RS OGH 1990/4/19 13Os11/90 (13Os12/90, 13Os13/90), 15Os38/91 (15Os39/92 -15Os42/91), 13Os132/91, 14O

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 19.04.1990
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Norm

StGB §142 D
StGB §142 Abs2 Ga

Rechtssatz

Erhebliche Gewalt ist dann anzunehmen, wenn der Täter bei einem Angriff auf die Person des Opfers beachtliche physische Kraft in vehementer Weise einsetzt (SSt 51/50), wobei die Belastung des Opfers im Vergleich zu Durchschnittsfällen nicht als geringfügig einzustufen ist (13 Os 157/85, 12 Os 171/88). Ob dies zutrifft, ist nach einem objektiv-individualisierenden (strengen) Maßstab unter Berücksichtigung aller konkreten Fallgegebenheiten, wie etwa auch des körperlichen Zustandes des Angegriffenen, zu beurteilen.

Entscheidungstexte

  • 13 Os 11/90
    Entscheidungstext OGH 19.04.1990 13 Os 11/90
  • 15 Os 38/91
    Entscheidungstext OGH 06.06.1991 15 Os 38/91
  • 13 Os 132/91
    Entscheidungstext OGH 29.01.1992 13 Os 132/91
  • 14 Os 116/92
    Entscheidungstext OGH 20.10.1992 14 Os 116/92
  • 14 Os 131/92
    Entscheidungstext OGH 24.11.1992 14 Os 131/92
    nur: Erhebliche Gewalt ist dann anzunehmen, wenn der Täter bei einem Angriff auf die Person des Opfers beachtliche physische Kraft in vehementer Weise einsetzt (SSt 51/50), wobei die Belastung des Opfers im Vergleich zu Durchschnittsfällen nicht als geringfügig einzustufen ist (13 Os 157/85, 12 Os 171/88). (T1)
  • 12 Os 54/93
    Entscheidungstext OGH 24.06.1993 12 Os 54/93
    Vgl auch
  • 12 Os 60/93
    Entscheidungstext OGH 24.06.1993 12 Os 60/93
  • 13 Os 13/95
    Entscheidungstext OGH 15.03.1995 13 Os 13/95
    Beisatz: Zusätzlich ausgesprochene Drohungen sind allerdings in dieser Prüfung nicht einzubeziehen. (T2)
  • 15 Os 48/95
    Entscheidungstext OGH 01.06.1995 15 Os 48/95
  • 12 Os 122/95
    Entscheidungstext OGH 12.10.1995 12 Os 122/95
    Vgl auch; Beisatz: Objektiv-individualisierender Maßstab. (T3)
  • 14 Os 189/95
    Entscheidungstext OGH 30.01.1996 14 Os 189/95
  • 12 Os 72/96
    Entscheidungstext OGH 27.06.1996 12 Os 72/96
    Vgl auch
  • 13 Os 109/96
    Entscheidungstext OGH 07.08.1996 13 Os 109/96
    Ähnlich
  • 15 Os 146/96
    Entscheidungstext OGH 24.10.1996 15 Os 146/96
  • 15 Os 111/96
    Entscheidungstext OGH 05.09.1996 15 Os 111/96
  • 15 Os 11/97
    Entscheidungstext OGH 20.03.1997 15 Os 11/97
  • 11 Os 28/98
    Entscheidungstext OGH 23.06.1998 11 Os 28/98
  • 14 Os 2/03
    Entscheidungstext OGH 11.03.2003 14 Os 2/03
  • 15 Os 20/03
    Entscheidungstext OGH 27.03.2003 15 Os 20/03
    nur: Erhebliche Gewalt ist dann anzunehmen, wenn der Täter beachtliche physische Kraft in vehementer Weise einsetzt, wobei die Belastung des Opfers im Vergleich zu Durchschnittsfällen nicht als geringfügig einzustufen ist. Ob dies zutrifft, ist nach einem objektiv-individualisierenden (strengen) Maßstab unter Berücksichtigung aller konkreten Fallgegebenheiten zu beurteilen. (T4)
  • 15 Os 59/03
    Entscheidungstext OGH 12.06.2003 15 Os 59/03
    nur T4
  • 11 Os 62/03
    Entscheidungstext OGH 05.08.2003 11 Os 62/03
    Beisatz: Hier: Ein derart heftiges Würgen, dass sich das Opfer nicht allein aus dem Griff befreien kann, liegt deutlich über jener Erheblichkeitsschwelle, welche § 142 Abs 2 StGB als Privilegierungskriterium normiert. (T5)
  • 13 Os 137/05d
    Entscheidungstext OGH 15.02.2006 13 Os 137/05d
    Auch; nur T1; Beisatz: Hier: Die im Versetzen zweier Faustschläge gegen den Kopf und im Würgen des Tatopfers bestehende Gewalt kann nicht mehr als unerheblich im Sinn des § 142 Abs 2 StGB gewertet werden. (T6)
  • 15 Os 90/06h
    Entscheidungstext OGH 05.10.2006 15 Os 90/06h
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Zu-Boden-Reißen des erheblich alkoholisierten Tatopfers und das Festhalten am Boden während dessen Perlustrierung durch drei weitere Personen stellt erhebliche Gewalt dar. (T7)
  • 11 Os 7/07z
    Entscheidungstext OGH 06.03.2007 11 Os 7/07z
    Auch; Beisatz: Gegenüber (allenfalls auch bloß momentan) weniger wehrhaften Personen genügt regelmäßig schon ein geringeres Maß an Gewalt, um diese als „erheblich" zu werten. (T8); Beisatz: Hier: § 142 Abs 1 StGB: Vorübergehende massive Beeinträchtigung des Opfers in Bewegungsfreiheit und Reaktionsmöglichkeit durch Tragen und beabsichtigtes Absetzen eines Kindes, wobei die Gewalt des Täters zum Sturz des Opfers führte. (T9)
  • 15 Os 10/07w
    Entscheidungstext OGH 23.04.2007 15 Os 10/07w
    Vgl auch; Beisatz: Das Versetzen mehrerer Stöße und Schläge, die zu einer Platzwunde an der Unterlippe führten, ist durchaus als erhebliche Gewalt zu beurteilen. (T10)
  • 12 Os 38/07s
    Entscheidungstext OGH 03.05.2007 12 Os 38/07s
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Würgen und zu Boden ziehen eines zierlichen Tatopfers ist erhebliche Gewalt. (T11)
  • 13 Os 135/07p
    Entscheidungstext OGH 05.12.2007 13 Os 135/07p
    Vgl auch; Beisatz: Für den Gewaltbegriff kommt es auf den Eintritt einer Verletzung nicht an. (T12); Beisatz: Hier: Erhebliche Gewalt bei Versetzen eines Faustschlages gegen den Bauch des Opfers, das sich daraufhin vor Schmerzen krümmt. (T13)
  • 12 Os 39/09s
    Entscheidungstext OGH 23.04.2009 12 Os 39/09s
    Vgl; Beisatz: Hier: Kräftiger Schlag ins Genick des Opfers, der Prellungen der Hals- und Nackenregion und einwöchiges Tragen einer Schanzkrawatte zur Folge hatte. (T14)
  • 14 Os 161/09x
    Entscheidungstext OGH 02.03.2010 14 Os 161/09x
    Vgl; Beisatz: Insbesondere (Faust-)Schläge gegen den Kopf gehen stets mit einer erhöhten Gefährdung des Opfers einher. (T15)
  • 14 Os 44/10t
    Entscheidungstext OGH 13.04.2010 14 Os 44/10t
  • 11 Os 57/11h
    Entscheidungstext OGH 19.05.2011 11 Os 57/11h
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T15
  • 11 Os 138/12x
    Entscheidungstext OGH 11.12.2012 11 Os 138/12x
    Beis wie T8
  • 12 Os 25/13p
    Entscheidungstext OGH 16.05.2013 12 Os 25/13p
  • 12 Os 43/13k
    Entscheidungstext OGH 20.06.2013 12 Os 43/13k
    Auch; Beisatz: Der Beurteilung der Erheblichkeit der Gewalt ist eine gemischt objektiv-subjektive Betrachtung zugrunde zu legen und die persönliche Beschaffenheit des Raubopfers zu berücksichtigen. (T16)
  • 11 Os 44/14a
    Entscheidungstext OGH 26.08.2014 11 Os 44/14a
    Auch
  • 14 Os 113/14w
    Entscheidungstext OGH 28.10.2014 14 Os 113/14w
    Auch
  • 12 Os 75/17x
    Entscheidungstext OGH 15.02.2018 12 Os 75/17x
    Auch; Beis wie T15
  • 12 Os 67/18x
    Entscheidungstext OGH 05.07.2018 12 Os 67/18x
    nur T1; Beisatz: Die Ansicht, wonach für die Folgenabwägung bei § 142 Abs 2 StGB die 14?Tagesgrenze des § 88 Abs 2 Z 2 StGB maßgeblich sei, geht am unterschiedlichen Gesetzeswortlaut der genannten Bestimmungen vorbei und lässt zudem unberücksichtigt, dass die erwähnte Vorschrift gezielt zum Zweck weitergehender Entkriminalisierung bei (nicht grob) fahrlässigen Körperverletzungen in Bezug auf den Straßenverkehr und sonstige risikobehaftete Tätigkeiten ausgeweitet wurde und ist daher abzulehnen. (T17)
  • 12 Os 7/19z
    Entscheidungstext OGH 04.03.2019 12 Os 7/19z
    Beis wie T15
  • 13 Os 18/20a
    Entscheidungstext OGH 07.04.2020 13 Os 18/20a
  • 12 Os 129/20t
    Entscheidungstext OGH 11.01.2021 12 Os 129/20t
    Vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1990:RS0094427

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

16.02.2021
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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