RS OGH 1995/5/4 12Os29/95, 15Os159/98, 13Os102/06h, 14Os97/07g, 12Os134/10p, 15Os9/11d, 11Os168/11g,

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 04.05.1995
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Norm

StGB §6 A3
StGB §7 Abs2

Rechtssatz

Nach herrschender Lehre und Rechtsprechung ist das Zurechnungserfordernis des Adäquanzzusammenhanges (= objektive Vorhersehbarkeit) dann zu bejahen, wenn der konkrete Kausalverlauf (samt dem eingetretenen Erfolg) nicht völlig außerhalb der allgemeinen Lebenserfahrung liegt, wobei der Ablauf des Geschehens nicht in allen Einzelheiten vorhersehbar zu sein braucht. Die (generelle) objektive Vorhersehbarkeit entfällt daher lediglich bei Fallkonstellationen mit einem gänzlich außerhalb des Rahmens der gewöhnlichen Erfahrung liegenden - atypischen - Kausalverlauf, der sich geradezu als eine schicksalshafte Verkettung unglücklicher Umstände darstellt.

Entscheidungstexte

  • 12 Os 29/95
    Entscheidungstext OGH 04.05.1995 12 Os 29/95
  • 15 Os 159/98
    Entscheidungstext OGH 15.10.1998 15 Os 159/98
  • 13 Os 102/06h
    Entscheidungstext OGH 08.11.2006 13 Os 102/06h
    auch; nur: Nach herrschender Lehre und Rechtsprechung ist das Zurechnungserfordernis des Adäquanzzusammenhanges (= objektive Vorhersehbarkeit) dann zu bejahen, wenn der konkrete Kausalverlauf (samt dem eingetretenen Erfolg) nicht völlig außerhalb der allgemeinen Lebenserfahrung liegt, wobei der Ablauf des Geschehens nicht in allen Einzelheiten vorhersehbar zu sein braucht. (T1)
    Beisatz: Für die subjektive Zurechenbarkeit des Erfolgs (§ 7 Abs 2 StGB) reicht es aus, wenn der Täter allgemein voraussehen kann, dass dieser in einer Weise zustande kommt, die den Anforderungen des Adäquanz- und Risikozusammenhangs genügt, wogegen die Vorhersehbarkeit des konkreten Kausalverlaufs innerhalb dieses Rahmens nicht erforderlich ist. (T2)
  • 14 Os 97/07g
    Entscheidungstext OGH 02.10.2007 14 Os 97/07g
    Auch; Beis wie T2
  • 12 Os 134/10p
    Entscheidungstext OGH 11.11.2010 12 Os 134/10p
    Vgl
  • 15 Os 9/11d
    Entscheidungstext OGH 29.06.2011 15 Os 9/11d
    Vgl; Beisatz: Hier: Belastungsabhängige Anpassungsstörung der Unmündigen aufgrund eines schweren sexuellen Missbrauchs nach § 206 Abs 1 und 3 StGB. (T3)
  • 11 Os 168/11g
    Entscheidungstext OGH 16.02.2012 11 Os 168/11g
    Vgl; Beisatz: Hier: Schwere und dauerhafte Hirnschädigung als Folge eines Halsklammer-Würgegriffs („Schwitzkasten“). (T4)
  • 15 Os 166/12v
    Entscheidungstext OGH 20.03.2013 15 Os 166/12v
    Auch
  • 14 Os 86/14z
    Entscheidungstext OGH 11.09.2014 14 Os 86/14z
    Auch
  • 12 Os 15/16x
    Entscheidungstext OGH 14.07.2016 12 Os 15/16x
    Auch
  • 8 Ob 144/17k
    Entscheidungstext OGH 26.01.2018 8 Ob 144/17k
    Auch
  • 12 Os 114/18h
    Entscheidungstext OGH 06.11.2018 12 Os 114/18h
    Vgl
  • 15 Os 94/19s
    Entscheidungstext OGH 22.08.2019 15 Os 94/19s
    nur T1; Beis wie T3
  • 15 Os 109/19x
    Entscheidungstext OGH 04.12.2019 15 Os 109/19x
    Vgl; Beis wie T2
  • 12 Os 30/20h
    Entscheidungstext OGH 04.05.2020 12 Os 30/20h
    Vgl; Beis wie T2
  • 15 Os 47/20f
    Entscheidungstext OGH 05.06.2020 15 Os 47/20f
    nur T1
  • 14 Os 138/20f
    Entscheidungstext OGH 23.03.2021 14 Os 138/20f
    Vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1995:RS0088955

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

14.06.2021
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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