RS OGH 1999/8/12 15Os97/99

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 12.08.1999
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Norm

MRK Art6 Abs3 litc IV3a
StPO §41 Abs2
StPO §41 Abs3

Rechtssatz

Zwar gewährt Art 6 Abs 3 lit c MRK jedem Angeklagten (ua) das Recht, sich selbst zu verteidigen, wenn er keinen Verteidiger gewählt hat und auch im Interesse der Rechtspflege keinen Verteidiger (Pflichtverteidiger) benötigt. Die Entscheidung darüber ist Aufgabe der nationalen Gerichte, wobei (in Übereinstimmung mit der MRK) davon auszugehen ist, daß insbesondere in Strafverfahren, in denen (wie vorliegend) Haft als Sanktion droht, anwaltliche Verteidigung im Interesse der Rechtspflege grundsätzlich geboten ist. Die Konventionsbestimmung besagt daher keineswegs, daß der Angeklagte unter allen Umständen berechtigt ist, sich persönlich zu verteidigen.

Entscheidungstexte

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1999:RS0112347

Dokumentnummer

JJR_19990812_OGH0002_0150OS00097_9900000_001
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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