RS OGH 1988/5/18 3Ob45/88, 2Ob119/88, 2Ob64/90, 9Ob1575/95, 10Ob1606/95, 1Ob160/99g, 3Ob18/00v, 10Ob

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Veröffentlicht am 18.05.1988
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Norm

ZPO §272 D

Rechtssatz

Der Anscheinsbeweis ist nur zulässig, wenn eine typische formelhafte Verknüpfung zwischen der tatsächlich bewiesenen Tatsache und dem gesetzlich geforderten Tatbestandselement besteht; er darf nicht dazu dienen, Lücken der Beweisführung durch bloße Vermutungen auszufüllen.

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 45/88
    Entscheidungstext OGH 18.05.1988 3 Ob 45/88
    Veröff: SZ 61/126
  • 2 Ob 119/88
    Entscheidungstext OGH 10.01.1989 2 Ob 119/88
  • 2 Ob 64/90
    Entscheidungstext OGH 24.10.1990 2 Ob 64/90
  • 9 Ob 1575/95
    Entscheidungstext OGH 25.10.1995 9 Ob 1575/95
    Auch
  • 10 Ob 1606/95
    Entscheidungstext OGH 23.01.1996 10 Ob 1606/95
    nur: Der Anscheinsbeweis darf nicht dazu dienen, Lücken der Beweisführung durch bloße Vermutungen auszufüllen. (T1)
  • 1 Ob 160/99g
    Entscheidungstext OGH 29.06.1999 1 Ob 160/99g
    nur T1
  • 3 Ob 18/00v
    Entscheidungstext OGH 20.09.2000 3 Ob 18/00v
    Vgl auch; Beisatz: Der Anscheinsbeweis wird in Fällen als sachgerecht empfunden, in denen konkrete Beweise von Beweispflichtigen billigerweise nicht erwartet werden können; in der Regel ist das der Fall, wenn es sich um Umstände handelt, die allein in der Sphäre des anderen liegen und daher nur ihm bekannt und auch nur durch ihn beweisbar sind. (T2)
  • 10 ObS 31/01h
    Entscheidungstext OGH 20.03.2001 10 ObS 31/01h
  • 10 ObS 97/01i
    Entscheidungstext OGH 22.05.2001 10 ObS 97/01i
    Vgl auch; Beisatz: Fehlt es an der Typizität eines Geschehensablaufs, ist ein Anscheinsbeweis nicht zulässig. (T3)
  • 10 ObS 195/01a
    Entscheidungstext OGH 10.07.2001 10 ObS 195/01a
    Vgl auch; nur: Der Anscheinsbeweis ist nur zulässig, wenn eine typische formelhafte Verknüpfung zwischen der tatsächlich bewiesenen Tatsache und dem gesetzlich geforderten Tatbestandselement besteht. (T4)
  • 7 Ob 237/01f
    Entscheidungstext OGH 17.10.2001 7 Ob 237/01f
    Auch
  • 10 ObS 168/02g
    Entscheidungstext OGH 28.05.2002 10 ObS 168/02g
    Beisatz: Der bloße Verdacht eines bestimmten Ablaufs, der auch andere Verursachungsmöglichkeiten offen lässt, erlaubt die Anwendung des Anscheinsbeweises nicht. (T5)
  • 10 ObS 67/02d
    Entscheidungstext OGH 28.05.2002 10 ObS 67/02d
  • 7 Ob 128/02b
    Entscheidungstext OGH 26.06.2002 7 Ob 128/02b
    Vgl auch; nur T4
  • 10 ObS 96/03w
    Entscheidungstext OGH 08.04.2003 10 ObS 96/03w
    Auch
  • 10 ObS 419/02v
    Entscheidungstext OGH 13.01.2004 10 ObS 419/02v
  • 4 Ob 110/06i
    Entscheidungstext OGH 09.08.2006 4 Ob 110/06i
  • 10 Ob 57/07s
    Entscheidungstext OGH 05.06.2007 10 Ob 57/07s
    Auch
  • 2 Ob 108/07g
    Entscheidungstext OGH 29.11.2007 2 Ob 108/07g
    Veröff: SZ 2007/190
  • 2 Ob 250/07i
    Entscheidungstext OGH 24.01.2008 2 Ob 250/07i
    nur T1; Beis wie T2 nur: Der Anscheinsbeweis wird in Fällen als sachgerecht empfunden, in denen konkrete Beweise von Beweispflichtigen billigerweise nicht erwartet werden können. (T6)
  • 9 ObA 177/07f
    Entscheidungstext OGH 09.07.2008 9 ObA 177/07f
    Veröff: SZ 2008/101
  • 2 Ob 127/08b
    Entscheidungstext OGH 17.12.2008 2 Ob 127/08b
    Beis wie T6
  • 7 Ob 24/09v
    Entscheidungstext OGH 30.03.2009 7 Ob 24/09v
    Veröff: SZ 2009/42
  • 10 ObS 5/10y
    Entscheidungstext OGH 09.02.2010 10 ObS 5/10y
    Beis wie T5
  • 8 ObA 20/10i
    Entscheidungstext OGH 22.07.2010 8 ObA 20/10i
  • 2 Ob 111/10b
    Entscheidungstext OGH 08.07.2010 2 Ob 111/10b
  • 9 Ob 59/10g
    Entscheidungstext OGH 27.04.2011 9 Ob 59/10g
  • 1 Ob 227/10d
    Entscheidungstext OGH 23.02.2011 1 Ob 227/10d
    nur T4
  • 4 Ob 36/12s
    Entscheidungstext OGH 27.03.2012 4 Ob 36/12s
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Typisches Vorliegen einer Anspruchsgefährdung iSd § 381 EO bei bloßem Bestreiten des Zustandekommens eines Kaufvertrags verneint. (T7)
  • 7 Ob 94/12t
    Entscheidungstext OGH 04.07.2012 7 Ob 94/12t
  • 2 Ob 67/12k
    Entscheidungstext OGH 30.08.2012 2 Ob 67/12k
    Beis wie T2
  • 7 Ob 26/13v
    Entscheidungstext OGH 27.03.2013 7 Ob 26/13v
  • 10 Ob 13/13d
    Entscheidungstext OGH 16.04.2013 10 Ob 13/13d
    Beisatz: Der Erfahrungssatz muss sich aus einem gleichmäßigen, sich immer wiederholenden Hergang ergeben („typischer Geschehensablauf“), dem neuesten Stand der Erfahrungen entsprechen sowie eindeutig und in jederzeit überprüfbarer Weise formuliert werden können. (T8)
  • 2 Ob 227/12i
    Entscheidungstext OGH 14.03.2013 2 Ob 227/12i
    Auch; nur T4; Auch Beis wie T3; Beis wie T5
  • 7 Ob 237/12x
    Entscheidungstext OGH 27.03.2013 7 Ob 237/12x
  • 1 Ob 218/13k
    Entscheidungstext OGH 19.12.2013 1 Ob 218/13k
    Vgl auch
  • 8 Ob 18/14a
    Entscheidungstext OGH 24.03.2014 8 Ob 18/14a
  • 2 Ob 213/13g
    Entscheidungstext OGH 28.03.2014 2 Ob 213/13g
  • 8 Ob 53/14y
    Entscheidungstext OGH 26.06.2014 8 Ob 53/14y
    Beis wie T6
  • 4 Ob 132/14m
    Entscheidungstext OGH 17.09.2014 4 Ob 132/14m
    Vgl auch; nur T1
  • 4 Ob 18/15y
    Entscheidungstext OGH 22.04.2015 4 Ob 18/15y
    Auch
  • 2 Ob 1/15h
    Entscheidungstext OGH 09.09.2015 2 Ob 1/15h
  • 8 Ob 117/15m
    Entscheidungstext OGH 25.11.2015 8 Ob 117/15m
  • 10 ObS 62/16i
    Entscheidungstext OGH 07.06.2016 10 ObS 62/16i
    Beisatz: Hier: Anspruch auf Unfallrente gemäß § 79 StVG. (T9)
  • 3 Ob 139/16m
    Entscheidungstext OGH 18.10.2016 3 Ob 139/16m
    Auch; Beisatz: Kein Erfahrungssatz zum Zusammenhang zwischen einer Verwendung von Tampons und dem Eintritt eines menstruellen toxischen Schocksyndroms (TSS). (T10)
  • 3 Ob 84/17z
    Entscheidungstext OGH 07.06.2017 3 Ob 84/17z
  • 1 Ob 97/17x
    Entscheidungstext OGH 28.06.2017 1 Ob 97/17x
    Auch; Beisatz: Hier: Die Revisionswerberin ist aber nicht in der Lage, nachvollziehbar darzulegen, von welchen (von den Tatsacheninstanzen festgestellten) Sachverhaltselementen sie im Sinne eines typischen Geschehnisablaufs auf einen bestimmten Kausalverlauf schließen will. (T11)
  • 4 Ob 121/17y
    Entscheidungstext OGH 24.10.2017 4 Ob 121/17y
    Veröff: SZ 2017/119
  • 4 Ob 232/17x
    Entscheidungstext OGH 29.05.2018 4 Ob 232/17x
    Auch
  • 7 Ob 99/18m
    Entscheidungstext OGH 20.06.2018 7 Ob 99/18m
  • 8 Ob 92/18i
    Entscheidungstext OGH 19.07.2018 8 Ob 92/18i
  • 7 Ob 186/17d
    Entscheidungstext OGH 24.05.2018 7 Ob 186/17d
    Beisatz: Eine typische formelhafte Verknüpfung (Anscheinsbeweis) dahin, dass dem Versicherer ein Gutachten, das in einem von einem anderen Versicherer beauftragten Gutachten erwähnt wird, dauerhaft zur Verfügung steht, besteht nicht. Die Möglichkeit, dass sich der Versicherer ein solches Gutachten allenfalls beschaffen könnte, reicht für die Verpflichtung zur Einsichtsgewährung nicht aus. Der klagende Versicherungsnehmer ist grundsätzlich dafür beweispflichtig, dass der Versicherer über ein solches Gutachten verfügt, das eingesehen werden soll. (T12)
    Veröff: SZ 2018/45
  • 2 Ob 95/19p
    Entscheidungstext OGH 29.06.2020 2 Ob 95/19p
  • 2 Ob 78/20i
    Entscheidungstext OGH 06.08.2020 2 Ob 78/20i

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1988:RS0040287

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

14.10.2020
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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