RS OGH 1990/6/26 4Ob41/90, 4Ob1038/90, 4Ob146/90, 4Ob148/90, 4Ob156/90, 4Ob47/91, 4Ob49/92, 4Ob103/9

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 26.06.1990
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Norm

UWG §1 D1c
UWG §2 C2c

Rechtssatz

Die in der grundsätzlichen Zulassung wahrheitsgemäßer vergleichender Preiswerbung durch die UWGNov 1988 zum Ausdruck gebrachte Wertung des Gesetzgebers ist unteilbar; sie muß für alle Werbevergleiche schlechthin gelten. Bei verfassungskonformer Auslegung der UWGNov 1988 muß daher über die Fälle der vergleichenden Preiswerbung hinaus auch jedes andere wahrheitsgemäße Herausstellen der eigenen besseren Leistung im Wege einer Gegenüberstellung mit der schlechteren Leistung namentlich genannter Mitbewerber an Hand objektiv überprüfbarer Daten als grundsätzlich zulässig angesehen werden, sofern es nicht im Sinne des § 2 UWG zur Irreführung geeignet ist oder - etwa durch Pauschalabwertungen, unnötige Bloßstellungen oder aggressive Tendenzen - das Sachlichkeitsgebot verletzt (§ 1 UWG).

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 41/90
    Entscheidungstext OGH 26.06.1990 4 Ob 41/90
    Veröff: SZ 63/108 = EvBl 1990/114 S 531 = GRURInt 1991,225 = ecolex 1990,558 = WBl 1990,309 = MR 1990,144 (Korn, Wittmann, 125) = WBl 1991,397
  • 4 Ob 1038/90
    Entscheidungstext OGH 25.09.1990 4 Ob 1038/90
    Vgl auch
  • 4 Ob 146/90
    Entscheidungstext OGH 20.11.1990 4 Ob 146/90
    Vgl auch
  • 4 Ob 148/90
    Entscheidungstext OGH 04.12.1990 4 Ob 148/90
    Veröff: ÖBl 1991,71
  • 4 Ob 156/90
    Entscheidungstext OGH 18.12.1990 4 Ob 156/90
    Veröff: ÖBl 1991,160 = MR 1991,119
  • 4 Ob 47/91
    Entscheidungstext OGH 09.07.1991 4 Ob 47/91
    Veröff: GRURInt 1992,468 = ecolex 1991,862
  • 4 Ob 49/92
    Entscheidungstext OGH 16.06.1992 4 Ob 49/92
  • 4 Ob 103/92
    Entscheidungstext OGH 15.12.1992 4 Ob 103/92
    nur: Jedes andere wahrheitsgemäße Herausstellen der eigenen besseren Leistung im Wege einer Gegenüberstellung mit der schlechteren Leistung namentlich genannter Mitbewerber an Hand objektiv überprüfbarer Daten als grundsätzlich zulässig. (T1) Veröff: ÖBl 1993,13
  • 4 Ob 151/93
    Entscheidungstext OGH 02.11.1993 4 Ob 151/93
    nur T1
  • 4 Ob 65/94
    Entscheidungstext OGH 14.06.1994 4 Ob 65/94
    nur T1
  • 4 Ob 58/94
    Entscheidungstext OGH 31.05.1994 4 Ob 58/94
  • 4 Ob 1114/94
    Entscheidungstext OGH 08.11.1994 4 Ob 1114/94
    Auch
  • 4 Ob 1014/95
    Entscheidungstext OGH 07.03.1995 4 Ob 1014/95
    nur: Bei verfassungskonformer Auslegung der UWGNov 1988 muß daher über die Fälle der vergleichenden Preiswerbung hinaus auch jedes andere wahrheitsgemäße Herausstellen der eigenen besseren Leistung im Wege einer Gegenüberstellung mit der schlechteren Leistung namentlich genannter Mitbewerber an Hand objektiv überprüfbarer Daten als grundsätzlich zulässig angesehen werden, sofern es nicht im Sinne des § 2 UWG zur Irreführung geeignet ist oder - etwa durch Pauschalabwertungen, unnötige Bloßstellungen oder aggressive Tendenzen - das Sachlichkeitsgebot verletzt. (T2)
  • 4 Ob 19/95
    Entscheidungstext OGH 07.03.1995 4 Ob 19/95
  • 4 Ob 1042/95
    Entscheidungstext OGH 13.06.1995 4 Ob 1042/95
    Vgl auch; nur T2
  • 4 Ob 37/95
    Entscheidungstext OGH 09.05.1995 4 Ob 37/95
    Auch; nur: Jedes andere wahrheitsgemäße Herausstellen der eigenen besseren Leistung im Wege einer Gegenüberstellung mit der schlechteren Leistung namentlich genannter Mitbewerber an Hand objektiv überprüfbarer Daten muss als grundsätzlich zulässig angesehen werden, sofern es nicht im Sinne des § 2 UWG zur Irreführung geeignet ist oder - etwa durch Pauschalabwertungen, unnötige Bloßstellungen oder aggressive Tendenzen - das Sachlichkeitsgebot verletzt (§ 1 UWG). (T3)
  • 4 Ob 34/95
    Entscheidungstext OGH 23.05.1995 4 Ob 34/95
    Auch; nur T3; Veröff: SZ 68/89
  • 4 Ob 1093/95
    Entscheidungstext OGH 21.11.1995 4 Ob 1093/95
    nur T3; Beisatz: Objektiv nachprüfbare Daten kann ein Werbevergleich nur enthalten, soweit bestehende Größen miteinander verglichen werden, nicht aber insoweit, als sich der Vergleich auf künftige Entwicklungen bezieht. In diesem Fall kann der Werbeadressat schon aufgrund des Hinweises, daß über die eigene Leistung (nur) Prognosen angestellt werden, die Werbeaussage entsprechend bewerten. (T4)
  • 4 Ob 2139/96d
    Entscheidungstext OGH 09.07.1996 4 Ob 2139/96d
    nur T3; Beisatz: Der Vergleich der Dosisangaben für eigene Präparate mit solchen von vergleichbaren Präparaten von Konkurrenten ist nicht wettbewerbswidrig. (T5)
  • 4 Ob 58/97a
    Entscheidungstext OGH 11.03.1997 4 Ob 58/97a
    Auch; nur: Wahrheitsgemäße vergleichende Werbung ist grundsätzlich zulässig, sofern sie nicht im Sinne des § 2 UWG zur Irreführung geeignet ist oder - etwa durch Pauschalabwertungen - das Sachlichkeitsgebot verletzt. (T6)
  • 4 Ob 45/97i
    Entscheidungstext OGH 22.04.1997 4 Ob 45/97i
    Auch; nur T3
  • 4 Ob 370/97h
    Entscheidungstext OGH 19.12.1997 4 Ob 370/97h
    Ähnlich; Beisatz: Dasselbe muß aber auch für die anlehnende Werbung gelten; auch in ihrem Fall muß der Vergleich an Hand objektiv überprüfbarer Daten erfolgen. (T7)
  • 4 Ob 31/98g
    Entscheidungstext OGH 27.01.1998 4 Ob 31/98g
    Auch
  • 4 Ob 243/98h
    Entscheidungstext OGH 10.11.1998 4 Ob 243/98h
    Auch; nur T3
  • 4 Ob 7/99d
    Entscheidungstext OGH 23.02.1999 4 Ob 7/99d
    Vgl auch; nur: Jedes andere wahrheitsgemäße Herausstellen der eigenen besseren Leistung im Wege einer Gegenüberstellung mit der schlechteren Leistung namentlich genannter Mitbewerber an Hand objektiv überprüfbarer Daten als grundsätzlich zulässig angesehen werden, sofern es nicht im Sinne des § 2 UWG zur Irreführung geeignet ist. (T8)
  • 4 Ob 53/99v
    Entscheidungstext OGH 09.03.1999 4 Ob 53/99v
    Auch; nur T2
  • 4 Ob 91/99g
    Entscheidungstext OGH 13.04.1999 4 Ob 91/99g
    Auch; nur T2
  • 4 Ob 31/00p
    Entscheidungstext OGH 15.02.2000 4 Ob 31/00p
    Auch; nur T2
  • 4 Ob 48/01i
    Entscheidungstext OGH 29.05.2001 4 Ob 48/01i
    Vgl auch; nur T6
  • 4 Ob 43/02f
    Entscheidungstext OGH 22.04.2002 4 Ob 43/02f
    Vgl auch; Beisatz: Unvollständige Angaben verstoßen gegen §2 UWG, wenn durch das Verschweigen wesentlicher Umstände ein falscher Gesamteindruck hervorgerufen wird, so dass die Unvollständigkeit geeignet ist, das Publikum in für den Kaufentschluss erheblicher Weise irrezuführen. Dies gilt auch für Preisvergleiche. (T9)
  • 4 Ob 301/02x
    Entscheidungstext OGH 18.02.2003 4 Ob 301/02x
    Vgl auch; nur T6; Beisatz: Die Behauptung, die angewandte Produktionsmethode sei in Europa nicht mehr Stand der Technik, ihre Erzeugnisse seien für Anwendungen in Österreich nicht geeignet und wiesen gravierende Mängel auf sind nicht unsachlich und auch keine pauschale Abwertung, weil sie überprüft werden können, und, sollten sie richtig sein, die angesprochenen Verkehrskreise über für den Kaufentschluss wesentliche Eigenschaften der erzeugten Produkte (hier: Wellplatten) aufklären. (T10)
  • 4 Ob 240/02a
    Entscheidungstext OGH 18.02.2003 4 Ob 240/02a
    Vgl auch; nur T6; Beis wie T9
  • 4 Ob 164/05d
    Entscheidungstext OGH 04.10.2005 4 Ob 164/05d
    Auch; Beis wie T9
  • 4 Ob 78/07k
    Entscheidungstext OGH 12.06.2007 4 Ob 78/07k
    Auch; nur T3
  • 6 Ob 209/17d
    Entscheidungstext OGH 21.12.2017 6 Ob 209/17d
    Vgl; Beisatz: Eine sachlich vorgetragene Information bzw sachbezogene Kritik am Mitbewerber ist grundsätzlich zulässig. Zwar kann auch die Verbreitung wahrer Behauptungen wettbewerbswidrig sein, wenn diese geschäftsschädigend sind. Erforderlich ist diesfalls aber die Vornahme einer Interessenabwägung, die etwa dann zugunsten des Klägers ausschlägt, wenn die Herabsetzung in Form von Pauschalabwertungen, unnötigem Bloßstellen oder aggressiver Tendenzen das Sachlichkeitsgebot verletzt. (T11)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1990:RS0078215

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

09.02.2018
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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