RS OGH 1993/6/9 9ObA105/93, 9ObA270/93, 9ObA310/93, 9ObA180/95, 9ObA348/97k, 9ObA21/98y, 9ObA190/98a

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Veröffentlicht am 09.06.1993
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Norm

ArbVG §105 Abs3 Z2

Rechtssatz

Steht fest, dass durch die Kündigung wesentliche Interessen des gekündigten Arbeitnehmers beeinträchtigt sind und andererseits in der Person des Arbeitnehmers liegende Umstände betriebliche Interessen nachteilig berühren, dann sind diese Voraussetzungen zueinander in eine Wechselbeziehung zu setzen und eine Abwägung dieser sich gegenüberstehenden Interessen vorzunehmen, um den Zweck des Kündigungsschutzes, nämlich Schutz vor sozial ungerechtfertigten Kündigungen, erfüllen zu können.

Entscheidungstexte

  • 9 ObA 105/93
    Entscheidungstext OGH 09.06.1993 9 ObA 105/93
  • 9 ObA 270/93
    Entscheidungstext OGH 22.12.1993 9 ObA 270/93
    Auch
  • 9 ObA 310/93
    Entscheidungstext OGH 10.12.1993 9 ObA 310/93
    Auch; Beisatz: Die Kündigung muss bei Gegenüberstellung der Interessen im Einzelfall objektiv als gerechte dem Sachverhalt adäquate Maßnahme erscheinen. (T1)
    Beisatz: § 48 ASGG (T2)
    Veröff: EvBl 1994/18 S 98
  • 9 ObA 180/95
    Entscheidungstext OGH 17.01.1996 9 ObA 180/95
    Auch
  • 9 ObA 348/97k
    Entscheidungstext OGH 01.04.1998 9 ObA 348/97k
    Auch; Beis wie T1
  • 9 ObA 21/98y
    Entscheidungstext OGH 10.06.1998 9 ObA 21/98y
    Auch; Beisatz: Bei Abwägung der einander gegenüberstehenden Interessen des Klägers einerseits und der Beklagten andererseits muss die Kündigung sozial gerechtfertigt sein. (T3)
  • 9 ObA 190/98a
    Entscheidungstext OGH 02.09.1998 9 ObA 190/98a
    Auch; Beisatz: Hier: Bei einem Piloten kommt der erforderlichen Vertrauensbasis zwischen Dienstgeber und Dienstnehmer erhebliches Gewicht zu. (T4)
  • 9 ObA 113/98b
    Entscheidungstext OGH 21.10.1998 9 ObA 113/98b
    Beis wie T1
  • 9 ObA 189/01m
    Entscheidungstext OGH 19.12.2001 9 ObA 189/01m
    Auch; Beisatz: Der Kündigungsschutz steht im Spannungsverhältnis zwischen der Fürsorgepflicht, die eine weitgehende Berücksichtigung der Arbeitnehmerinteressen verlangt, und dem Prinzip der unternehmerischen Gestaltungsfreiheit. (T5)
    Beisatz: Die Abwägung zwischen der Fürsorgepflicht und der unternehmerischen Gestaltungsfreiheit hat so zu erfolgen, dass die (langfristigen) Interessen des Betriebes, das heißt seiner gesunden wirtschaftlichen Basis, nicht gefährdet werden, da der Betrieb für die Belegschaft eine Existenzsicherung bildet. Der Kündigungsschutz darf nicht so praktiziert werden, dass die Lage der Belegschaft und somit des Betriebes langfristig gefährdet wird. (T6)
  • 9 ObA 145/02t
    Entscheidungstext OGH 26.06.2002 9 ObA 145/02t
    Auch; Beis wie T4
  • 8 ObA 204/02m
    Entscheidungstext OGH 10.04.2003 8 ObA 204/02m
    Auch
  • 9 ObA 143/03z
    Entscheidungstext OGH 17.03.2004 9 ObA 143/03z
    Beisatz: Ob die Abwägung mit den Interessen eines Arbeitnehmers fortgeschrittenen Alters mit langer Betriebszugehörigkeit die Kündigung als gerechte, dem Sachverhalt adäquate Maßnahme erscheinen lassen, ist eine Frage, die von den jeweiligen Umständen des Einzelfalls abhängig ist. (T7)
  • 9 ObA 26/04w
    Entscheidungstext OGH 09.06.2004 9 ObA 26/04w
    Beis wie T7
  • 8 ObA 141/04z
    Entscheidungstext OGH 20.01.2005 8 ObA 141/04z
    Beisatz: Die Abwägung der Interessen kann naturgemäß nur nach den jeweiligen Umständen des Einzelfalles erfolgen und stellt regelmäßig keine erhebliche Rechtsfrage im Sinne des § 502 Abs 1 ZPO dar. (T8)
  • 8 ObA 48/08d
    Entscheidungstext OGH 02.09.2008 8 ObA 48/08d
    nur: Steht fest, dass durch die Kündigung wesentliche Interessen des gekündigten Arbeitnehmers beeinträchtigt sind und andererseits in der Person des Arbeitnehmers liegende Umstände betriebliche Interessen nachteilig berühren, dann sind diese Voraussetzungen zueinander in eine Wechselbeziehung zu setzen und eine Abwägung dieser sich gegenüberstehenden Interessen vorzunehmen. (T9)
  • 8 ObA 6/09d
    Entscheidungstext OGH 23.02.2009 8 ObA 6/09d
    Beis ähnlich wie T1; Beis wie T8
  • 9 ObA 86/10b
    Entscheidungstext OGH 29.09.2010 9 ObA 86/10b
    Auch; Beis wie T8
  • 8 ObA 45/11t
    Entscheidungstext OGH 29.06.2011 8 ObA 45/11t
    Auch; nur T9
  • 9 ObA 105/11y
    Entscheidungstext OGH 29.08.2011 9 ObA 105/11y
    Vgl; Beis wie T8
  • 9 ObA 98/11v
    Entscheidungstext OGH 29.08.2011 9 ObA 98/11v
    Auch; Beis wie T8
  • 8 ObA 84/12d
    Entscheidungstext OGH 24.01.2013 8 ObA 84/12d
    Auch; Beis wie T8
  • 9 ObA 76/13m
    Entscheidungstext OGH 24.07.2013 9 ObA 76/13m
    Beis wie T8
  • 9 ObA 116/15x
    Entscheidungstext OGH 26.11.2015 9 ObA 116/15x
  • 9 ObA 74/15w
    Entscheidungstext OGH 27.01.2016 9 ObA 74/15w
    Auch; Beis wie T8
  • 9 ObA 27/16k
    Entscheidungstext OGH 18.03.2016 9 ObA 27/16k
    Auch; Beis wie T8
  • 8 ObA 29/16x
    Entscheidungstext OGH 27.04.2016 8 ObA 29/16x
    Auch; Beis wie T7
  • 8 ObA 44/16b
    Entscheidungstext OGH 27.09.2016 8 ObA 44/16b
    Auch
  • 9 ObA 8/17t
    Entscheidungstext OGH 24.03.2017 9 ObA 8/17t
    Beis wie T8
  • 8 ObA 45/17a
    Entscheidungstext OGH 28.09.2017 8 ObA 45/17a
    Auch; Beis wie T7
  • 9 ObA 25/19w
    Entscheidungstext OGH 15.05.2019 9 ObA 25/19w
    Vgl auch; Beis wie T8
  • 9 ObA 80/19h
    Entscheidungstext OGH 23.07.2019 9 ObA 80/19h
    Beis wie T7; Beis wie T8
  • 9 ObA 80/20k
    Entscheidungstext OGH 29.09.2020 9 ObA 80/20k
    Vgl; Beis wie T8
  • 9 ObA 54/21p
    Entscheidungstext OGH 27.05.2021 9 ObA 54/21p
    Vgl; Beis wie T8
  • 8 ObA 20/22g
    Entscheidungstext OGH 30.03.2022 8 ObA 20/22g
    Vgl; Beis wie T7; Beis wie T8; Beisatz: Hier: Abwägung der durch die Kündigung erheblich beeinträchtigten sozialen Situation mit dem festgestellten personenbezogenen Kündigungsgrund der mangelnden fachlichen Eignung zu Lasten des Gekündigten. (T10)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1993:RS0051818

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

14.06.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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