RS OGH 2001/1/30 4Ob13/01t, 3Ob118/06h, 1Ob159/08a, 2Ob197/11a, 8Ob3/13v, 2Ob64/13w, 10Ob10/15s, 7Ob

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Veröffentlicht am 30.01.2001
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Norm

ABGB §140 Ca

Rechtssatz

Der - dem Pflichtschulalter entwachsene, aber objektiv nicht selbsterhaltungsfähige - Unterhaltsberechtigte kann seinen Unterhaltsanspruch wegen (fiktiver) Selbsterhaltungsfähigkeit nur dann verlieren, wenn er arbeits- und ausbildungsunwillig ist, ohne dass ihm krankheits- oder entwicklungsbedingt die Fähigkeit fehlte, für sich selbst aufzukommen. Solange demnach der - arbeitsfähige - Minderjährige sich zielstrebig bemüht, einen (neuen) Arbeitsplatz zu finden, bleibt sein Unterhaltsanspruch bestehen. In einem solchen Fall lässt der, wenn auch verschuldete, Verlust des Arbeitsplatzes nicht den Schluss zu, dass der Minderjährige arbeitsunwillig wäre.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 13/01t
    Entscheidungstext OGH 30.01.2001 4 Ob 13/01t
  • 3 Ob 118/06h
    Entscheidungstext OGH 26.07.2006 3 Ob 118/06h
    nur: Der - dem Pflichtschulalter entwachsene, aber objektiv nicht selbsterhaltungsfähige - Unterhaltsberechtigte kann seinen Unterhaltsanspruch wegen (fiktiver) Selbsterhaltungsfähigkeit nur dann verlieren, wenn er arbeits- und ausbildungsunwillig ist, ohne dass ihm krankheits- oder entwicklungsbedingt die Fähigkeit fehlte, für sich selbst aufzukommen. (T1)
  • 1 Ob 159/08a
    Entscheidungstext OGH 21.10.2008 1 Ob 159/08a
    Vgl auch; nur T1; Beisatz: Nachhaltiges Unterlassen von zumutbaren Bemühungen in Richtung einer Berufsausübung beziehungsweise Zukunftsvorsorge löst aber die Rechtsfolge einer bleibenden, nur hypothetischen Selbsterhaltungsfähigkeit aus und führt zur Rechtsmissbräuchlichkeit der Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen gegen die Eltern. (T2)
    Beisatz: Hier: Der 60jährigen Antragstellerin wurde ihre jahrzehntelange Untätigkeit in Richtung sozialversicherungsrechtlicher Absicherung und Begründung einer Altersversorgung als derart gravierende Sorglosigkeit angelastet, dass die Geltendmachung eines Unterhaltsanspruchs gegen den betagten Vater als rechtsmissbräuchlich qualifiziert wurde. (T3)
    Bem: Siehe dazu RS0124379. (T4)
  • 2 Ob 197/11a
    Entscheidungstext OGH 10.11.2011 2 Ob 197/11a
    Vgl auch
  • 8 Ob 3/13v
    Entscheidungstext OGH 04.03.2013 8 Ob 3/13v
    Vgl
  • 2 Ob 64/13w
    Entscheidungstext OGH 30.07.2013 2 Ob 64/13w
    Vgl; nur T1
  • 10 Ob 10/15s
    Entscheidungstext OGH 24.03.2015 10 Ob 10/15s
    Vgl auch
  • 7 Ob 99/15g
    Entscheidungstext OGH 02.09.2015 7 Ob 99/15g
    Auch
  • 7 Ob 53/16v
    Entscheidungstext OGH 27.04.2016 7 Ob 53/16v
    Auch; Veröff: SZ 2016/50
  • 10 Ob 73/16g
    Entscheidungstext OGH 25.11.2016 10 Ob 73/16g
    Auch
  • 1 Ob 20/17y
    Entscheidungstext OGH 27.02.2017 1 Ob 20/17y
    Auch
  • 5 Ob 85/17m
    Entscheidungstext OGH 26.09.2017 5 Ob 85/17m
    Auch; Beisatz: Hier: Krankheitsbedingte Therapieresistenz. (T5)
  • 3 Ob 222/17v
    Entscheidungstext OGH 20.12.2017 3 Ob 222/17v
    nur T1; Beis wie T2
  • 3 Ob 90/18h
    Entscheidungstext OGH 23.05.2018 3 Ob 90/18h
    nur T1
  • 4 Ob 142/18p
    Entscheidungstext OGH 25.09.2018 4 Ob 142/18p
    Auch; nur T1
  • 5 Ob 103/18k
    Entscheidungstext OGH 03.10.2018 5 Ob 103/18k
    Auch
  • 9 Ob 43/19t
    Entscheidungstext OGH 30.10.2019 9 Ob 43/19t
    Vgl; nur T1; Beisatz: Hier: Keine Möglichkeit zur (früheren) erfolgreichen Absolvierung der Schulausbildung aufgrund ausgeprägter Symptome des Asperger-Autismus. (T6)
  • 6 Ob 229/20z
    Entscheidungstext OGH 15.04.2021 6 Ob 229/20z
    Vgl
  • 5 Ob 225/20d
    Entscheidungstext OGH 13.04.2021 5 Ob 225/20d

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2001:RS0114658

Im RIS seit

01.03.2001

Zuletzt aktualisiert am

28.06.2021
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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