RS OGH 1991/10/24 6Ob15/91, 6Ob16/92, 6Ob2150/96m, 9Ob342/97b, 6Ob43/99p, 6Ob44/00i, 6Ob32/00z, 6Ob2

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 24.10.1991
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Norm

AußStrG §9 A1
AußStrG §9 A2b
AußStrG 2005 §45 IA
AußStrG 2005 §79
FBG §24
KartG 2005 §35 Abs1 litc
UGB §283

Rechtssatz

Die Androhung einer Ordnungsstrafe für den Fall der Nichtbefolgung der ergangenen Verfügung stellt lediglich eine Belehrung und Warnung hinsichtlich der im Gesetz normierten Ungehorsamsfolgen, nicht aber schon eine der Anfechtung und Überprüfung zugängliche Verfügung des Gerichtes im Sinne des § 9 AußStrG dar. Sie ist nicht der Rechtskraft fähig und gefährdet die Rechtsstellung des Beteiligten noch nicht. Diesem fehlt daher eine Beschwer zur Erhebung eines Rechtsmittels.

Entscheidungstexte

  • 6 Ob 15/91
    Entscheidungstext OGH 24.10.1991 6 Ob 15/91
    Veröff: EvBl 1992/70 S 301
  • 6 Ob 16/92
    Entscheidungstext OGH 01.10.1992 6 Ob 16/92
  • 6 Ob 2150/96m
    Entscheidungstext OGH 14.08.1996 6 Ob 2150/96m
    Auch
  • 9 Ob 342/97b
    Entscheidungstext OGH 10.12.1997 9 Ob 342/97b
    nur: Die Androhung einer Ordnungsstrafe für den Fall der Nichtbefolgung der ergangenen Verfügung stellt lediglich eine Belehrung und Warnung hinsichtlich der im Gesetz normierten Ungehorsamsfolgen, nicht aber schon eine der Anfechtung und Überprüfung zugängliche Verfügung des Gerichtes im Sinne des § 9 AußStrG dar. (T1); Beisatz: Die Zulässigkeit der Verhängung der Ordnungsstrafe ist noch nicht zu prüfen. (T2)
  • 6 Ob 43/99p
    Entscheidungstext OGH 25.03.1999 6 Ob 43/99p
    nur T1; nur: Sie gefährdet die Rechtsstellung des Beteiligten nicht. (T3); Beis wie T2
  • 6 Ob 44/00i
    Entscheidungstext OGH 09.03.2000 6 Ob 44/00i
  • 6 Ob 32/00z
    Entscheidungstext OGH 28.06.2000 6 Ob 32/00z
  • 6 Ob 277/00d
    Entscheidungstext OGH 14.12.2000 6 Ob 277/00d
    Beisatz: Es wäre ein nicht begründbarer Wertungswiderspruch, bei einem ohne Androhung eines Zwangsmittels ergangenen Gerichtsauftrag dessen Anfechtbarkeit zu bejahen, bei einem mit der Androhung eines Beugemittels verstärkten Gerichtsauftrag aber zu verneinen. Erst mit der zwangsweisen Durchsetzung des Gerichtsauftrags wird in die Rechtssphäre des Beteiligten eingegriffen und damit eine Anfechtbarkeit der verfahrensleitenden Verfügung ausgelöst. (T4)
  • 6 Ob 116/01d
    Entscheidungstext OGH 06.06.2001 6 Ob 116/01d
    Vgl auch; Beisatz: Aufforderungen oder Androhungen sind nicht der Rechtskraft fähig und gefährden die Rechtsstellung des Beteiligten noch nicht. (T5)
  • 6 Ob 56/02g
    Entscheidungstext OGH 18.04.2002 6 Ob 56/02g
    Beisatz: Der Gerichtsauftrag gefährdet dann noch nicht die Rechtsstellung des Beteiligten, wenn die Missachtung des Auftrages erst durch die nachfolgende anfechtbare Verfügung Rechtswirkungen auslöst und stellt daher ebenfalls nichts anderes dar als die Belehrung über eine gesetzliche Verpflichtung - hier des § 15 Abs 1 GmbHG. (T6)
  • 6 Ob 289/02x
    Entscheidungstext OGH 12.12.2002 6 Ob 289/02x
  • 6 Ob 154/04x
    Entscheidungstext OGH 23.09.2004 6 Ob 154/04x
    Beis wie T4
  • 6 Ob 184/05k
    Entscheidungstext OGH 26.01.2006 6 Ob 184/05k
  • 7 Ob 133/06v
    Entscheidungstext OGH 05.07.2006 7 Ob 133/06v
  • 16 Ok 3/07
    Entscheidungstext OGH 30.03.2007 16 Ok 3/07
    Vgl; Beisatz: Gleiches gilt für die Festsetzung des Zwangsgeldes nach § 35 KartG 2005. (T7)
  • 6 Ob 144/07f
    Entscheidungstext OGH 13.07.2007 6 Ob 144/07f
    Auch; Beis wie T6 nur: Der Gerichtsauftrag gefährdet dann noch nicht die Rechtsstellung des Beteiligten, wenn die Missachtung des Auftrages erst durch die nachfolgende anfechtbare Verfügung Rechtswirkungen auslöst. (T8); Beisatz: Hier: Androhung einer Zwangsstrafe nach § 283 UGB. (T9)
  • 6 Ob 112/08a
    Entscheidungstext OGH 05.06.2008 6 Ob 112/08a
    nur: Die Androhung von Ordnungsstrafen ist nicht anfechtbar. (T10)
  • 6 Ob 157/08v
    Entscheidungstext OGH 07.08.2008 6 Ob 157/08v
    nur T10
  • 5 Ob 24/10f
    Entscheidungstext OGH 11.02.2010 5 Ob 24/10f
    Vgl; Beisatz: Gerichtsaufträge, die erst mit ihrer zwangsweisen Durchsetzung durch Verhängung von Ordnungsstrafen in die Rechtssphäre des Beteiligten eingreifen, sind selbst noch mit keinerlei unmittelbar nachteiligen Rechtsfolgen verbunden und daher unanfechtbar. (T11)
  • 6 Ob 141/10v
    Entscheidungstext OGH 01.09.2010 6 Ob 141/10v
    Beis wie T4
  • 3 Ob 19/11g
    Entscheidungstext OGH 23.02.2011 3 Ob 19/11g
    Vgl auch
  • 3 Ob 111/15t
    Entscheidungstext OGH 17.06.2015 3 Ob 111/15t
    Auch; Beis wie T4; Beis wie T11, Beisatz: Nicht der Auftrag zur Rechnungslegung, sondern erst allfällige, gegen den ehemaligen Sachwalter verhängte Sanktionen wegen Nichtbefolgung des Auftrags zur Legung einer Schlussrechnung können in seine Rechtsstellung eingreifen. (T12)
  • 8 Ob 144/19p
    Entscheidungstext OGH 24.01.2020 8 Ob 144/19p
    Vgl; Beisatz: Hier: Unanfechtbare Androhung der Verhängung von Zwangsmitteln im Sinne des § 79 Abs 2 AußStrG für den Fall, dass sich die Mutter weiterhin weigere, ihre minderjährige Tochter zu Terminen bei dem für sie gemäß § 104a AußStrG rechtskräftig bestellten Kinderbeistand zu bringen. (T13)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1991:RS0006399

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

03.04.2020
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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