RS OGH 1997/11/11 5Ob414/97m, 5Ob234/00y, 5Ob82/08g, 5Ob265/08v, 5Ob251/08k, 5Ob15/10g, 5Ob190/10t,

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Veröffentlicht am 11.11.1997
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Norm

GBG §32 Abs1 lita

Rechtssatz

1.) Der Zweck des § 32 Abs 1 lit a GBG liegt nicht darin, den über bücherlichen Rechte Verfügenden vor leichtfertigen oder übereilten Geschäftsabschlüssen zu schützen (dazu hätte der Gesetzgeber das Rechtsgeschäft selbst an die Einhaltung besonderer Formvorschriften binden müssen), sondern in der Schaffung völlig eindeutiger Entscheidungsgrundlagen für das bei Prüfung eines Einverleibungsbegehrens allein auf Urkunden angewiesene Grundbuchsgericht. 2.) § 32 Abs 1 lit a GBG normiert dementsprechend kein formelles, sondern ein inhaltliches Erfordernis der Einverleibungsgrundlagen. Es ist erfüllt, wenn das von der Einverleibung betroffene Recht in der Grundbuchsurkunde so eindeutig und unmissverständlich bezeichnet wird, dass keinerlei Zweifel über den Inhalt der Erklärung aufkommen kann. Nur wenn es zur Entscheidungspflicht einer Auslegung bedarf, die über eine einfache und unmittelbare Schlussfolgerung aus der Urkunde hinausgeht, liegt das Eintragungshindernis einer ungenauen Angabe im Sinne des § 32 Abs 1 lit a GBG vor (vergleiche SZ 65/123).

Entscheidungstexte

  • 5 Ob 414/97m
    Entscheidungstext OGH 11.11.1997 5 Ob 414/97m
  • 5 Ob 234/00y
    Entscheidungstext OGH 11.10.2000 5 Ob 234/00y
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Verzicht auf das Vorkaufsrecht durch den Vorkaufsberechtigten auf Grund von Nachträgen zum Kaufvertrag. (T1)
  • 5 Ob 82/08g
    Entscheidungstext OGH 14.07.2008 5 Ob 82/08g
    Auch; nur: § 32 Abs 1 lit a GBG normiert ein inhaltliches Erfordernis der Einverleibungsgrundlagen dahin, dass das von der Einverleibung betroffene Recht in der Grundbuchsurkunde so eindeutig und unmissverständlich bezeichnet werden muss, dass keinerlei Zweifel über den Inhalt der Erklärung aufkommen kann. (T2)
  • 5 Ob 265/08v
    Entscheidungstext OGH 10.02.2009 5 Ob 265/08v
    Vgl; Beisatz: Die nach § 32 Abs 1 GBG notwendigen Angaben müssen jedenfalls unzweifelhaft aus dem Inhalt der betreffenden Grundbuchsurkunden hervorgehen, ohne dass vom Grundbuchsgericht weitergehende Schlussfolgerungen anzustellen sind. (T3)
  • 5 Ob 251/08k
    Entscheidungstext OGH 03.03.2009 5 Ob 251/08k
    nur T2
  • 5 Ob 15/10g
    Entscheidungstext OGH 22.06.2010 5 Ob 15/10g
    Auch; Beis wie T3; Beisatz: Das Grundbuchsgericht darf daher auch nicht auf mehr oder weniger komplizierte Rechenoperationen angewiesen sein, um den exakten Gegenstand der der Begründung von Wohnungseigentum notwendig vorausgehenden Eigentumsübertragung ermitteln zu können. Vielmehr bedarf es der genauen und unmittelbaren urkundlichen Dokumentation des Gegenstands der Veräußerungsvereinbarung. (T4)
  • 5 Ob 190/10t
    Entscheidungstext OGH 24.01.2011 5 Ob 190/10t
    Vgl; Auch Beis wie T3; Auch Beis wie T4
  • 5 Ob 72/12t
    Entscheidungstext OGH 24.04.2012 5 Ob 72/12t
    Auch; nur T2
  • 5 Ob 54/12w
    Entscheidungstext OGH 04.07.2012 5 Ob 54/12w
    Auch
  • 5 Ob 92/12h
    Entscheidungstext OGH 09.08.2012 5 Ob 92/12h
    Auch; nur T2
  • 5 Ob 240/12y
    Entscheidungstext OGH 24.01.2013 5 Ob 240/12y
    Auch; nur ähnlich T2
  • 5 Ob 193/15s
    Entscheidungstext OGH 25.09.2015 5 Ob 193/15s
    Vgl auch
  • 5 Ob 95/16f
    Entscheidungstext OGH 25.10.2016 5 Ob 95/16f
    Auch; Beis wie T3
  • 5 Ob 208/19b
    Entscheidungstext OGH 16.01.2020 5 Ob 208/19b
    Beis wie T3
  • 5 Ob 32/21y
    Entscheidungstext OGH 20.04.2021 5 Ob 32/21y
    Vgl; Beis nur wie T3
  • 5 Ob 72/21f
    Entscheidungstext OGH 30.11.2021 5 Ob 72/21f
    Beis wie T3

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1997:RS0108861

Im RIS seit

11.12.1997

Zuletzt aktualisiert am

18.03.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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