RS OGH 1995/8/30 3Ob185/94, 3Ob135/97t, 3Ob2433/96g, 3Ob110/97s, 3Ob199/97d, 3Ob2231/96a, 3Ob307/97m

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 30.08.1995
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Norm

EO §65 E
EO §355 VIIIa
EO §355 VIIIe
EO §358
EO §359
MRK Art6 Abs1 II5a4
ZPO §482

Rechtssatz

Der Verpflichtete kann im Verfahren über die Strafhöhe im Rekurs nicht nur dann Neuerungen vorbringen, wenn er zu Unrecht nicht gemäß § 358 EO gehört wurde, sondern auch dann, wenn sich aus den Akten ergebende, für die Strafbemessung wesentliche Umstände (etwa seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit) in der Zwischenzeit geändert haben.

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 185/94
    Entscheidungstext OGH 30.08.1995 3 Ob 185/94
    Veröff: SZ 68/151
  • 3 Ob 135/97t
    Entscheidungstext OGH 23.04.1997 3 Ob 135/97t
  • 3 Ob 2433/96g
    Entscheidungstext OGH 23.04.1997 3 Ob 2433/96g
    Veröff: SZ 70/76
  • 3 Ob 110/97s
    Entscheidungstext OGH 23.04.1997 3 Ob 110/97s
  • 3 Ob 199/97d
    Entscheidungstext OGH 09.07.1997 3 Ob 199/97d
    Beisatz: Die Behauptung eines [zur Gänze] mangelnden Verschuldens betrifft jedoch nicht die Strafbemessung. (T1)
  • 3 Ob 2231/96a
    Entscheidungstext OGH 18.06.1997 3 Ob 2231/96a
  • 3 Ob 307/97m
    Entscheidungstext OGH 26.11.1997 3 Ob 307/97m
  • 4 Ob 366/97w
    Entscheidungstext OGH 19.12.1997 4 Ob 366/97w
    Vgl auch
  • 3 Ob 1/98p
    Entscheidungstext OGH 11.03.1998 3 Ob 1/98p
  • 3 Ob 153/98s
    Entscheidungstext OGH 24.06.1998 3 Ob 153/98s
    Beisatz: Neuerungen, die für die Strafhöhe von Bedeutung sind, können auch im Revisionsrekurs vorgebracht werden, wenn der Verpflichtete vorher noch nicht gehört und Strafanträgen erst im Rekursverfahren stattgegeben wurde. (T2)
  • 3 Ob 243/98a
    Entscheidungstext OGH 25.11.1998 3 Ob 243/98a
  • 3 Ob 156/00p
    Entscheidungstext OGH 20.06.2000 3 Ob 156/00p
    Auch; Beis wie T1
  • 3 Ob 102/00x
    Entscheidungstext OGH 20.12.2000 3 Ob 102/00x
    Beisatz: So auch 3 Ob 157/00k. (T3)
  • 3 Ob 215/02t
    Entscheidungstext OGH 18.12.2002 3 Ob 215/02t
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T2; Veröff: SZ 2002/178
  • 3 Ob 20/03t
    Entscheidungstext OGH 26.11.2003 3 Ob 20/03t
    Vgl auch; Beisatz: Eine Art 6 MRK gerecht werdende Auslegung verbietet es, das Neuerungsverbot für den Rekurs des Verpflichteten gegen einen ohne seine Anhörung ergangenen Beschluss auch dann gelten zu lassen, wenn kein anderes Rechtsmittel mit Neuerungserlaubnis zur Nachholung des rechtlichen Gehörs zur Verfügung steht. (T4)
  • 3 Ob 106/03i
    Entscheidungstext OGH 28.01.2004 3 Ob 106/03i
    Vgl auch; Beisatz: In jenen Fällen, in denen im Verfahren über die Strafhöhe Feststellungen zu Lasten des Verpflichteten ohne seine Äußerungsmöglichkeit vorher oder Rechtsmittelbefugnis (im weiteren Sinn) nachher (also unter Einbeziehung etwaiger Klagemöglichkeiten) getroffen werden, wird eine Ausnahme vom Neuerungsverbot anerkannt. (T5)
  • 3 Ob 191/04s
    Entscheidungstext OGH 26.08.2004 3 Ob 191/04s
    Vgl auch; Veröff: SZ 2004/131
  • 3 Ob 26/05b
    Entscheidungstext OGH 27.07.2005 3 Ob 26/05b
    Vgl auch; Beis wie T5
  • 3 Ob 30/05s
    Entscheidungstext OGH 20.10.2005 3 Ob 30/05s
    Vgl auch; Beisatz: Dem Verpflichteten steht frei, im Rekurs zur Strafhöhe wesentliche Umstände, die sich aus den Akten nicht ergeben, vorzubringen. Damit wird Art 6 EMRK ausreichend Rechnung getragen. (T6)
  • 3 Ob 163/06a
    Entscheidungstext OGH 13.09.2006 3 Ob 163/06a
    Auch
  • 3 Ob 181/09b
    Entscheidungstext OGH 30.09.2009 3 Ob 181/09b
  • 3 Ob 35/12m
    Entscheidungstext OGH 18.04.2012 3 Ob 35/12m
    Auch
  • 3 Ob 104/13k
    Entscheidungstext OGH 19.06.2013 3 Ob 104/13k
    Gegenteilig; Beisatz: Das nunmehr eingeführte Widerspruchssystem lässt das Bedürfnis für diese Durchbrechung des Neuerungsverbots entfallen. Will der Verpflichtete, der bisher dazu nicht gehört wurde, zur Frage der Strafhöhe neue, bisher nicht aktenkundige Umstände vorbringen, steht hiefür der Widerspruch zur Verfügung. Entsprechendes Rekursvorbringen unterfällt hingegen dem Neuerungsverbot. (T7); Veröff: SZ 2013/58

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1995:RS0085144

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

07.09.2015
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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