RS OGH 1999/11/23 4Ob284/99i, 8Ob47/01x, 6Ob289/01w, 8Ob194/01i, 8Ob32/02t, 8Ob88/03d, 6Ob237/04b, 6

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Veröffentlicht am 23.11.1999
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Norm

ABGB §1358

Rechtssatz

§ 1358 ABGB geht - entgegen seinem Wortlaut - weit über die Regelung des Bürgenregresses hinaus und findet ganz allgemein auf jeden Anwendung, der eine fremde Schuld begleicht, für die er persönlich oder mit bestimmten Vermögensstücken haftet.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 284/99i
    Entscheidungstext OGH 23.11.1999 4 Ob 284/99i
    Veröff: SZ 72/185
  • 8 Ob 47/01x
    Entscheidungstext OGH 29.03.2001 8 Ob 47/01x
    Beisatz: Hier: Regress gegen Darlehensnehmerin nach Leistung von Schadenersatz an Darlehensgeberin durch Vertragserrichter, der nicht für die Abdeckung der pfandweise sichergestellten Darlehensforderung aus dem Kaufpreis sorgt. (T1)
  • 6 Ob 289/01w
    Entscheidungstext OGH 20.12.2001 6 Ob 289/01w
  • 8 Ob 194/01i
    Entscheidungstext OGH 21.02.2002 8 Ob 194/01i
    Veröff: SZ 2002/25
  • 8 Ob 32/02t
    Entscheidungstext OGH 08.08.2002 8 Ob 32/02t
    Beisatz: Der Begriff "fremde Schuld" erfasst grundsätzlich eine fremde Schuld, für die eine Einstehungsverpflichtung besteht. Der Regressanspruch setzt kein Verschulden des Regresspflichtigen voraus, da § 1358 ABGB allein an den Tatbestand der Zahlung anknüpft. (T2)
    Beisatz: Hier: Regress des Vertragserrichters gegen den Verkäufer einer Liegenschaft nach Zahlung von Schadenersatz an den Käufer wegen unterlassener Sicherung (Lastenfreistellung) vor Auszahlung des Kaufpreises. (T3)
  • 8 Ob 88/03d
    Entscheidungstext OGH 16.10.2003 8 Ob 88/03d
  • 6 Ob 237/04b
    Entscheidungstext OGH 21.04.2005 6 Ob 237/04b
    Beis wie T2 nur: Der Begriff "fremde Schuld" erfasst grundsätzlich eine fremde Schuld, für die eine Einstehungsverpflichtung besteht. (T4)
    Beisatz: Hier: Regressanspruch der Bank gegen die Anleger im Zusammenhang mit der Kapitalertragssteuer. (T5)
  • 6 Ob 222/08b
    Entscheidungstext OGH 26.03.2009 6 Ob 222/08b
    Vgl; Beisatz: Hier: Klage der Haftpflichtversicherung des Treuhänders, der aus seiner Treuhandverpflichtung zur Zahlung des Treuhandbetrags als Schadenersatz an die Kreditgeberin der Wohnungskäuferin verpflichtet wurde, gegen die Käuferin der Eigentumswohnung. (T6)
    Beisatz: Im vorliegenden Fall liegt die Bereicherung der beklagten Wohnungskäuferin darin, dass sie nach wie vor über die Wohnung verfügt bzw diese sogar weiterveräußerte, gegenüber der kreditgewährenden Bank jedoch von ihrer Kreditverpflichtung befreit ist. Da der Treuhänder für eine Besicherung der Kreditforderung der Bank auf der Verkaufsliegenschaft nicht mehr sorgen, seine Verpflichtungen aus der mehrseitigen Treuhand gegenüber der Bank also nicht mehr erfüllen konnte, war er nämlich verpflichtet, der Bank den Treuhanderlag rückzuerstatten. (T7)
    Beisatz: Dies rechtfertigt im Sinne der Entscheidungen 8 Ob 47/01x und 8 Ob 32/02t eine zumindest analoge Anwendung des § 1358 ABGB. (T8)
  • 1 Ob 42/10y
    Entscheidungstext OGH 20.04.2010 1 Ob 42/10y
    Vgl auch
  • 3 Ob 132/12a
    Entscheidungstext OGH 19.09.2012 3 Ob 132/12a
    Auch
  • 4 Ob 140/12k
    Entscheidungstext OGH 18.10.2012 4 Ob 140/12k
    Vgl; Beisatz: Zahlt etwa ein beklagter Anlageberater - auch im Wege des Schadenersatzes - eine fremde Schuld, tritt er nach der Legalzessionsnorm des § 1358 ABGB in die Rechte des Gläubigers ein, die ua in einem Teilnahmeanspruch im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Emittentin samt Anspruch auf Auszahlung einer allfälligen Quote bestehen können. (T9)
  • 2 Ob 256/12d
    Entscheidungstext OGH 14.03.2013 2 Ob 256/12d
    Auch Beis wie T2; Vgl Beis wie T3; Vgl Beis wie T1; Vgl Beis wie T6; Vgl Beis wie T7; Vgl Beis wie T8; Beisatz: Verabsäumt es ein Rechtsanwalt oder Notar, entgegen dem Treuhandvertrag für die Lastenfreistellung der erworbenen Liegenschaft Vorsorge zu treffen und ersetzt die Berufshaftpflichtversicherung dem Käufer den so erlittenen Schaden, dann gehen die Ansprüche des Käufers gegen den um den Aufwand der Lastenfreistellung bereicherten Verkäufer gemäß § 1358 ABGB iVm § 67 VersVG auf die Haftpflichtversicherung über. (T10)
  • 10 Ob 16/13w
    Entscheidungstext OGH 23.07.2013 10 Ob 16/13w
    Beis wie T9; Beisatz: Die Zahlung führt ipso iure zum Übergang der Forderung auf den Zahler, ohne dass es eines besonderen Übertragungsakts bedarf. (T11)
    Bem: AMIS. (T12)
  • 10 Ob 59/12t
    Entscheidungstext OGH 23.07.2013 10 Ob 59/12t
    Beis wie T9; Beis wie T11; Bem wie T12
  • 10 Ob 27/13p
    Entscheidungstext OGH 23.07.2013 10 Ob 27/13p
    Beis wie T9; Beis wie T11; Bem wie T12
  • 5 Ob 215/12x
    Entscheidungstext OGH 20.06.2013 5 Ob 215/12x
    Beis wie T9
  • 4 Ob 40/13f
    Entscheidungstext OGH 18.06.2013 4 Ob 40/13f
    Auch; Beis wie T9; Beis wie T11; Bem wie T12
  • 7 Ob 55/15m
    Entscheidungstext OGH 09.04.2015 7 Ob 55/15m
    Vgl
  • 10 Ob 8/15x
    Entscheidungstext OGH 15.12.2015 10 Ob 8/15x
  • 3 Ob 88/18i
    Entscheidungstext OGH 21.11.2018 3 Ob 88/18i
  • 6 Ob 183/19h
    Entscheidungstext OGH 24.10.2019 6 Ob 183/19h
    Beisatz: Hier: Bezahlung von Abbruchskosten im Gefolge eines Amtshaftungsprozesses; Übergang des gemäß § 1042 bestehenden Verwendungsanspruchs. (T13)
  • 8 Ob 93/21s
    Entscheidungstext OGH 22.10.2021 8 Ob 93/21s
    Vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1999:RS0112742

Im RIS seit

23.12.1999

Zuletzt aktualisiert am

10.02.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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