RS OGH 1992/11/16 1Bkd4/92, 6Bkd1/93, 11Bkd3/03, 11Bkd1/03, 15Bkd2/10, 1Bkd2/12, 24Os6/16m, 24Ds4/17

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 16.11.1992
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Norm

DSt 1990 §1 Abs1 A
DSt 1990 §1 Abs1 J

Rechtssatz

Bei der Besorgung eigener Angelegenheiten kommt eine Verletzung der Berufspflichten eines Rechtsanwaltes, der grundsätzlich fremde Angelegenheiten zu besorgen hat, begrifflich nicht in Betracht. Ebenso wie in Honorarfragen ("Kostensachen") kann der Rechtsanwalt auch in seinen eigenen Abgabensachen eine Berufspflichtenverletzung nicht begehen.

Entscheidungstexte

  • 1 Bkd 4/92
    Entscheidungstext OGH 16.11.1992 1 Bkd 4/92
  • 6 Bkd 1/93
    Entscheidungstext OGH 09.05.1994 6 Bkd 1/93
    Vgl auch; Beisatz: Der Rechtsanwalt wird tätig bei der Kosteneinforderung "in eigener Sache" und kann schon deshalb das Disziplinarvergehen der Berufspflichtenverletzung nicht begehen (Bkd 61/82, 44/88 ua). (T1)
  • 11 Bkd 3/03
    Entscheidungstext OGH 30.06.2003 11 Bkd 3/03
    Auch
  • 11 Bkd 1/03
    Entscheidungstext OGH 30.06.2003 11 Bkd 1/03
    Auch
  • 15 Bkd 2/10
    Entscheidungstext OGH 22.11.2010 15 Bkd 2/10
    Vgl auch; Beisatz: Ein Rechtsanwalt kann in eigener Sache keine Berufspflichtverletzung begehen. Eine Berufspflichtverletzung liegt in der Regel dann vor, wenn der Rechtsanwalt als Parteienvertreter tätig wird, d.h. aufgrund einer ihm erteilten Vollmacht bzw eines ihm erteilten Auftrags dritter Personen. (T2)
  • 1 Bkd 2/12
    Entscheidungstext OGH 27.08.2012 1 Bkd 2/12
    Vgl; Beis wie T2
  • 24 Os 6/16m
    Entscheidungstext OGH 22.03.2017 24 Os 6/16m
    Auch
  • 24 Ds 4/17y
    Entscheidungstext OGH 05.03.2018 24 Ds 4/17y
    Auch
  • 24 Ds 1/20m
    Entscheidungstext OGH 18.06.2020 24 Ds 1/20m
    Vgl
  • 28 Ds 4/21h
    Entscheidungstext OGH 10.11.2021 28 Ds 4/21h
    Vgl
  • 28 Ds 10/20i
    Entscheidungstext OGH 10.11.2021 28 Ds 10/20i
    Vgl
  • 20 Ds 16/21i
    Entscheidungstext OGH 05.04.2022 20 Ds 16/21i
    Gegenteilig; Beisatz: Nach § 1 Abs 1 erster Fall DSt wird der Rechtsanwalt auch dann in Ausübung seines Berufs tätig, wenn dies zwar nicht unmittelbar in der Besorgung fremder Angelegenheiten besteht, damit aber zusammenhängt. Das Tatbild der Berufspflichtenverletzung gilt sohin – ungeachtet, ob in eigener Sache gehandelt wird oder nicht – dann als erfüllt anzusehen, wenn gesatztes Recht oder die verfestigte Standesauffassung eine Berufspflicht aufstellt und vom Rechtsanwalt in Ausübung des Berufs dagegen verstoßen wird. (T3)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1992:RS0054936

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

31.05.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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