RS OGH 1995/1/16 4Bkd6/94, 11Bkd4/00, 10Bkd10/03, 13Bkd1/07, 7Ob21/09b, 7Ob233/11g, 4Ob172/13t, 24Os

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Veröffentlicht am 16.01.1995
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Norm

DSt 1990 §1 Abs1 C4
RAO §19

Rechtssatz

Bei der von einem Rechtsanwalt zu fordernden peniblen Geldgebarung (5 Bkd 1/91 uva) gegenüber Klienten ist zu beachten, dass der Rechtsanwalt nur berechtigt ist, von den für seine Partei bei ihm eingegangenen Barschaften die Summe seiner Auslagen und seines Verdienstes, insoweit sie durch erhaltene Vorschüsse nicht gedeckt sind, in Abzug zu bringen, soferne seine Honorarforderungen nicht strittig sind. Von dieser Ausnahme abgesehen darf der Rechtsanwalt jedoch ihm übergebene Gelder weder widmungswidrig verwenden noch zurückbehalten (so auch § 16 RL-BA 1977). Er ist verpflichtet, bei ihm eingehende Geldbeträge unverzüglich an den Berechtigten auszufolgen (§ 17 RL-BA 1977).

Entscheidungstexte

  • 4 Bkd 6/94
    Entscheidungstext OGH 16.01.1995 4 Bkd 6/94
  • 11 Bkd 4/00
    Entscheidungstext OGH 02.07.2001 11 Bkd 4/00
    Auch
  • 10 Bkd 10/03
    Entscheidungstext OGH 26.01.2004 10 Bkd 10/03
    Vgl; Beisatz: Zugunsten strittiger Honorarforderungen besitzt der Rechtsanwalt kein Zurückbehaltungsrecht, sodass im Falle der Bestreitung seiner Honorarforderung, er nur zwischen Rückzahlung oder dem gerichtlichen Erlag wählen kann. (T1)
  • 13 Bkd 1/07
    Entscheidungstext OGH 26.11.2007 13 Bkd 1/07
    Vgl; Beis wie T1
  • 7 Ob 21/09b
    Entscheidungstext OGH 01.07.2009 7 Ob 21/09b
    Vgl auch
  • 7 Ob 233/11g
    Entscheidungstext OGH 21.12.2011 7 Ob 233/11g
    Auch; Beis ähnlich wie T1
  • 4 Ob 172/13t
    Entscheidungstext OGH 19.11.2013 4 Ob 172/13t
    Auch; Beis wie T1
  • 24 Os 7/15g
    Entscheidungstext OGH 09.09.2015 24 Os 7/15g
    Auch
  • 21 Os 2/15z
    Entscheidungstext OGH 09.11.2015 21 Os 2/15z
    Auch
  • 24 Os 8/14b
    Entscheidungstext OGH 01.12.2015 24 Os 8/14b
    Auch
  • 20 Os 25/15z
    Entscheidungstext OGH 28.06.2016 20 Os 25/15z
    Auch
  • 23 Os 2/16s
    Entscheidungstext OGH 07.12.2016 23 Os 2/16s
    Vgl aber; Beisatz: § 19 Abs 1, Abs 3 RAO verpflichtet den Rechtsanwalt nur, Gelder, die für seine Partei bei ihm eingegangen sind, im Fall der Bestreitung seiner Honorarforderung gerichtlich zu hinterlegen oder zurückzuzahlen. Auf Geld, das dem Rechtsanwalt (von der Partei) als Vorschuss für sein Honorar übergeben wurde, bezieht sich diese Bestimmung jedoch nach ihrem eindeutigen Wortlaut nicht. Auch aus den §§ 9 und 11 RAO lässt sich eine im Fall der Bestreitung der Honorarabrechnung durch den Mandanten bestehende Verpflichtung des Rechtsanwalts zur Rückzahlung oder gerichtlichen Hinterlegung eines für sein Honorar geleisteten Vorschusses nicht ableiten. (T2)
  • 9 Ob 2/17k
    Entscheidungstext OGH 28.02.2017 9 Ob 2/17k
    Veröff: SZ 2017/28
  • 20 Ds 13/17t
    Entscheidungstext OGH 14.11.2017 20 Ds 13/17t
    Auch
  • 5 Ob 251/18z
    Entscheidungstext OGH 17.01.2019 5 Ob 251/18z
    Auch; Beis wie T1
  • 24 Ds 3/19d
    Entscheidungstext OGH 02.09.2019 24 Ds 3/19d
    Vgl; Beisatz: Kein Recht des Anwalts zur Disposition über Fremdgeld iSd § 19 RAO, das für einen ehemaligen Mandanten - nach Auflösung des Vollmachtsverhältnisses - bei ihm eingegangen ist. (T3)
    Beisatz: Hier: Rücküberweisung nach mehr als zwei Monaten widersprach Gebot unverzüglichen Handelns. (T4)
  • 21 Ds 3/19g
    Entscheidungstext OGH 15.07.2020 21 Ds 3/19g
    Vgl; Beisatz: Dabei besteht keine Pflicht des Mandanten zu unverzüglicher Bestreitung. (T5)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1995:RS0056451

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

28.09.2020
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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