RS OGH 1994/2/3 15Os37/93 (15Os38/93), 12Os14/01, 12Os182/10x (12Ns91/10v), 11Os80/11s, 11Os67/11d,

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 03.02.1994
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Norm

MRK Art6 Abs3 litc IV3b
StPO §281 Abs1 Z1a

Rechtssatz

Die bloße Bestellung eines Verteidigers gewährleistet für sich allein noch keine wirksamen Beistand im Sinn des Art 6 Abs 3 lit c MRK, sondern erst (und nur) eine diesem Verfassungsgebot entsprechende materielle Verteidigung.

Entscheidungstexte

  • 15 Os 37/93
    Entscheidungstext OGH 03.02.1994 15 Os 37/93
    Veröff: JBl 1994,767
  • 12 Os 14/01
    Entscheidungstext OGH 23.05.2002 12 Os 14/01
  • 12 Os 182/10x
    Entscheidungstext OGH 25.01.2011 12 Os 182/10x
    Vgl
  • 11 Os 80/11s
    Entscheidungstext OGH 14.07.2011 11 Os 80/11s
    Vgl; Beisatz: Das Gericht ist grundsätzlich nicht berechtigt, die Tätigkeit eines bestellten Verteidigers dahingehend zu überwachen, ob er sein Amt richtig und zweckmäßig ausübt. Ein Einschreiten des Staates iSd Art 6 Abs 3 lit c MRK ist nach der Rechtsprechung des EGMR nur dann geboten, wenn das Fehlen einer ordnungsgemäßen Pflichtverteidigung offensichtlich ist oder sonst Kenntnis von einer Nachlässigkeit des Pflichtverteidigers erlangt wurde. (T1); Beisatz: Sofern keine habituelle Untüchtigkeit vorliegt, hat das Gericht die Qualität des Verteidigers weder zu prüfen noch zu kontrollieren und auch nicht einzuschreiten. (T2)
  • 11 Os 67/11d
    Entscheidungstext OGH 30.06.2011 11 Os 67/11d
    Vgl; Beis wie T2
  • 12 Os 20/12a
    Entscheidungstext OGH 15.05.2012 12 Os 20/12a
    Vgl; Beis wie T1

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1994:RS0074889

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

02.08.2012
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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