RS OGH 1997/2/3 2Bkd6/96, 10Bkd2/04, 16Bkd5/06, 3Bkd3/12

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 03.02.1997
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Norm

StGB §115 Abs1
MRK Art10 Abs2 IV4j
RAO §9 Abs1
StGG Art13

Rechtssatz

Mit einer in lächerlich machender Art vorgebrachten Behauptung geistiger Gebrechen (nämlich Briefe nicht verstehen zu können) wird ein anderer im Sinn des § 115 Abs 1 StGB verspottet. Ein derartiges Vorbringen ist daher den Gesetzen widerstreitend im Sinn des § 9 Abs 1 RAO, wie dies in ständiger Rechtsprechung der Obersten Berufungs- und Disziplinarkommission ausgesprochen wurde (AnwBl 1995, 891; 1995, 189; 1995, 125; 1994, 793; 1993, 683; 1992, 653, 1992, 481, 1991, 711; 1991, 170; u.v.a.). Unsachliche, beleidigende Äußerungen sind aber auch unter dem Gesichtspunkt der Meinungsfreiheit nicht zulässig (Entscheidungen des VfGH B 2055/94, B 1966/93, B 1222/93 = AnwBl 1996, 99; 1995, 654; 1995, 653 uam).

Entscheidungstexte

  • 2 Bkd 6/96
    Entscheidungstext OGH 03.02.1997 2 Bkd 6/96
  • 10 Bkd 2/04
    Entscheidungstext OGH 30.05.2005 10 Bkd 2/04
    nur: Unsachliche, beleidigende Äußerungen sind auch unter dem Gesichtspunkt der Meinungsfreiheit nicht zulässig. (T1)
  • 16 Bkd 5/06
    Entscheidungstext OGH 16.10.2006 16 Bkd 5/06
    Auch; nur T1
  • 3 Bkd 3/12
    Entscheidungstext OGH 11.06.2012 3 Bkd 3/12
    nur T1; Beisatz: Hier: Bezeichnungen „Betrüger“ und „betrügerisch“. (T2)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1997:RS0106666

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

05.09.2012
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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