RS OGH 1993/8/11 9ObA200/93, 9ObA76/94, 8ObA262/97f, 9Ob13/01d, 8ObA123/01y, 8ObA25/02p, 9ObA262/02y

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Veröffentlicht am 11.08.1993
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Norm

ABGB §879 BIIh

Rechtssatz

Ob eine Kündigung sittenwidrig ist, richtet sich nach ihrem Beweggrund. Ob dieser sittenwidrig ist, ist nach den zu § 879 ABGB herausgebildeten Grundsätzen zu beurteilen. Eine sittenwidrige Kündigung kann nur dann angenommen werden, wenn der AG von seinem Kündigungsrecht aus gänzlich unsachlichen und insbesondere aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes zu missbilligenden Motiven, etwa wegen des Religionsbekenntnisses oder der politischen Einstellung des AN, Gebrauch gemacht hätte.

Entscheidungstexte

  • 9 ObA 200/93
    Entscheidungstext OGH 11.08.1993 9 ObA 200/93
    Veröff: SZ 66/95 = DRdA 1994,134 (Floretta) = ecolex 1993,844 = WBl 1994,55 = RdW 1994,86
  • 9 ObA 76/94
    Entscheidungstext OGH 25.05.1994 9 ObA 76/94
  • 8 ObA 262/97f
    Entscheidungstext OGH 22.12.1997 8 ObA 262/97f
    Beisatz: Hier: Mangelnde Integrationsfähigkeit des Arbeitnehmers - verneint. (T1)
  • 9 Ob 13/01d
    Entscheidungstext OGH 24.01.2001 9 Ob 13/01d
    Vgl auch; Beisatz: Sittenwidrig kann eine Entlassung nur sein, wenn sie aus einem iS § 879 ABGB als sittenwidrig zu qualifizierenden Beweggrund erfolgt. (T2)
  • 8 ObA 123/01y
    Entscheidungstext OGH 15.11.2001 8 ObA 123/01y
    Auch
  • 8 ObA 25/02p
    Entscheidungstext OGH 19.09.2002 8 ObA 25/02p
    Auch; Beisatz: Hier: Sittenwidrigkeit verneint: Der Kläger war nach einem Arbeitsunfall rund 8 Monate - unterbrochen lediglich durch insgesamt 10 Tage, an denen er "Arbeitsversuche" unternahm, - in Krankenstand. Derartige Krankenstände werden aber üblicherweise auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr in Kauf genommen. Selbst wenn die Beklagte ein (Mitverschulden) Verschulden am Zustandekommen des Arbeitsunfalles treffen sollte, würde die Kündigung dadurch allein nicht sittenwidrig. (T3)
  • 9 ObA 262/02y
    Entscheidungstext OGH 21.05.2003 9 ObA 262/02y
    nur: Eine sittenwidrige Kündigung kann nur dann angenommen werden, wenn der AG von seinem Kündigungsrecht aus gänzlich unsachlichen und insbesondere aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes zu missbilligenden Motiven, Gebrauch gemacht hätte. (T4); Beisatz: Dass eine Kündigung für den betroffenen Arbeitnehmer eine soziale Härte darstellt, macht an sich die Kündigung noch nicht sittenwidrig. (T5)
  • 9 ObA 100/06f
    Entscheidungstext OGH 18.10.2006 9 ObA 100/06f
    nur T4; Beis wie T5
  • 9 ObA 112/10a
    Entscheidungstext OGH 22.12.2010 9 ObA 112/10a
    nur T4
  • 9 ObA 45/12a
    Entscheidungstext OGH 30.04.2012 9 ObA 45/12a
    Vgl auch
  • 8 ObA 37/12t
    Entscheidungstext OGH 27.11.2012 8 ObA 37/12t
    Auch; Beisatz: Die maßgeblichen Beweggründe, aus denen eine Entlassung ausgesprochen wurde, gehören zum Tatsachenbereich. (T6)
  • 9 ObA 100/13s
    Entscheidungstext OGH 27.08.2013 9 ObA 100/13s
    Vgl
  • 9 ObA 54/13a
    Entscheidungstext OGH 27.09.2013 9 ObA 54/13a
    Auch
  • 9 ObA 83/14t
    Entscheidungstext OGH 26.08.2014 9 ObA 83/14t
  • 9 ObA 55/17d
    Entscheidungstext OGH 28.06.2017 9 ObA 55/17d
    nur T4; Beisatz: Ob eine Kündigung sittenwidrig ist, kann nur aufgrund der besonderen Umstände des Einzelfalls beurteilt werden. (T7)
  • 9 ObA 2/19p
    Entscheidungstext OGH 27.02.2019 9 ObA 2/19p
  • 8 ObA 58/20t
    Entscheidungstext OGH 29.06.2020 8 ObA 58/20t

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1993:RS0016680

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

16.09.2020
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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