RS OGH 2000/6/21 1Ob179/99a, 1Ob80/00x, 1Ob47/09g, 1Ob44/12w, 1Ob95/14y, 1Ob105/15w, 1Ob190/15w, 1Ob

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Veröffentlicht am 21.06.2000
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Norm

AHG §1 H

Rechtssatz

Die Staatshaftung der Mitgliedstaaten bei Verletzung des Gemeinschaftsrechts tritt unter drei Voraussetzungen ein: Erstens muss die Rechtsnorm, gegen die verstoßen wurde, bezwecken, dem einzelnen Rechte zu verleihen, zweitens muss der Verstoß hinreichend qualifiziert sein und drittens muss zwischen dem entstandenen Schaden und dem vom Mitgliedstaat zu vertretenden Verstoß ein Kausalzusammenhang bestehen.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 179/99a
    Entscheidungstext OGH 21.06.2000 1 Ob 179/99a
    Veröff: SZ 73/101
  • 1 Ob 80/00x
    Entscheidungstext OGH 30.01.2001 1 Ob 80/00x
    Beisatz: (so auch Urteil Francovich; Urteil des EuGH in den verbundenen Rs C-46/93 und C-48/93 - Brasserie du pecheur SA, Slg 1996, 1029 uva). (T1)
    Beisatz: Ob ein unmittelbarer Kausalzusammenhang besteht, ist nach der Judikatur des EuGH in Staatshaftungssachen stets vom nationalen Gericht zu prüfen; der EuGH hat sich bisher jedes Hinweises enthalten, wie die Kausalität zu prüfen und welche Kausalitätstheorie zu Grunde zu legen sei. (T2)
    Veröff: SZ 74/15
  • 1 Ob 47/09g
    Entscheidungstext OGH 31.03.2009 1 Ob 47/09g
    Auch
  • 1 Ob 44/12w
    Entscheidungstext OGH 26.04.2012 1 Ob 44/12w
    Vgl auch
  • 1 Ob 95/14y
    Entscheidungstext OGH 17.06.2014 1 Ob 95/14y
    Auch
  • 1 Ob 105/15w
    Entscheidungstext OGH 08.07.2015 1 Ob 105/15w
    Beisatz: So der EuGH in seinen Entscheidungen in den Rechtssachen Köbler (Rs C?224/01 = ECLI:EU:C:2003:513 Rn 51 f) und (fast wortgleich) Fuß (Rs C?429/09 = ECLI:EU:C:2010:717 Rn 47) unter Verweis auf seine schon bis dahin ergangene Rechtsprechung zur Haftung eines Mitgliedstaats für Verstöße gegen das Gemeinschaftsrecht. (T3)
  • 1 Ob 190/15w
    Entscheidungstext OGH 22.10.2015 1 Ob 190/15w
    Vgl auch
  • 1 Ob 237/16h
    Entscheidungstext OGH 10.02.2017 1 Ob 237/16h
    Vgl; Beisatz: Hier: Keine hinreichend qualifizierte unionsrechtswidrige Rechtsanwendung; zur Rechtsprechung des EuGH zu den Führerschein-Richtlinien. (T4)
  • 1 Ob 215/16y
    Entscheidungstext OGH 16.03.2017 1 Ob 215/16y
    Beisatz: Nicht nur legislatives und exekutives, sondern auch höchstgerichtliches Unrecht kann Gegenstand dieser unionsrechtlichen Haftung sein. (T5)
    Beisatz: Die Beurteilung der Voraussetzungen für die Haftung der Mitgliedstaaten obliegt grundsätzlich den nationalen Gerichten. Ebenso haben die nationalen Rechtsordnungen der Mitgliedstaaten zu bestimmen, welches innerstaatliche Gericht für unionsrechtliche Staatshaftungsansprüche zuständig ist. (T6); Veröff: SZ 2017/35
  • 1 Ob 43/17f
    Entscheidungstext OGH 26.04.2017 1 Ob 43/17f
    Beis wie T6 nur: Die Beurteilung der Voraussetzungen für die Haftung der Mitgliedstaaten obliegt grundsätzlich den nationalen Gerichten. (T7)
    Beis wie T4

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2000:RS0113922

Im RIS seit

21.07.2000

Zuletzt aktualisiert am

04.04.2019
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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