RS OGH 1992/8/26 1Ob560/92, 6Ob615/92, 1Ob575/92, 1Ob638/92, 7Ob506/93, 7Ob543/93, 2Ob549/94, 10Ob53

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 26.08.1992
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Norm

ABGB §140 Abs3 Ca
ABGB idF KindNamRÄG 2013 §231 Cc

Rechtssatz

Bei einfachen Lebensverhältnissen ist das Eigeneinkommen des Minderjährigen auf die Leistungen des geldunterhaltspflichtigen und des betreuenden Elternteiles im Verhältnis zwischen dem Durchschnittsbedarf der Altersgruppe, der der Minderjährige angehört, und dessen Differenz zur Mindestpensionshöhe anzurechnen.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 560/92
    Entscheidungstext OGH 26.08.1992 1 Ob 560/92
    Verstärkter Senat; Veröff: SZ 65/114 = EvBl 1993/12 S 61
  • 6 Ob 615/92
    Entscheidungstext OGH 12.11.1992 6 Ob 615/92
  • 1 Ob 575/92
    Entscheidungstext OGH 15.09.1992 1 Ob 575/92
  • 1 Ob 638/92
    Entscheidungstext OGH 11.11.1992 1 Ob 638/92
    Vgl auch
  • 7 Ob 506/93
    Entscheidungstext OGH 27.01.1993 7 Ob 506/93
    Auch
  • 7 Ob 543/93
    Entscheidungstext OGH 26.05.1993 7 Ob 543/93
  • 2 Ob 549/94
    Entscheidungstext OGH 25.08.1994 2 Ob 549/94
    Auch
  • 10 Ob 537/94
    Entscheidungstext OGH 06.12.1994 10 Ob 537/94
  • 6 Ob 505/95
    Entscheidungstext OGH 09.03.1995 6 Ob 505/95
  • 7 Ob 569/95
    Entscheidungstext OGH 28.06.1995 7 Ob 569/95
  • 4 Ob 1632/95
    Entscheidungstext OGH 10.10.1995 4 Ob 1632/95
    Auch
  • 6 Ob 664/95
    Entscheidungstext OGH 08.02.1996 6 Ob 664/95
    Auch
  • 4 Ob 2291/96g
    Entscheidungstext OGH 15.10.1996 4 Ob 2291/96g
    Vgl auch; Beisatz: Diese Formel bildet nur eine erste Orientierungshilfe, die nach den besonderen Umständen des Einzelfalles nach oben oder unten korrigiert werden kann. (T1)
  • 2 Ob 77/97f
    Entscheidungstext OGH 10.04.1997 2 Ob 77/97f
    Beisatz: Bei der Frage, ob einfache Verhältnisse vorliegen, ist darauf abzustellen, ob der nach der Prozentmethode zu ermittelnde Betrag den Regelbedarf übersteigt. (T2)
  • 2 Ob 135/97k
    Entscheidungstext OGH 26.05.1997 2 Ob 135/97k
  • 9 Ob 118/97m
    Entscheidungstext OGH 14.05.1997 9 Ob 118/97m
  • 1 Ob 109/98f
    Entscheidungstext OGH 28.07.1998 1 Ob 109/98f
    Auch; Beis wie T1
  • 2 Ob 77/00p
    Entscheidungstext OGH 30.03.2000 2 Ob 77/00p
    Vgl auch
  • 7 Ob 78/05d
    Entscheidungstext OGH 14.12.2005 7 Ob 78/05d
    Auch; Beis wie T2
  • 4 Ob 53/06g
    Entscheidungstext OGH 28.09.2006 4 Ob 53/06g
    Beis wie T1; Beis wie T2; Beisatz: Eine Korrektur ist noch nicht (zwingend) erforderlich, nur weil die Anwendung der Formel den Unterhaltspflichtigen zu einer Einschränkung seiner Lebensverhältnisse zwingt. Anderes könnte gelten, wenn dem Unterhaltsverpflichteten unter Berücksichtigung sonstiger Unterhaltspflichten (deutlich) weniger Mittel zu Verfügung stünden als dem Unterhaltsberechtigten, also schon bei einem Unterschreiten des Ausgleichszulagenrichtsatzes und nicht erst bei Erreichen einer in Anlehnung an § 291 b EO ermittelten "absoluten" Belastbarkeitsgrenze. Aber auch in einem solchen Fall käme es nicht nur auf eine Gegenüberstellung der jeweils zur Verfügung stehenden Mittel an, sondern es wären auch alle anderen Umstände des Einzelfalls zu berücksichtigen. Dazu gehören etwa die nach der Prozentsatzmethode zu beurteilende Leistungsfähigkeit des Unterhaltsverpflichteten (bei der andere Unterhaltspflichten ohnehin berücksichtigt sind) oder gegebenenfalls die Tatsache, dass ein Unterhaltsberechtigter gerade wegen der Verweigerung des angemessenen Unterhalts auf einen weiteren Schulbesuch verzichtet und eine Berufstätigkeit aufgenommen hat. (T3)
  • 10 Ob 22/11z
    Entscheidungstext OGH 12.04.2011 10 Ob 22/11z
    Auch
  • 4 Ob 58/12a
    Entscheidungstext OGH 02.08.2012 4 Ob 58/12a
  • 10 Ob 17/13t
    Entscheidungstext OGH 16.04.2013 10 Ob 17/13t
    Vgl aber; Beisatz: Diese Berechnungsmethode wurde von der Rechtsprechung (RIS?Justiz RS0047514 uva) für den Fall erarbeitet, dass nur ein Elternteil geldunterhaltspflichtig ist, weil der andere Elternteil seinen Anteil durch Betreuungsleistungen erbringt (§ 140 Abs 2 ABGB) und das unterhaltspflichtige Kind ein Eigeneinkommen erzielt, ohne dabei die Selbsterhaltungsfähigkeit erlangt zu haben. Diese zur Berücksichtigung des Betreuungsanteils entwickelte Methode kann daher gerade dort keine Anwendung finden, wo infolge Drittpflege beide Eltern geldunterhaltspflichtig sind und daher die Ausnahme des § 140 Abs 2 ABGB nicht Platz greift. (T4)
  • 4 Ob 109/14d
    Entscheidungstext OGH 17.07.2014 4 Ob 109/14d
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 7 Ob 99/15g
    Entscheidungstext OGH 02.09.2015 7 Ob 99/15g
    Beis wie T2
  • 9 Ob 42/16s
    Entscheidungstext OGH 24.06.2016 9 Ob 42/16s
    Beis wie T1; Beisatz: Es liegt schon im Wesen einer Orientierungshilfe, dass damit keine mathematisch exakte Unterhaltsberechnung vorgegeben werden soll. (T5)
  • 4 Ob 7/17h
    Entscheidungstext OGH 21.02.2017 4 Ob 7/17h
    Auch; Beis wie T2; Beisatz: Im Falle der Drittpflege kann sich die Berücksichtigung des Eigeneinkommens nicht an der „Richtwertformel“ orientieren. (T6)
  • 8 Ob 72/17x
    Entscheidungstext OGH 23.02.2018 8 Ob 72/17x
    Beisatz: Die verbleibende Unterhaltspflicht wird berechnet ausgehend von der Mindestpensionshöhe abzüglich dem Kindeseinkommen multipliziert mit der Geldbedarfsquote (Regelbedarf : Mindestpensionshöhe). (T7)
    Beis wie T1; Beis ähnlich wie T3
  • 1 Ob 107/19w
    Entscheidungstext OGH 25.09.2019 1 Ob 107/19w
    Beis wie T3; Beisatz: Die verbleibende Unterhaltspflicht berechnet sich demnach ausgehend von der Mindestpensionshöhe abzüglich des Kindeseinkommens multipliziert mit dem Regelbedarf dividiert durch die Mindestpensionshöhe („Richtwertformel“; so schon 8 Ob 72/17x). (T8)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1992:RS0047565

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

08.01.2020
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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