatz: Sowohl §11 Tiroler Sozialhilfegesetz als auch § 13 Tiroler Sozialhilfegesetz enthalten eine - in der Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs als „aufgeschoben" bezeichnete - Legalzession der Unterhaltsansprüche. (T3)
  • 4 Ob 192/06y
    Entscheidungstext OGH 21.11.2006 4 Ob 192/06y
    Auch; Beisatz: Ansprüche nach § 947 ABGB gehen nach § 11 TSHG (nunmehr § 13 TGSG) mit Anzeige an den Schuldner auf das Land über („aufgeschobene" Legalzession). (T4)
    Veröff: SZ 2006/172
  • 3 Ob 25/07h
    Entscheidungstext OGH 22.02.2007 3 Ob 25/07h
    Auch; Beis ähnlich wie T2; Beisatz: Der Unterhaltspflichtige soll durch die Gewährung von Sozialhilfe nicht zu Lasten des Sozialhilfeträgers von seiner Verpflichtung entlastet werden. (T5)
    Beisatz: Hier: Leistungen nach dem dSGB II sind anrechenbares Eigeneinkommen. (T6)
  • 8 Ob 164/06k
    Entscheidungstext OGH 18.04.2007 8 Ob 164/06k
    Auch; Beis ähnlich wie T2
  • 3 Ob 160/08p
    Entscheidungstext OGH 03.10.2008 3 Ob 160/08p
    Ähnlich; Beis wie T5; Beisatz: Eine vom unterhaltsberechtigten Ehegatten bezogene Ausgleichszulage ist kein unterhaltsminderndes Eigeneinkommen. (T7)
    Veröff: SZ 2008/143
  • 3 Ob 9/11m
    Entscheidungstext OGH 23.02.2011 3 Ob 9/11m
    Auch; Beis wie T2
  • 1 Ob 13/11k
    Entscheidungstext OGH 23.02.2011 1 Ob 13/11k
  • 2 Ob 62/10x
    Entscheidungstext OGH 29.03.2011 2 Ob 62/10x
    Auch; Auch Beis wie T2; Beisatz: Diese Rechtsprechung wird auch auf den nur nach Billigkeit zustehenden Unterhaltsanspruch nach § 68 EheG und nach § 68a EheG angewandt. (T8)
  • 1 Ob 231/10t
    Entscheidungstext OGH 26.01.2011 1 Ob 231/10t
    Auch; Beis wie T2; Beis wie T5; Beis wie T7
    Veröff: SZ 2011/8
  • 1 Ob 200/11k
    Entscheidungstext OGH 13.10.2011 1 Ob 200/11k
    Auch; Beis wie T2; Beis wie T5; Beis wie T8 nur: Diese Rechtsprechung wird auch auf den nur nach Billigkeit zustehenden Unterhaltsanspruch nach § 68a EheG angewandt. (T9)
    Beisatz: Mietbeihilfen und Beiträge zu den Heizkosten nach dem WSHG unterliegen sowohl der Rückzahlungspflicht nach § 26 WSHG als auch der „aufgeschobenen“ Legalzession nach § 27 WSHG. Ebenfalls sind nach dem Wiener Mindestsicherungsgesetz vom 1. 9. 2010, LGBl 2010/38, erbrachte Leistungen für Miete und Heizung ohne Einfluss auf den Unterhaltsanspruch. (T10)
  • 4 Ob 29/14i
    Entscheidungstext OGH 25.03.2014 4 Ob 29/14i
    Beisatz: Hier: Keine (aufgeschobene) Legalzession nach oö BMSG, aber Verpflichtung zur Zession der Unterhaltsansprüche gegen Dritte. (T11)
    Beisatz: Siehe auch RS0129380. (T12)
  • 2 Ob 58/14i
    Entscheidungstext OGH 09.04.2015 2 Ob 58/14i
    Vgl
  • 3 Ob 119/15v
    Entscheidungstext OGH 15.07.2015 3 Ob 119/15v
    Auch; Beis wie T2; Beis wie T5
  • 8 Ob 6/16i
    Entscheidungstext OGH 27.09.2016 8 Ob 6/16i
    Auch; Beisatz: Hier: Hauptleistungen nach dem Oö Chancengleichheitsgesetz (Oö ChG). (T13)
  • 8 Ob 137/15b
    Entscheidungstext OGH 27.09.2016 8 Ob 137/15b
    Auch; Beis wie T13
  • 9 Ob 33/16t
    Entscheidungstext OGH 28.10.2016 9 Ob 33/16t
    Auch; Beis wie T13
  • 4 Ob 7/17h
    Entscheidungstext OGH 21.02.2017 4 Ob 7/17h
  • 9 Ob 21/17d
    Entscheidungstext OGH 28.11.2017 9 Ob 21/17d
    Beis wie T2; Beisatz: Hier: Mindestsicherung nach dem Tir MSG. (T14)
  • 3 Ob 155/17s
    Entscheidungstext OGH 24.01.2018 3 Ob 155/17s
  • 9 Ob 68/18t
    Entscheidungstext OGH 28.11.2018 9 Ob 68/18t
    Beis wie T2; Veröff: SZ 2018/100
  • 5 Ob 112/19k
    Entscheidungstext OGH 24.09.2019 5 Ob 112/19k
    Beisatz: Im Hinblick auf die in § 19 Abs 3a K-ChG bei Leistungen nach § 8 K-ChG grundsätzlich weiterhin bestehende Kostenersatzpflicht der gesetzlich zum Unterhalt verpflichteten Personen und der in § 19 Abs 4 K-ChG angeordneten aufgeschobenen Legalzession für diesen Fall besteht ein Unterhaltsanspruch der gemäß § 13 K-ChG voll intern in einer stationären Einrichtung geförderten Person mit Behinderung dem Grunde nach jedenfalls in dem Umfang weiterhin, als ihr ein Taschengeld nach § 13 Abs 2 iVm § 8 Abs 2 K-ChG gewährt wird oder aber sie ungeachtet der vollen internen Förderung in der stationären Einrichtung noch unter § 8 Abs 1 K-ChG zu subsumierende Bedürfnisse hat. (T15)
  • 3 Ob 201/20k
    Entscheidungstext OGH 20.05.2021 3 Ob 201/20k
    Vgl; Beis wie T2; Beis wie T3; Beis wie T5
  • 4 Ob 109/21i
    Entscheidungstext OGH 22.09.2021 4 Ob 109/21i
    Vgl; Beis wie T2

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1987:RS0063121

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

18.01.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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