RS OGH 1988/11/9 1Ob608/88, 2Ob525/89, 4Ob598/89, 2Ob585/94, 2Ob238/98h, 5Ob18/01k, 1Ob138/05h, 5Ob7

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 09.11.1988
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Norm

ABGB §880a A
ABGB §1489 I

Rechtssatz

Ansprüche auf Grund eines echten Garantievertrages verjähren gemäß § 1489 ABGB in drei Jahren, wenn die Garantieverpflichtung Schadenersatzfunktion hat.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 608/88
    Entscheidungstext OGH 09.11.1988 1 Ob 608/88
    Veröff: SZ 61/232 = EvBl 1989/74 S 273 = WBl 1989,127 = ÖBA 1989,625
  • 2 Ob 525/89
    Entscheidungstext OGH 05.07.1989 2 Ob 525/89
    Veröff: EvBl 1990/7 S 52 = WBl 1989,345 (dort falsch 05.12.1989)
  • 4 Ob 598/89
    Entscheidungstext OGH 07.11.1989 4 Ob 598/89
    Vgl; Beisatz: Dient der Garantieverpflichtung nicht (nur) der Sicherung einer Schadenersatzforderung, sondern auch eines Verwendungsanspruches (Aufwand für Mängelbeseitigung), ist sie nicht "schadensrechtlicher Art". Ansprüche nach § 1042 ABGB verjähren jedoch erst nach 30 Jahren. (T1) Veröff: ÖBA 1990,390 = RdW 1990,108 = ecolex 1990,85
  • 2 Ob 585/94
    Entscheidungstext OGH 19.09.1996 2 Ob 585/94
    Beis wie T1
  • 2 Ob 238/98h
    Entscheidungstext OGH 11.03.1999 2 Ob 238/98h
    Vgl; Beisatz: Konventionalstrafen unterliegen der dreijährigen Verjährungsfrist, wenn sie Schadenersatzcharakter haben. (T2)
  • 5 Ob 18/01k
    Entscheidungstext OGH 27.09.2001 5 Ob 18/01k
    Vgl auch; Beisatz: Entschädigungsansprüche, die gemäß § 1489 ABGB in drei Jahren verjähren, sind nicht nur Schadenersatzansprüche wegen deliktischer Schädigung, sondern auch Ansprüche auf Ersatz, die aus der Verletzung von vertraglichen Verpflichtungen abgeleitet werden. Auch alle Ersatzforderungen wegen Nichterfüllung oder mangelhafter Erfüllung eines Vertrags, mag der Erfüllungsanspruch selbst auch der 30jährigen Verjährung unterliegen, sind unter § 1489 ABGB zu subsumieren. (T3)
  • 1 Ob 138/05h
    Entscheidungstext OGH 27.09.2005 1 Ob 138/05h
    Beisatz: Mit Auseinandersetzung mit Judikatur und Lehre. (T4)
  • 5 Ob 7/06z
    Entscheidungstext OGH 16.05.2006 5 Ob 7/06z
    Beis wie T3
  • 5 Ob 215/08s
    Entscheidungstext OGH 13.01.2009 5 Ob 215/08s
    Vgl aber; Beisatz: Geschuldet wird aus dem abstrakten Garantievertrag, mit dem der Garant für den Eintritt eines bestimmten Erfolgs einsteht oder die Gefahr eines künftigen Schadens übernimmt, wobei er auf „volle Genugtuung" haftet (§ 880a ABGB). Garantien haben daher immer die Funktion, einen Schaden, den der Begünstigte durch den Nichteintritt eines Erfolgs erleidet, auszugleichen, auch wenn sie nicht Schadenersatzansprüche im eigentlichen Sinn sind, weil sie losgelöst von Verursachung, Rechtswidrigkeit und Verschulden sind. (T5); Beisatz: Das führt zur Anwendbarkeit des § 1489 ABGB. (T6); Beisatz: Die Verjährungsfrist für Rechte aus Garantieverträgen beginnt, weil die Leistungspflicht des Verpflichteten von einer Erklärung des Berechtigten, hier dem Abruf der Garantie, abhängt, bei dreipersonalen abstrakten Garantien dann zu laufen, wenn die Garantieinanspruchnahme erstmals ohne Rechtsmissbrauch erfolgen kann. (T7); Bem: Hier: Der durch die Garantie besicherte Anspruch ist eine Kreditforderung einer Bank. (T8); Bem: Siehe nunmehr RS0124549. (T9); Veröff: SZ 2009/2
  • 1 Ob 84/20i
    Entscheidungstext OGH 23.09.2020 1 Ob 84/20i
    Beis wie T7
  • 4 Ob 200/20w
    Entscheidungstext OGH 26.11.2020 4 Ob 200/20w
    Vgl; Beis wie T5
  • 6 Ob 65/21h
    Entscheidungstext OGH 15.11.2021 6 Ob 65/21h
    Vgl; Beisatz: Hier: zweipersonale Garantie. (T10)
  • 2 Ob 64/21g
    Entscheidungstext OGH 22.02.2022 2 Ob 64/21g
    Vgl; Beis wie T5; Beis wie T6; Beis wie T7

Schlagworte

echter Garantievertrag, Verjährung

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1988:RS0017007

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

28.06.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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