RS OGH 1998/3/24 1Ob374/97z, 1Ob107/98m, 1Ob214/98x, 6Ob4/99b, 8ObA178/00k, Rkv1/01, 5Ob182/03f, 1Ob

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Veröffentlicht am 24.03.1998
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Norm

ABGB §6
ABGB §7
GmbHG §67 Abs1

Rechtssatz

Das Gesetz ist - selbst im Rahmen historischer Auslegung - nach der "ihm eigenen Vernünftigkeit", also teleologisch "gemäß den erkennbaren Zwecken und dem Grundgedanken einer Regelung" zu verstehen. Als Auslegungsziel sind allerdings immer (nur) "die heute rechtlich maßgebenden relevanten Sinngehalte der Norm zu suchen". Liegen der Auslegung jedoch objektiv-teleologische Kriterien zugrunde, die - wie hier - einem Leitgedanken des Gesetzes (Gläubigerschutz) in seiner steten Entwicklung durch Novellen und Rechtsprechung verpflichtet sind, geht eine solche Interpretation der isolierten subjektiv-historischen Auslegung vor, solange dabei weder widersprüchliche Ergebnisse erzielt werden noch das nächstliegende Verständnis offenbare Wertungswidersprüche in der Rechtsordnung provoziert.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 374/97z
    Entscheidungstext OGH 24.03.1998 1 Ob 374/97z
    Veröff: SZ 71/57
  • 1 Ob 107/98m
    Entscheidungstext OGH 30.10.1998 1 Ob 107/98m
    Verstärkter Senat; nur: Das Gesetz ist - selbst im Rahmen historischer Auslegung - nach der "ihm eigenen Vernünftigkeit", also teleologisch "gemäß den erkennbaren Zwecken und dem Grundgedanken einer Regelung" zu verstehen. Als Auslegungsziel sind allerdings immer (nur) "die heute rechtlich maßgebenden relevanten Sinngehalte der Norm zu suchen". Liegen der Auslegung jedoch objektiv-teleologische Kriterien zugrunde, die einem Leitgedanken des Gesetzes in seiner steten Entwicklung durch Novellen und Rechtsprechung verpflichtet sind, geht eine solche Interpretation der isolierten subjektiv-historischen Auslegung vor, solange dabei weder widersprüchliche Ergebnisse erzielt werden noch das nächstliegende Verständnis offenbare Wertungswidersprüche in der Rechtsordnung provoziert. (T1)
    Beisatz: Hier: Auslegung des Begriffes "Staatslotterien" in § 1274 ABGB. (T2)
    Veröff: SZ 71/183
  • 1 Ob 214/98x
    Entscheidungstext OGH 19.01.1999 1 Ob 214/98x
    nur: Das Gesetz ist nach der "ihm eigenen Vernünftigkeit", also teleologisch "gemäß den erkennbaren Zwecken und dem Grundgedanken einer Regelung" zu verstehen. (T3)
    Beisatz: Hier: § 25 Abs 3 GSpG 1989. (T4)
    Veröff: SZ 72/4
  • 6 Ob 4/99b
    Entscheidungstext OGH 11.11.1999 6 Ob 4/99b
    Vgl auch; Beisatz: Der Gläubigerschutz ist eine im Gesellschaftsrecht der Kapitalgesellschaft fest verankerte Leitidee, die jede Auslegung von Gesetzesnovellen beeinflusst. (T5)
    Veröff: SZ 72/172
  • 8 ObA 178/00k
    Entscheidungstext OGH 11.01.2001 8 ObA 178/00k
    Auch; nur T3; Beisatz: Hier: § 26 Abs 9 nö GdVBG. (T6)
    Veröff: SZ 74/2
  • Rkv 1/01
    Entscheidungstext OGH 28.11.2001 Rkv 1/01
    nur: Das Gesetz ist - selbst im Rahmen historischer Auslegung - nach der "ihm eigenen Vernünftigkeit", also teleologisch "gemäß den erkennbaren Zwecken und dem Grundgedanken einer Regelung" zu verstehen. Als Auslegungsziel sind allerdings immer (nur) "die heute rechtlich maßgebenden relevanten Sinngehalte der Norm zu suchen". (T7)
    Beisatz: Hier: Drittes Rückstellungsgesetz. (T8)
  • 5 Ob 182/03f
    Entscheidungstext OGH 26.08.2003 5 Ob 182/03f
    Vgl auch; nur T1; Beisatz: Bei der historischen Auslegung handelt es sich nur um eine von mehreren Interpretationsmethoden; eine teleologische Betrachtung wird hiedurch nicht ausgeschlossen. (T9)
    Veröff: SZ 2003/96
  • 1 Ob 4/05b
    Entscheidungstext OGH 15.03.2005 1 Ob 4/05b
    Beisatz: Hier: Auslegung des § 3 Z 1 UVG. (T10)
  • 3 Ob 256/05a
    Entscheidungstext OGH 25.01.2006 3 Ob 256/05a
    Vgl auch; Beisatz: Die Auslegung von Gesetzesbestimmungen stellt einen komplexen Vorgang dar, der mehrere, grundsätzlich gleichwertige Schritte erfordert; bei der anzustellenden Gesamtwürdigung entscheidet das Gewicht der bei jedem Schritt zutage geförderten Argumente. (T11)
  • 3 Ob 58/06k
    Entscheidungstext OGH 29.03.2006 3 Ob 58/06k
    nur T1; Veröff: SZ 2006/48
  • 4 Ob 157/07b
    Entscheidungstext OGH 02.10.2007 4 Ob 157/07b
    Auch; Beis wie T11
  • 4 Ob 128/08i
    Entscheidungstext OGH 23.09.2008 4 Ob 128/08i
    Auch; Beis wie T11
  • 4 Ob 131/08f
    Entscheidungstext OGH 23.09.2008 4 Ob 131/08f
    Auch; nur T3; Beisatz: Hier: § 56c Abs 1 und 2 UrhG. (T12)
    Veröff: SZ 2008/133
  • 5 Ob 124/10m
    Entscheidungstext OGH 23.09.2010 5 Ob 124/10m
    Vgl auch
  • 9 ObA 82/11s
    Entscheidungstext OGH 29.08.2011 9 ObA 82/11s
    Vgl auch; nur T3; Beis wie T11
  • 3 Ob 230/12p
    Entscheidungstext OGH 23.01.2013 3 Ob 230/12p
    Auch; nur T3; Veröff: SZ 2013/3
  • 10 ObS 13/13d
    Entscheidungstext OGH 26.02.2013 10 ObS 13/13d
    Auch; nur T7
  • 10 Ob 58/12w
    Entscheidungstext OGH 26.02.2013 10 Ob 58/12w
    Auch
  • 10 Ob 56/12a
    Entscheidungstext OGH 26.02.2013 10 Ob 56/12a
    Auch
  • 3 Ob 231/12k
    Entscheidungstext OGH 20.02.2013 3 Ob 231/12k
    Auch; nur T3
  • 8 ObA 57/15p
    Entscheidungstext OGH 28.06.2016 8 ObA 57/15p
    nur: Das Gesetz ist nach der "ihm eigenen Vernünftigkeit", also teleologisch zu verstehen. (T13)
  • 6 Ob 183/17f
    Entscheidungstext OGH 25.10.2017 6 Ob 183/17f
    Vgl auch
  • 2 Ob 101/21y
    Entscheidungstext OGH 21.10.2021 2 Ob 101/21y
    Vgl; Beisatz: Hier: Auslegung des Anwendungsbereichs des KHVG. (T14)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1998:RS0109735

Im RIS seit

23.04.1998

Zuletzt aktualisiert am

14.01.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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