RS OGH 1988/10/11 15Os129/88, 15Os118/88, 14Os176/88 (14Os177/88), 11Os107/90, 11Os114/90, 12Os87/91

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 11.10.1988
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Norm

StGB §29
StPO §281 Abs1 Z10 B
StPO §290 Abs1

Rechtssatz

Hat die rechtsirrig getrennte Erfassung mehrerer Diebstähle nicht zur Verurteilung wegen eines strafbaren Verhaltens qualitativ höheren Unrechtsgehalts als bei rechtsrichtiger Subsumtion geführt, so gereicht die vom Angeklagten nicht geltend gemachte Nichtigkeit (Z 10) ihm nicht zum Nachteil, weil allfällige Auswirkungen eines Subsumtionsirrtums bloß auf den Bestand von Strafzumessungsgründen, die gegebenenfalls in Erledigung der Berufung korrigierbar sind, bei der amtswegigen Wahrnehmung einer Beschwer im Nichtigkeitsverfahren außer Betracht bleiben müssen (so schon 15 Os 141/87).

Entscheidungstexte

  • 15 Os 129/88
    Entscheidungstext OGH 11.10.1988 15 Os 129/88
    Veröff: SSt 59/74
  • 15 Os 118/88
    Entscheidungstext OGH 08.11.1988 15 Os 118/88
    Vgl auch; Veröff: SSt 59/83
  • 14 Os 176/88
    Entscheidungstext OGH 21.12.1988 14 Os 176/88
    Vgl auch
  • 11 Os 107/90
    Entscheidungstext OGH 10.10.1990 11 Os 107/90
    Vgl aber; Beisatz: Gesonderte Schuldsprüche wegen mehrerer Diebstähle begründen Nichtigkeit nach § 281 Abs 1 Z 10 StPO, die dem Angeklagten auch zum Nachteil (§ 290 Abs 1 StPO) gereicht, wenn ihm das Zusammentreffen (eines Verbrechens mit einem Vergehen - jeweils des Diebstahls) als erschwerend zugerechnet wurde. Selbst wenn man die Aufteilung des einheitlichen Verbrechens des Diebstahls in zwei Schuldsprüche zwar als gesetzwidrig (Verstoß gegen § 29 StGB), nicht aber als nichtig (so 13 Os 127/89 ua) gemäß der Z 10 des § 281 Abs 1 StPO ansehen wollte, läge in der Heranziehung des gesonderten Schuldspruchs wegen Vergehens des Diebstahls als Erschwerungsgrund jedenfalls eine offenbar unrichtige Beurteilung einer entscheidungswesentlichen Strafzumessungstatsache im Sinn des § 281 Abs 1 Z 11, zweiter Fall, StPO vor, was gleichfalls eine Maßnahme gemäß § 290 Abs 1 StPO erforderlich machen würde. (T1)
  • 11 Os 114/90
    Entscheidungstext OGH 14.11.1990 11 Os 114/90
    Vgl aber; Beis wie T1
  • 12 Os 87/91
    Entscheidungstext OGH 08.08.1991 12 Os 87/91
    Vgl aber; Beisatz: Nichtigkeit nach Z 10, aber auch Z 11 des § 281 Abs 1 StPO, weil das Zusammentreffen zweier Diebstähle ausdrücklich als erschwerend gewertet wurde. (T2)
  • 12 Os 27/93
    Entscheidungstext OGH 25.03.1993 12 Os 27/93
    Vgl auch
  • 11 Os 104/93
    Entscheidungstext OGH 24.08.1993 11 Os 104/93
    Vgl auch
  • 11 Os 118/93
    Entscheidungstext OGH 07.09.1993 11 Os 118/93
    Gegenteilig; Beis wie T1
  • 12 Os 115/93
    Entscheidungstext OGH 23.09.1993 12 Os 115/93
    Vgl auch; Veröff: RZ 1994/67 S 244
  • 11 Os 44/94
    Entscheidungstext OGH 19.04.1994 11 Os 44/94
    Vgl
  • 11 Os 12/95
    Entscheidungstext OGH 14.02.1995 11 Os 12/95
    Vgl aber; Beisatz: Nachteil im Sinne § 292 letzter Satz StPO. (T3)
  • 15 Os 11/95
    Entscheidungstext OGH 09.03.1995 15 Os 11/95
    Gegenteilig
  • 15 Os 142/95
    Entscheidungstext OGH 12.10.1995 15 Os 142/95
    Vgl auch; Beisatz: Die Wertung der leugnenden Verantwortung des Angeklagten als eine für die Strafzumessung entscheidende Tatsache stellt eine unrichtige Gesetzesanwendung dar (SSt 55/47), bietet jedoch keinen Anlass für ein Vorgehen nach § 290 Abs 1 StPO, weil sie sich (noch) nicht zum Nachteil des Angeklagten auswirkt, denn sie ist im Rahmen der Entscheidung über die von ihm ohnedies erhobenen Berufung (wegen Strafe) korrigierbar (SSt 59/74). (T4)
  • 13 Os 139/95
    Entscheidungstext OGH 13.10.1995 13 Os 139/95
    Vgl auch
  • 13 Os 154/96
    Entscheidungstext OGH 02.10.1996 13 Os 154/96
    Ähnlich
  • 13 Os 155/99
    Entscheidungstext OGH 12.01.2000 13 Os 155/99
    Vgl aber; Beis wie T2; Beis wie T3
  • 13 Os 64/07x
    Entscheidungstext OGH 01.08.2007 13 Os 64/07x
    Vgl auch
  • 13 Os 149/07x
    Entscheidungstext OGH 16.01.2008 13 Os 149/07x
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Verfehlte Annahme mehrerer Verbrechen des Missbrauchs der Amtsgewalt nach § 302 Abs 1 StGB. (T5)
  • 12 Os 149/08s
    Entscheidungstext OGH 23.04.2009 12 Os 149/08s
    Vgl; Beisatz: Die vom Erstgericht vorgenommene rechtlich verfehlte Unterstellung der Tat auch unter § 147 Abs 1 Z 1 StGB bietet allerdings keinen Anlass für eine amtswegige Maßnahme nach § 290 Abs 1 zweiter Satz StPO. Stellt nämlich einerseits dieser Subsumtionsfehler per se keinen Nachteil im Sinne der genannten Bestimmung dar (vgl WK-StPO § 290 Rz 23), so ist andererseits dem durch die - von diesem ausgelöste - aggravierende Wertung der „doppelten Deliktsqualifikation nach § 147 Abs 1 sowie Abs 3" hergestellten Nichtigkeitsgrund des § 281 Abs 1 Z 11 zweiter Fall StPO im Rahmen der ausstehenden Berufungsentscheidung Rechnung zu tragen (vgl WK-StPO § 290 Rz 27a und Rz 29). (T6)
  • 15 Os 188/09z
    Entscheidungstext OGH 17.02.2010 15 Os 188/09z
    Auch; Beisatz: Eine amtswegige Maßnahme im Hinblick auf die zu Unrecht angenommene, jedoch ungerügt gebliebene Annahme mehrfacher Begehung des Verbrechens des Suchtgifthandels nach § 28a Abs 1 zweiter und dritter Fall, Abs 4 Z 3 SMG (vgl hiezu RIS-Justiz RS0117464, hier insbesondere T12 ff) ist nicht geboten, weil dem vorliegenden Fehler im Rahmen der Berufungsentscheidung Rechnung getragen werden kann (WK-StPO § 290 Rz 29; RIS-Justiz RS0090885). (T7)
  • 14 Os 117/10b
    Entscheidungstext OGH 16.11.2010 14 Os 117/10b
    Vgl auch
  • 12 Os 101/10k
    Entscheidungstext OGH 29.03.2011 12 Os 101/10k
    Vgl auch
  • 15 Os 47/11t
    Entscheidungstext OGH 29.06.2011 15 Os 47/11t
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T7
  • 15 Os 124/11s
    Entscheidungstext OGH 19.10.2011 15 Os 124/11s
    Vgl auch; Beis wie T4
  • 11 Os 136/11a
    Entscheidungstext OGH 12.12.2011 11 Os 136/11a
    Auch; Beisatz: Hier: Verfehlte Annahme von zwei Verbrechen des gewerbsmäßig schweren Betrugs nach §§ 146, 147 Abs 1 Z 1, Abs 2, 148 zweiter Fall StGB. (T8)
  • 11 Os 152/11d
    Entscheidungstext OGH 12.12.2011 11 Os 152/11d
    Vgl auch
  • 17 Os 21/12k
    Entscheidungstext OGH 25.02.2013 17 Os 21/12k
    Vgl; Beis wie T5
  • 15 Os 165/13y
    Entscheidungstext OGH 08.04.2014 15 Os 165/13y
    Vgl
  • 11 Os 146/14a
    Entscheidungstext OGH 10.03.2015 11 Os 146/14a
    Vgl
  • 12 Os 11/15g
    Entscheidungstext OGH 07.05.2015 12 Os 11/15g
    Vgl
  • 15 Os 46/15a
    Entscheidungstext OGH 22.07.2015 15 Os 46/15a
    Vgl
  • 12 Os 111/15p
    Entscheidungstext OGH 19.11.2015 12 Os 111/15p
    Auch
  • 14 Os 130/16y
    Entscheidungstext OGH 28.02.2017 14 Os 130/16y
    Auch
  • 11 Os 67/17p
    Entscheidungstext OGH 08.08.2017 11 Os 67/17p
    Auch
  • 14 Os 86/17d
    Entscheidungstext OGH 07.11.2017 14 Os 86/17d
    Auch
  • 14 Os 106/17w
    Entscheidungstext OGH 13.02.2018 14 Os 106/17w
    Auch
  • 12 Os 62/18m
    Entscheidungstext OGH 23.08.2018 12 Os 62/18m
    Auch
  • 15 Os 87/18k
    Entscheidungstext OGH 25.07.2018 15 Os 87/18k
    Vgl
  • 12 Os 5/19f
    Entscheidungstext OGH 27.06.2019 12 Os 5/19f
    Vgl; Beisatz: Verfehlte Annahme mehrfacher Deliktsqualifikation. (T9)
  • 12 Os 13/20h
    Entscheidungstext OGH 24.03.2020 12 Os 13/20h
    Vgl
  • 15 Os 99/20b
    Entscheidungstext OGH 04.11.2020 15 Os 99/20b
    Vgl
  • 15 Os 124/20d
    Entscheidungstext OGH 30.12.2020 15 Os 124/20d
    Vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1988:RS0090885

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

16.03.2021
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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