RS OGH 1989/4/13 13Os28/89, 13Os46/89, 13Os116/89, 15Os118/89, 15Os111/89 (15Os112/89), 12Os153/89,

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 13.04.1989
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Norm

StPO §281 Abs1 Z11 Fall2
StPO §281 Abs1 Z11 Fall3

Rechtssatz

Eine für die Strafbemessung maßgebende entscheidende Tatsache ist offenbar unrichtig beurteilt ("gesetzwidrig" berücksichtigt oder übergangen) worden, wenn ihre Annahme oder Nichtannahme dem Ermessen entzogen ist. Das muss gleichermaßen für den unvertretbaren Verstoß gegen Bestimmungen über die Strafbemessung gelten, denn die Unvertretbarkeit kann sich nur in einer Überschreitung des Ermessensspielraums äußern.

Entscheidungstexte

  • 13 Os 28/89
    Entscheidungstext OGH 13.04.1989 13 Os 28/89
    Veröff: EvBl 1989/147 S 570 = SSt 60/26 = RZ 1989/65 S 173
  • 13 Os 46/89
    Entscheidungstext OGH 27.04.1989 13 Os 46/89
    Beisatz: Von einer Nichtigkeit nach § 281 Abs 1 Z 11, zweiter oder dritter Fall, StPO werden nur Verstöße gegen zwingendes Recht - ohne Ermessensspielraum bzw in Überschreitung desselben - erfasst. (T1)
  • 13 Os 116/89
    Entscheidungstext OGH 14.09.1989 13 Os 116/89
    Vgl auch
  • 15 Os 118/89
    Entscheidungstext OGH 24.10.1989 15 Os 118/89
    Vgl auch; Beisatz: Zu § 281 Abs 1 Z 11, dritter Fall, StPO. (T2)
  • 15 Os 111/89
    Entscheidungstext OGH 10.10.1989 15 Os 111/89
    Vgl auch; Beisatz: Zu § 345 Abs 1 Z 13, dritter Fall, StPO. (T3)
  • 12 Os 153/89
    Entscheidungstext OGH 07.12.1989 12 Os 153/89
  • 12 Os 164/89
    Entscheidungstext OGH 11.01.1990 12 Os 164/89
  • 12 Os 1/90
    Entscheidungstext OGH 01.02.1990 12 Os 1/90
    nur: Das muss gleichermaßen für den unvertretbaren Verstoß gegen Bestimmungen über die Strafbemessung gelten, denn die Unvertretbarkeit kann sich nur in einer Überschreitung des Ermessensspielraums äußern. (T4)
  • 11 Os 67/90
    Entscheidungstext OGH 08.08.1990 11 Os 67/90
    nur T4; Beis wie T3
  • 12 Os 102/90
    Entscheidungstext OGH 23.08.1990 12 Os 102/90
    nur T4
  • 11 Os 83/90
    Entscheidungstext OGH 12.09.1990 11 Os 83/90
  • 11 Os 100/90
    Entscheidungstext OGH 03.10.1990 11 Os 100/90
    Vgl auch; nur T4; Beis wie T2
  • 11 Os 99/90
    Entscheidungstext OGH 24.10.1990 11 Os 99/90
  • 13 Os 122/90
    Entscheidungstext OGH 30.01.1991 13 Os 122/90
    Vgl auch; nur T4
  • 11 Os 36/91
    Entscheidungstext OGH 29.05.1991 11 Os 36/91
    Vgl auch; Beisatz: Nichtigkeit nach § 281 Abs 1 Z 11, zweiter und dritter Fall, setzt jeweils eine fehlerhafte Rechtsanwendung im Sinn eines Überschreitens des bei der Entscheidung über die Straffrage bestehenden Ermessensspielraums voraus. (T5)
  • 11 Os 54/91
    Entscheidungstext OGH 18.06.1991 11 Os 54/91
    Vgl auch; Beis wie T5; Beisatz: Hier generell zur Z 11. (T6)
  • 11 Os 67/91
    Entscheidungstext OGH 25.06.1991 11 Os 67/91
    Vgl auch; Beis wie T5; Beis wie T6
  • 14 Os 76/93
    Entscheidungstext OGH 15.06.1993 14 Os 76/93
    Vgl auch
  • 11 Os 80/93
    Entscheidungstext OGH 15.06.1993 11 Os 80/93
    Vgl auch
  • 11 Os 95/94
    Entscheidungstext OGH 27.07.1994 11 Os 95/94
  • 15 Os 116/94
    Entscheidungstext OGH 06.10.1994 15 Os 116/94
    Vgl auch; Beis wie T1
  • 13 Os 140/95
    Entscheidungstext OGH 18.10.1995 13 Os 140/95
    Vgl auch
  • 14 Os 176/95
    Entscheidungstext OGH 05.12.1995 14 Os 176/95
    Vgl auch
  • 11 Os 171/95
    Entscheidungstext OGH 12.12.1995 11 Os 171/95
  • 11 Os 184/95
    Entscheidungstext OGH 13.02.1996 11 Os 184/95
    nur: Eine für die Strafbemessung maßgebende entscheidende Tatsache ist offenbar unrichtig beurteilt ("gesetzwidrig" berücksichtigt oder übergangen) worden, wenn ihre Annahme oder Nichtannahme dem Ermessen entzogen ist. (T7)
  • 13 Os 70/96
    Entscheidungstext OGH 05.06.1996 13 Os 70/96
    Vgl auch; nur T7
  • 14 Os 177/96
    Entscheidungstext OGH 10.12.1996 14 Os 177/96
    nur T4
  • 11 Os 72/97
    Entscheidungstext OGH 05.08.1997 11 Os 72/97
    Vgl auch
  • 15 Os 32/99
    Entscheidungstext OGH 08.04.1999 15 Os 32/99
    Vgl auch
  • 13 Os 120/02
    Entscheidungstext OGH 16.10.2002 13 Os 120/02
    Vgl auch; Beisatz: Ein Sachverhaltssubstrat begründet Nichtigkeit nach Z 11 zweiter Fall nur, wenn es offenbar unrichtig als entscheidend für die Anwendung oder Nichtanwendung einer Rechtsvorschrift der Strafbemessung (= der Ermessensentscheidung) beurteilt wurde und solcherart verfehlt beim Strafausspruch in Anschlag gebracht wurde, für diesen also maßgebend war. (T8)
  • 15 Os 29/03
    Entscheidungstext OGH 06.03.2003 15 Os 29/03
    Vgl auch; Beisatz: Eine entscheidende Tatsache im Sinne des § 281 Abs 1 Z 11 zweiter Fall StPO ist nur eine solche, von deren Vorliegen oder Nichtvorliegen die - richterlichem Ermessen entrückte - Anwendung einer Strafbemessungsvorschrift abhängt. (T9)
  • 13 Os 70/04
    Entscheidungstext OGH 14.07.2004 13 Os 70/04
    Vgl auch; Beis wie T9; Beisatz: Um Nichtigkeit aus Z 11 zweiter Fall zu bewirken, muss die Rechtsfrage, welche Tatsachen für einen - tatsächlich in Anschlag gebrachten, also bei der Sanktionsfindung zugrunde gelegten, mithin maßgeblichen - Erschwerungs- oder Milderungsgrund entscheidend sind, welcher Sachverhalt also verwirklicht sein muss, um diesem im Einzelfall zu genügen, überdies "offenbar" unrichtig gelöst worden sein. (T10)
  • 14 Os 10/06m
    Entscheidungstext OGH 14.03.2006 14 Os 10/06m
    Auch; Beis wie T8; Beis wie T9; Beisatz: Nur wenn die Frage, welche Tatsachen für die Entscheidung über Annahme oder Ablehnung einer Strafzumessungstatsache zu berücksichtigen waren, offenbar falsch beantwortet und solcherart eine festgestellte Tatsache beim Ausspruch über die Strafe gesetzwidrig „berücksichtigt oder übergangen" wurde, ist der Strafausspruch nichtig nach Z 11 zweiter Fall. (T11)
  • 12 Os 160/08h
    Entscheidungstext OGH 15.01.2009 12 Os 160/08h
    Vgl; Beisatz: Soweit ein Strafzumessungsgrund (als rechtliche Kategorie: sog Strafzumessungstatsache) vom Gericht tatsächlich in Anschlag gebracht, mit anderen Worten über deren Vorliegen oder Nichtvorliegen rechtlich abgesprochen wurde, ist dieser Ausspruch des Gerichts einer Rechtskontrolle zugänglich und nicht mehr bloß die Möglichkeit gegeben, das geübte Ermessen durch dasjenige der Rechtsmittelinstanz zu ersetzen. (T12)
    Beisatz: Stehen ordentliche Rechtsmittel offen, kann das Absprechen über einen Strafzumessungsgrund (die Entscheidung, über das Vorliegen der Strafbemessungskategorie zu erkennen oder nicht) zwar in der Regel nur mit Berufung geltend gemacht werden und ist solcherart einer Rechtskontrolle entzogen (Ausnahmen sind nach Maßgabe der Reichweite des § 281 Abs 1 Z 11 dritter Fall StPO möglich, etwa dann, wenn behauptete Tatprovokation durch staatliche Organe schlicht übergangen wird). (T13)
    Beisatz: Hat das Gericht zum Zweck der Sanktionsfindung über Vorliegen oder Nichtvorliegen einer Strafbemessungskategorie rechtlich abgesprochen, war diese also tatsächlich bei der Sanktionsfindung maßgeblich, ist die darauf fußende Rechtsanwendung auch einer Kontrolle mit Nichtigkeitsbeschwerde (§ 281 Abs 1 Z 11 zweiter Fall StPO) und Nichtigkeitsbeschwerde zur Wahrung des Gesetzes zugänglich, weil Z 11 zweiter Fall, ebenso wie Z 5, jedoch im Gegensatz zu Z 5a des § 281 Abs 1 StPO, rechtsfehlerhaftes Handeln anspricht, das vom Obersten Gerichtshof übrigens auch bejaht wird, wenn die Sachverhaltsgrundlagen für die Strafbemessung durch ein Berufungsgericht willkürlich ermittelt wurden. (T14)
    Beisatz: Hier: Milderungsgrund des § 34 Abs 2 StGB. (T15)
  • 11 Os 13/11p
    Entscheidungstext OGH 14.04.2011 11 Os 13/11p
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Bedingte Strafnachsicht nach § 43 Abs 1 iVm § 41 Abs 3 StGB. (T16)
  • 14 Os 71/11i
    Entscheidungstext OGH 04.10.2011 14 Os 71/11i
    Vgl; Beis auch wie T5
  • 12 Os 165/12z
    Entscheidungstext OGH 07.03.2013 12 Os 165/12z
    Vgl auch; Beisatz: Hier: § 14 JGG. (T17)
  • 11 Os 120/13a
    Entscheidungstext OGH 10.12.2013 11 Os 120/13a
    Auch
  • 11 Os 40/14p
    Entscheidungstext OGH 17.06.2014 11 Os 40/14p
    Vgl
  • 14 Os 107/14p
    Entscheidungstext OGH 28.10.2014 14 Os 107/14p
    Auch
  • 11 Os 75/15m
    Entscheidungstext OGH 11.08.2015 11 Os 75/15m
    Auch
  • 12 Os 68/16s
    Entscheidungstext OGH 16.06.2016 12 Os 68/16s
    Vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1989:RS0099985

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

09.09.2016
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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