RS OGH 2001/2/14 7Ob165/00s, 7Ob38/01s, 7Ob320/00k, 7Ob66/01h, 4Ob199/01w, 6Ob275/01m, 6Ob147/02i, 2

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 14.02.2001
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Norm

UStG 1994 §1 Abs1
UStG 1994 idF BGBl I 1999/106 §3a Abs1
UStG 1994 idF BGBl I 1999/106 §3a Abs9 lita
UStG 1994 idF BGBl I 1999/106 §3a Abs10 Z3
UStG 1994 §3a Abs14 Z4
ZPO §40
ZPO §41
ZPO §54 Abs1
ZPO §609

Rechtssatz

Leistungen eines österreichischen Rechtsanwaltes für einen ausländischen Unternehmer unterliegen nicht der österreichischen Umsatzsteuer. Verzeichnet der österreichische Anwalt im Prozess - kommentarlos - 20 % Umsatzsteuer, so wird im Zweifel nur die österreichische Umsatzsteuer angesprochen (§ 54 Abs 1 ZPO). Ist die Höhe des ausländischen Umsatzsteuersatzes nicht allgemein bekannt (hier: Polen), kann die zu entrichtende ausländische Umsatzsteuer nur zugesprochen werden, wenn Entsprechendes behauptet und bescheinigt wird.

Entscheidungstexte

  • 7 Ob 165/00s
    Entscheidungstext OGH 14.02.2001 7 Ob 165/00s
  • 7 Ob 38/01s
    Entscheidungstext OGH 14.03.2001 7 Ob 38/01s
    Auch; nur: Leistungen eines österreichischen Rechtsanwaltes für einen ausländischen Unternehmer unterliegen nicht der österreichischen Umsatzsteuer. (T1)
    Beisatz: Sie gelten als am Ort des Empfängers erbracht (Empfängerlandprinzip) und unterliegen jener Umsatzsteuer, die dort, wo der Empfänger sein Unternehmen betreibt, zu entrichten ist. Dabei unterliegen anwaltliche Leistungen innerhalb der EU dem Normalsteuersatz. Dieser beträgt in Deutschland seit 1. 4. 1998 16 %. (T2)
  • 7 Ob 320/00k
    Entscheidungstext OGH 30.03.2001 7 Ob 320/00k
    Auch; nur T1; Beis wie T2
  • 7 Ob 66/01h
    Entscheidungstext OGH 18.04.2001 7 Ob 66/01h
    Auch; nur T1; Beis wie T2
  • 4 Ob 199/01w
    Entscheidungstext OGH 25.09.2001 4 Ob 199/01w
    Vgl auch; Beisatz: Im vorliegenden Fall ist nach der Aktenlage davon auszugehen, dass die beklagte Gesellschaft ihr Unternehmen in Deutschland betreibt, gelten die Leistungen ihres Rechtsfreunds als in Deutschland erbracht und unterliegen daher nicht der österreichischen Umsatzsteuer. (T3)
  • 6 Ob 275/01m
    Entscheidungstext OGH 31.01.2002 6 Ob 275/01m
    Auch; Beisatz: Die Leistungen eines österreichischen Rechtsanwalts für einen ausländischen Klienten unterliegen der ausländischen Umsatzsteuerregelung. Diese ist im Kostenverzeichnis zu behaupten und zu bescheinigen (4 Ob 199/01w). (T4)
  • 6 Ob 147/02i
    Entscheidungstext OGH 11.07.2002 6 Ob 147/02i
    Auch; Beis wie T4
  • 2 Ob 253/03z
    Entscheidungstext OGH 30.10.2003 2 Ob 253/03z
    Auch; nur T1; Beis wie T2 nur: Sie gelten als am Ort des Empfängers erbracht (Empfängerlandprinzip) und unterliegen jener Umsatzsteuer, die dort, wo der Empfänger sein Unternehmen betreibt, zu entrichten ist. (T5)
    Beisatz: Hier betrug in Italien der Normalsteuersatz im maßgeblichen Zeitpunkt 20%. (T6)
  • 8 ObA 88/04f
    Entscheidungstext OGH 20.10.2004 8 ObA 88/04f
    Auch; Beis ähnlich T3
    Veröff: SZ 2004/152
  • 6 Ob 190/05t
    Entscheidungstext OGH 16.02.2006 6 Ob 190/05t
  • 7 Ob 252/05t
    Entscheidungstext OGH 08.03.2006 7 Ob 252/05t
    Vgl auch; Beis wie T4
  • 6 Ob 64/06i
    Entscheidungstext OGH 06.04.2006 6 Ob 64/06i
  • 7 Ob 203/10v
    Entscheidungstext OGH 11.05.2011 7 Ob 203/10v
    Auch; nur: Leistungen eines österreichischen Rechtsanwaltes für einen ausländischen Unternehmer unterliegen nicht der österreichischen Umsatzsteuer. Verzeichnet der österreichische Anwalt im Prozess - kommentarlos - 20 % Umsatzsteuer, so wird im Zweifel nur die österreichische Umsatzsteuer angesprochen. (T7)
  • 7 Ob 189/11m
    Entscheidungstext OGH 09.05.2012 7 Ob 189/11m
    nur T7
    Veröff: SZ 2012/54
  • 3 Ob 127/12s
    Entscheidungstext OGH 19.09.2012 3 Ob 127/12s
    Auch; Veröff: SZ 2012/93
  • 4 Ob 30/12h
    Entscheidungstext OGH 18.09.2012 4 Ob 30/12h
    Vgl; Beisatz: Für die Frage der Umsatzsteuerpflicht bei Leistungen eines Schiedsrichters ist durch Auslegung des Schiedsrichtervertrags bzw der Schiedsordnung einer institutionellen Schiedsorganisation zu ermitteln, wer Leistungsempfänger ist (die Parteien oder das institutionelle Schiedsgericht) und auf jenen Ort abzustellen, an dem dieser sein Unternehmen betreibt (Bestimmungslandprinzip); gegebenenfalls ist die steuerbare Leistung zu teilen. (T8)
    Veröff: SZ 2012/92
  • 7 Ob 111/12t
    Entscheidungstext OGH 26.09.2012 7 Ob 111/12t
    nur T7; Veröff: SZ 2012/96
  • 7 Ob 232/12m
    Entscheidungstext OGH 23.01.2013 7 Ob 232/12m
    nur T7; Veröff: SZ 2013/6
  • 4 Ob 174/13m
    Entscheidungstext OGH 19.11.2013 4 Ob 174/13m
  • 4 Ob 59/14a
    Entscheidungstext OGH 24.06.2014 4 Ob 59/14a
    Beis wie T5
  • 4 Ob 109/15f
    Entscheidungstext OGH 15.12.2015 4 Ob 109/15f
    Auch; nur: Ist die Höhe des ausländischen Umsatzsteuersatzes nicht allgemein bekannt (hier: Japan), kann die zu entrichtende ausländische Umsatzsteuer nur zugesprochen werden, wenn Entsprechendes behauptet und bescheinigt wird. (T9)
  • 4 Ob 163/15x
    Entscheidungstext OGH 27.01.2016 4 Ob 163/15x
    Auch
  • 4 Ob 183/15p
    Entscheidungstext OGH 27.01.2016 4 Ob 183/15p
    Auch; Beisatz: Hier: Zuspruch der deutschen Umsatzsteuer. (T10); Veröff: SZ 2016/7
  • 3 Ob 202/16a
    Entscheidungstext OGH 23.11.2016 3 Ob 202/16a
    Auch; nur T1; Beis wie T4; nur T7
  • 2 Ob 196/15k
    Entscheidungstext OGH 19.11.2015 2 Ob 196/15k
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Zuspruch der (verzichteten) spanischen Umsatzsteuer. (T11)
  • 2 Nc 1/17w
    Entscheidungstext OGH 27.02.2017 2 Nc 1/17w
    Auch; Beisatz: Da die Klägerin ihren Sitz in Deutschland hat, ist lediglich die in Deutschland zu entrichtende Umsatzsteuer (19%) zuzusprechen. (T12)
  • 5 Ob 68/17m
    Entscheidungstext OGH 20.07.2017 5 Ob 68/17m
    Beis wie T4
  • 4 Ob 159/17m
    Entscheidungstext OGH 09.11.2017 4 Ob 159/17m
    Beis wie T12
  • 8 Ob 12/17y
    Entscheidungstext OGH 29.11.2017 8 Ob 12/17y
    Beisatz: Hier: Schweiz. (T13)
  • 4 Ob 29/18w
    Entscheidungstext OGH 19.04.2018 4 Ob 29/18w
    Auch; Beis wie T4; nur T7; nur T9
  • 7 Ob 157/18s
    Entscheidungstext OGH 26.09.2018 7 Ob 157/18s
    Auch
  • 6 Ob 22/19g
    Entscheidungstext OGH 27.02.2019 6 Ob 22/19g
    Auch; nur T1
  • 4 Ob 10/19b
    Entscheidungstext OGH 25.04.2019 4 Ob 10/19b
    Beis wie T13
  • 1 Ob 5/20x
    Entscheidungstext OGH 26.02.2020 1 Ob 5/20x
    Vgl; Beisatz: Leistungen eines österreichischen Rechtsanwalts für einen ausländischen Klienten, der nicht Unternehmer ist, unterliegen nach § 3a Abs 14 Z 4 UStG 1994 nicht der österreichischen Umsatzsteuer. Sie gelten als am Wohnsitz des Empfängers erbracht (Empfängerlandprinzip) und unterliegen daher jener Umsatzsteuer, die dort, wo der Empfänger wohnt, zu entrichten ist. Dass für die angesprochenen Leistungen in Deutschland eine Umsatzsteuerpflicht besteht, wäre dem Grunde und der Höhe nach zu behaupten und zu bescheinigen gewesen (§ 54 Abs 1 ZPO). Den Klägern ist der Ersatz ihrer Vertretungskosten daher ohne Umsatzsteuer zuzusprechen (vgl etwa 4 Ob 112/15x mwN). (T14)
  • 2 Ob 123/19f
    Entscheidungstext OGH 29.06.2020 2 Ob 123/19f
    Beis wie T12
  • 8 Ob 35/20k
    Entscheidungstext OGH 29.06.2020 8 Ob 35/20k
    Beis wie T10
  • 3 Ob 73/20m
    Entscheidungstext OGH 04.11.2020 3 Ob 73/20m
    Ausdrücklich gegenteilig zu Beis wie T14; Beisatz: Für Leistungen an einen im Gemeinschaftsgebiet wohnhaften Nichtunternehmer gilt das Unternehmerortprinzip. (T15)
  • 2 Ob 212/20w
    Entscheidungstext OGH 26.05.2021 2 Ob 212/20w
  • 8 Ob 14/22z
    Entscheidungstext OGH 22.02.2022 8 Ob 14/22z
  • 4 Ob 30/22y
    Entscheidungstext OGH 29.03.2022 4 Ob 30/22y
    Vgl; Beisatz: Hier: Höhe des britischen Umsatzsteuersatzes weder behauptet noch bescheinigt. (T16)

Schlagworte

Prozent

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2001:RS0114955

Im RIS seit

16.03.2001

Zuletzt aktualisiert am

11.07.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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