RS OGH 1999/11/11 8ObA272/99d, 6Ob260/00d, 7Ob256/01z, 3Ob13/05s, 6Ob204/05a, 7Ob122/06a, 4Ob189/07h

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 11.11.1999
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Norm

ZPO §502 Abs1 HI2
ASGG §46 Abs1
HVertrG 1993 §24 Abs1

Rechtssatz

Die in § 24 Abs 1 Z 3 HVertrG 1993 "unter Berücksichtigung aller Umstände (ergänze: des jeweiligen Einzelfalls), insbesondere der dem Handelsvertreter aus Geschäften mit den betreffenden Kunden entgehenden Provision, nach Billigkeit" festzusetzende Ausgleichszahlung ist geradezu ein Musterbeispiel für eine nach dem jeweiligen Einzelfall zu treffende Billigkeitsentscheidung, weshalb sie - abgesehen von einer krassen Fehlbeurteilung durch das Berufungsgericht - regelmäßig keine erhebliche Rechtsfrage ist.

Entscheidungstexte

  • 8 ObA 272/99d
    Entscheidungstext OGH 11.11.1999 8 ObA 272/99d
  • 6 Ob 260/00d
    Entscheidungstext OGH 14.12.2000 6 Ob 260/00d
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Berücksichtigung der Annahme einer 20%igen Abwanderung von Kunden pro Jahr (und damit einer Auflösung des Kundenstocks im fünften Jahr) und der vom Gegner bloß behaupteten erheblichen monatlichen Ersparnis des Handelsvertreters ist aus Billigkeitsüberlegungen sachgerecht, nicht jedoch die Berücksichtigung der langen Vertragsdauer und der Höhe der vereinbarten Provision. (T1)
  • 7 Ob 256/01z
    Entscheidungstext OGH 09.10.2002 7 Ob 256/01z
    Beisatz: Unter dem Begriff der Billigkeit ist nämlich die dem Einzelfall entsprechende sachgerechte Lösung einer Rechtsfrage zu verstehen. (T2)
  • 3 Ob 13/05s
    Entscheidungstext OGH 20.10.2005 3 Ob 13/05s
    Auch; Beis wie T2
  • 6 Ob 204/05a
    Entscheidungstext OGH 03.11.2005 6 Ob 204/05a
  • 7 Ob 122/06a
    Entscheidungstext OGH 30.08.2006 7 Ob 122/06a
    Vgl aber; nur: Die in § 24 Abs 1 Z 3 HVertrG 1993 "unter Berücksichtigung aller Umstände (ergänze: des jeweiligen Einzelfalls), insbesondere der dem Handelsvertreter aus Geschäften mit den betreffenden Kunden entgehenden Provision, nach Billigkeit" festzusetzende Ausgleichszahlung ist geradezu ein Musterbeispiel für eine nach dem jeweiligen Einzelfall zu treffende Billigkeitsentscheidung. (T3)
    Beisatz: Es hat sich jedoch in der Judikatur und im Schrifttum als wesentliche Berechnungsbasis der Rückgriff auf den so genannten - nach der Billigkeit zu ermittelnden und eine entsprechende Abzinsung berücksichtigenden - Rohausgleich herausgebildet, wobei grundsätzlich auf das letzte Vertragsjahr abzustellen ist. Für die Ermittlung des Provisionsäquivalents ist der Anteil am Betrag 'Rohertrag minus Eigenhändlerkosten', der auf die Eigenwaren der Beklagten entfällt, zu berücksichtigen. Bei der Berechnung des Rohausgleichs sind aber nicht nur die Handelsspannen in Bezug auf Eigenwaren der Beklagten, sondern auch jene für Drittwaren zu berücksichtigen, wenn sich auch aus dem Vertrieb dieser Waren für den Geschäftsherrn ein erheblicher verbleibender Vorteil ergibt. Hier: Tankstellenshop. (T4)
  • 4 Ob 189/07h
    Entscheidungstext OGH 13.11.2007 4 Ob 189/07h
  • 7 Ob 233/07a
    Entscheidungstext OGH 28.11.2007 7 Ob 233/07a
  • 6 Ob 248/07z
    Entscheidungstext OGH 12.12.2007 6 Ob 248/07z
  • 9 ObA 6/08k
    Entscheidungstext OGH 07.02.2008 9 ObA 6/08k
  • 8 ObA 45/08p
    Entscheidungstext OGH 13.11.2008 8 ObA 45/08p
    Beisatz: Hier: Tankstellenbetreiber. (T5)
    Bem: Mit ausführlicher Darstellung der zweitstufigen Berechnung der Ausgleichszahlung. (T6)
  • 2 Ob 252/08k
    Entscheidungstext OGH 10.06.2009 2 Ob 252/08k
  • 9 ObA 35/09a
    Entscheidungstext OGH 03.03.2010 9 ObA 35/09a
    Beis wie T5; Beisatz: Dies gilt auch für die Ermittlung des „Stammkundenanteils“. (T7)
  • 9 ObA 49/09k
    Entscheidungstext OGH 24.03.2010 9 ObA 49/09k
    Auch; Beis wie T5; Veröff: SZ 2010/29
  • 9 ObA 129/10a
    Entscheidungstext OGH 25.10.2011 9 ObA 129/10a
  • 7 Ob 182/11g
    Entscheidungstext OGH 12.10.2011 7 Ob 182/11g
    Auch; Beisatz: Hier: Ausgleichsanspruch des Vertragshändlers analog § 24 HVertrG. (T8)
  • 4 Ob 188/11t
    Entscheidungstext OGH 17.01.2012 4 Ob 188/11t
    Vgl auch
  • 9 Ob 32/11p
    Entscheidungstext OGH 30.04.2012 9 Ob 32/11p
    Auch
  • 9 ObA 59/12k
    Entscheidungstext OGH 20.06.2012 9 ObA 59/12k
    Beisatz: Die Reduktion eines Ausgleichsanspruchs aus Gründen der Billigkeit (§ 24 Abs 1 Z 3 HVertrG) betrifft nicht den Grund, sondern die Höhe des Anspruchs. (T9)
  • 9 ObA 57/12s
    Entscheidungstext OGH 22.08.2012 9 ObA 57/12s
    Auch
  • 9 ObA 123/13y
    Entscheidungstext OGH 29.10.2013 9 ObA 123/13y
  • 9 ObA 118/15s
    Entscheidungstext OGH 28.10.2015 9 ObA 118/15s
  • 9 ObA 116/16y
    Entscheidungstext OGH 24.05.2017 9 ObA 116/16y
  • 4 Ob 75/17h
    Entscheidungstext OGH 30.05.2017 4 Ob 75/17h
  • 8 ObA 55/16w
    Entscheidungstext OGH 24.08.2017 8 ObA 55/16w
    Auch; Beisatz: Ebenso liegt die Festlegung eines Billigkeitsabzugs sowie der Abwanderungsquote im richterlichen Schätzungsermessen. (T10)
  • 8 ObA 17/19m
    Entscheidungstext OGH 24.05.2019 8 ObA 17/19m
  • 4 Ob 56/22x
    Entscheidungstext OGH 22.04.2022 4 Ob 56/22x
    Beisatz: Hier: Beleidigungen des Handelsvertreters gegenüber dem Vertragspartner und seiner Mitarbeiter sowie hohes Fixgehalt ungeachtet niedriger Umsätze wurden bei der Billigkeitsentscheidung berücksichtigt. (T11)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1999:RS0112590

Im RIS seit

11.12.1999

Zuletzt aktualisiert am

23.06.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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