RS OGH 1989/3/7 5Ob14/89, 7Ob630/89, 5Ob1084/92, 3Ob577/92, 7Ob578/94, 1Ob1538/95, 3Ob563/95, 3Ob520

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 07.03.1989
beobachten
merken

Norm

ABGB §870
ABGB §872

Rechtssatz

Für listige Irreführung ist rechtswidrige, vorsätzliche Täuschung erforderlich; grobe Fahrlässigkeit reicht nicht aus. Eine weitere Voraussetzung für die Anfechtung nach § 870 ABGB liegt in dem Erfordernis, dass das Verhalten des Täuschenden und damit der Irrtum für den Vertragsabschluss kausal war, ein Umstand, der vom Anfechtenden behauptet und bewiesen werden muss.

Entscheidungstexte

  • 5 Ob 14/89
    Entscheidungstext OGH 07.03.1989 5 Ob 14/89
  • 7 Ob 630/89
    Entscheidungstext OGH 19.10.1989 7 Ob 630/89
    nur: Eine weitere Voraussetzung für die Anfechtung nach § 870 ABGB liegt in dem Erfordernis, dass das Verhalten des Täuschenden und damit der Irrtum für den Vertragsabschluss kausal war. (T1) Veröff: JBl 1990,175
  • 5 Ob 1084/92
    Entscheidungstext OGH 10.11.1992 5 Ob 1084/92
    nur: Für listige Irreführung ist rechtswidrige, vorsätzliche Täuschung erforderlich; grobe Fahrlässigkeit reicht nicht aus. (T2)
  • 3 Ob 577/92
    Entscheidungstext OGH 16.12.1992 3 Ob 577/92
  • 7 Ob 578/94
    Entscheidungstext OGH 12.10.1994 7 Ob 578/94
    nur T1; Veröff. SZ 67/170
  • 1 Ob 1538/95
    Entscheidungstext OGH 17.10.1995 1 Ob 1538/95
    Auch
  • 3 Ob 563/95
    Entscheidungstext OGH 31.08.1995 3 Ob 563/95
    nur T2
  • 3 Ob 520/94
    Entscheidungstext OGH 30.08.1995 3 Ob 520/94
    nur T2; Veröff: SZ 68/152
  • 6 Ob 635/95
    Entscheidungstext OGH 12.10.1995 6 Ob 635/95
  • 5 Ob 217/99v
    Entscheidungstext OGH 28.09.1999 5 Ob 217/99v
    Vgl auch; nur T1
  • 4 Ob 113/01y
    Entscheidungstext OGH 29.05.2001 4 Ob 113/01y
    Beisatz: Für die Beurteilung der listigen Irreführung spielt es keine Rolle, ob die Nachteile tatsächlich eingetreten sind, denen sich der irregeführte Vertragspartner mit dem Abschluss des Vertrags ausgesetzt hat. Maßgebend ist allein, dass der listig irregeführte Vertragspartner den Vertrag nicht geschlossen hätte, hätte er den wahren Sachverhalt gekannt. (T3)
  • 9 Ob 129/01p
    Entscheidungstext OGH 24.10.2001 9 Ob 129/01p
    Auch; nur T2
  • 6 Ob 40/03f
    Entscheidungstext OGH 02.10.2003 6 Ob 40/03f
    Vgl auch
  • 6 Ob 7/06g
    Entscheidungstext OGH 16.02.2006 6 Ob 7/06g
    Vgl auch; Beisatz: List im Sinne des § 870 ABGB ist rechtswidrige, vorsätzliche Täuschung (Betrug). Der Vertragschließende wird durch die Vorspiegelung falscher Tatsachen in Irrtum geführt oder durch Unterdrückung wahrer Tatsachen in seinem Irrtum belassen oder bestärkt und dadurch zum Vertragsabschluss bestimmt. Täuschung durch Verschweigen erfordert zudem, dass eine Aufklärungspflicht verletzt wurde, was nach den Anschauungen des redlichen Verkehrs zu beurteilen ist. Dabei kommt es maßgeblich auf die Umstände des Einzelfalls an. (T4); Veröff: SZ 2006/22
  • 2 Ob 58/06b
    Entscheidungstext OGH 29.06.2006 2 Ob 58/06b
    Vgl auch; Beisatz: Beim Einwand der arglistigen Täuschung ist der Vorsatz des Täuschenden zu beklagen. (T5)
  • 3 Ob 75/06k
    Entscheidungstext OGH 27.06.2006 3 Ob 75/06k
    nur: Für listige Irreführung ist rechtswidrige, vorsätzliche Täuschung erforderlich. Eine weitere Voraussetzung für die Anfechtung nach § 870 ABGB liegt in dem Erfordernis, dass das Verhalten des Täuschenden und damit der Irrtum für den Vertragsabschluss kausal war, ein Umstand, der vom Anfechtenden behauptet und bewiesen werden muss. (T6); Beisatz: „List" bedeutet soviel wie Betrug, wenn auch nicht im strafrechtlichen Sinn und kann auch in einer Verschweigung liegen, wenn dadurch eine Aufklärungspflicht verletzt wird. (T7); Beis wie T4 nur: List im Sinne des § 870 ABGB ist rechtswidrige, vorsätzliche Täuschung (Betrug). Der Vertragschließende wird durch die Vorspiegelung falscher Tatsachen in Irrtum geführt oder durch Unterdrückung wahrer Tatsachen in seinem Irrtum belassen oder bestärkt und dadurch zum Vertragsabschluss bestimmt. Täuschung durch Verschweigen erfordert zudem, dass eine Aufklärungspflicht verletzt wurde, was nach den Anschauungen des redlichen Verkehrs zu beurteilen ist. (T8)
  • 9 ObA 37/06s
    Entscheidungstext OGH 02.03.2007 9 ObA 37/06s
    Beis wie T8
  • 5 Ob 113/09t
    Entscheidungstext OGH 24.11.2009 5 Ob 113/09t
    Vgl; Beis ähnlich wie T4; Beis ähnlich wie T7
  • 6 Ob 60/10g
    Entscheidungstext OGH 24.06.2010 6 Ob 60/10g
    nur T1; Beisatz: Die rechtswidrige, vorsätzliche Täuschung muss daher beim Vertragsabschluss erfolgt sein. (T9)
  • 1 Ob 85/11y
    Entscheidungstext OGH 29.09.2011 1 Ob 85/11y
    nur T6; Beis wie T7; Beis wie T8
  • 4 Ob 11/13s
    Entscheidungstext OGH 19.03.2013 4 Ob 11/13s
    Vgl auch; Beis wie T4; Beis wie T8
  • 3 Ob 23/13y
    Entscheidungstext OGH 17.07.2013 3 Ob 23/13y
    nur T2
  • 9 Ob 40/14v
    Entscheidungstext OGH 22.07.2014 9 Ob 40/14v
    Auch, nur T2
  • 3 Ob 109/14x
    Entscheidungstext OGH 18.03.2015 3 Ob 109/14x
    Auch; Beis wie T4
  • 9 ObA 51/15p
    Entscheidungstext OGH 29.07.2015 9 ObA 51/15p
    Auch
  • 2 Ob 78/15g
    Entscheidungstext OGH 21.10.2015 2 Ob 78/15g
    Auch; Beis wie T4; Beisatz: Hier: Überkleben des Typenschilds mit Angabe des richtigen Baujahres behauptet. (T10)
  • 3 Ob 47/16g
    Entscheidungstext OGH 18.05.2016 3 Ob 47/16g
    Auch; Veröff: SZ 2016/53
  • 8 Ob 91/17s
    Entscheidungstext OGH 24.08.2017 8 Ob 91/17s
    Auch; nur T2; Beis wie T4
  • 1 Ob 122/18z
    Entscheidungstext OGH 26.09.2018 1 Ob 122/18z
    Vgl auch; Beisatz: Die vorsätzliche Herbeiführung eines Irrtums begründet den Vorwurf arglistigen Verhaltens iSd § 870 ABGB. (T11)
  • 7 Ob 155/18x
    Entscheidungstext OGH 26.09.2018 7 Ob 155/18x
    Auch
  • 5 Ob 214/19k
    Entscheidungstext OGH 20.02.2020 5 Ob 214/19k
    Beis wie T4; Beis wie T8
  • 2 Ob 215/19k
    Entscheidungstext OGH 15.04.2020 2 Ob 215/19k
    nur ähnlich wie T1; Beisatz: Hier: Anfechtung einer Erbsentschlagung. (T12)
  • 5 Ob 144/20t
    Entscheidungstext OGH 30.09.2020 5 Ob 144/20t
    nur T1; Beis wie T4; Beis wie T8
  • 10 ObS 60/21b
    Entscheidungstext OGH 29.07.2021 10 ObS 60/21b
    Beis wie T4; Beisatz: Hier: Vortäuschen einer vorübergehenden Unterbrechung der Tätigkeit zum Zweck der Kindererziehung („Scheinkarenz“). (T13)
  • 10 ObS 179/21b
    Entscheidungstext OGH 22.02.2022 10 ObS 179/21b
    Vgl; Beis wie T4; Beis wie T13

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1989:RS0014790

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

05.05.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
Zurück Haftungsausschluss Vernetzungsmöglichkeiten

Sofortabfrage ohne Anmeldung!

Jetzt Abfrage starten