RS OGH 1997/4/29 1Ob29/97i, 10Ob95/98p, 8Ob278/01t, 7Ob277/08y, 7Ob241/08d, 1Ob112/11v, 4Ob21/12k, 7

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 29.04.1997
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Norm

ABGB §484
ABGB §914 IIIh

Rechtssatz

Bei der Auslegung eines Servitutsbestellungsvertrags ist zunächst vom Wortlaut auszugehen; dem von den Parteien der Vertragsbestimmung beim Vertragsabschluss beigelegten Verständnis gebührt jedoch in jedem Fall der Vorrang, und zwar vor jedem anderen Auslegungskriterium. Lässt sich ein solches übereinstimmendes Verständnis nicht ermitteln, dann hat eine normative Interpretation unter besonderer Berücksichtigung des Zwecks der Servitutseinräumung stattzufinden; der Zweck ist im Zweifel an der Beschaffenheit der beteiligten Liegenschaften zu messen. Ist die beanspruchte Dienstbarkeit nicht nur vom Wortlaut des Vertrags, sondern auch vom Verständnis der Parteien bei Vertragsabschluss gedeckt, dann kommen die Prinzipien des § 484 ABGB gar nicht mehr zur Anwendung.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 29/97i
    Entscheidungstext OGH 29.04.1997 1 Ob 29/97i
  • 10 Ob 95/98p
    Entscheidungstext OGH 17.03.1998 10 Ob 95/98p
  • 8 Ob 278/01t
    Entscheidungstext OGH 13.12.2001 8 Ob 278/01t
    Auch
  • 7 Ob 277/08y
    Entscheidungstext OGH 18.03.2009 7 Ob 277/08y
    Auch
  • 7 Ob 241/08d
    Entscheidungstext OGH 29.04.2009 7 Ob 241/08d
    Auch; nur: Bei der Auslegung eines Servitutsbestellungsvertrags ist zunächst vom Wortlaut auszugehen; dem von den Parteien der Vertragsbestimmung beim Vertragsabschluss beigelegten Verständnis gebührt jedoch in jedem Fall der Vorrang, und zwar vor jedem anderen Auslegungskriterium. Lässt sich ein solches übereinstimmendes Verständnis nicht ermitteln, dann hat eine normative Interpretation unter besonderer Berücksichtigung des Zwecks der Servitutseinräumung stattzufinden. (T1)
  • 1 Ob 112/11v
    Entscheidungstext OGH 01.09.2011 1 Ob 112/11v
    nur: Ist die beanspruchte Dienstbarkeit nicht nur vom Wortlaut des Vertrags, sondern auch vom Verständnis der Parteien bei Vertragsabschluss gedeckt, dann kommen die Prinzipien des § 484 ABGB gar nicht mehr zur Anwendung. (T2)
  • 4 Ob 21/12k
    Entscheidungstext OGH 27.03.2012 4 Ob 21/12k
    Auch; nur T1
  • 7 Ob 231/12i
    Entscheidungstext OGH 18.02.2013 7 Ob 231/12i
    Auch
  • 3 Ob 51/13s
    Entscheidungstext OGH 16.04.2013 3 Ob 51/13s
    Auch; nur T1
  • 8 Ob 104/14y
    Entscheidungstext OGH 19.12.2014 8 Ob 104/14y
    Vgl auch; Beisatz: Für die Auslegung des Dienstbarkeitsbestellungsvertrags ist der Wortlaut der Urkunde maßgeblich, solange nicht behauptet und bewiesen wird, dass sich aufgrund außerhalb der Urkunde liegender Umstände ein übereinstimmender Parteiwille oder ein vom allgemeinen Sprachgebrauch abweichender objektiver Sinn der Erklärung ergibt. (T3)
  • 9 Ob 85/14m
    Entscheidungstext OGH 29.04.2015 9 Ob 85/14m
    Auch; nur T1
  • 8 Ob 131/16x
    Entscheidungstext OGH 30.05.2017 8 Ob 131/16x
    Auch; Bei wie T3
  • 9 Ob 51/17s
    Entscheidungstext OGH 18.12.2017 9 Ob 51/17s
    nur T1
  • 10 Ob 74/17f
    Entscheidungstext OGH 23.01.2018 10 Ob 74/17f
    Auch
  • 4 Ob 93/18g
    Entscheidungstext OGH 29.05.2018 4 Ob 93/18g
    Auch
  • 9 Ob 31/19b
    Entscheidungstext OGH 15.05.2019 9 Ob 31/19b
    nur T1
  • 8 Ob 134/18s
    Entscheidungstext OGH 27.06.2019 8 Ob 134/18s
    Vgl auch
  • 4 Ob 202/19p
    Entscheidungstext OGH 26.11.2019 4 Ob 202/19p
    Vgl; Beisatz: Hier: Einräumung eines Wohnungsgebrauchsrechts in einem Übergabevertrag. (T4)
  • 4 Ob 125/19i
    Entscheidungstext OGH 28.02.2020 4 Ob 125/19i
    nur T1
  • 4 Ob 177/19m
    Entscheidungstext OGH 11.08.2020 4 Ob 177/19m
    nur T1

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1997:RS0107851

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

12.10.2020
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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