RS OGH 2002/6/27 15Os27/02 (15Os60/02), 13Os126/02, 11Os89/04, 15Os14/05f, 11Os7/05x, 13Os93/05h, 14

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 27.06.2002
beobachten
merken

Norm

SMG §28 Abs2 A
StPO §260 Abs1
StPO §281 Abs1 Z5
StPO §281 Abs1 Z5a
StPO §281 Abs1 Z10 A
StPO §283 C
StPO §295 Abs1

Rechtssatz

Gegenstand der Bindung des Berufungsgerichtes an den "Ausspruch über die Schuld des Angeklagten und über das anzuwendende Strafgesetz" ist die regelmäßig im Ausspruch nach § 260 Abs 1 Z 1 StPO zum Ausdruck kommende Feststellung der sogenannten entscheidenden Tatsachen und das darauf angewendete Strafgesetz (§ 260 Abs 1 Z 2 StPO), nicht aber ein für die vorgenommene rechtliche Unterstellung unwesentliches Tatsachensubstrat, selbst wenn es das Erstgericht rechtsirrig als dafür ausschlaggebend erachtet hätte. Ein solches Tatsachensubstrat ist - ohne Einschränkung durch das nur für Nichtigkeitsbeschwerden geltende Neuerungsverbot - nach Maßgabe seiner Bedeutung für die Strafbemessung als Berufungsgrund geltend zu machen. (Hier: Einfuhr von 20 statt nur von 5 kg Heroin) (WK-StPO § 295 Rz 15)

Entscheidungstexte

  • 15 Os 27/02
    Entscheidungstext OGH 27.06.2002 15 Os 27/02
  • 13 Os 126/02
    Entscheidungstext OGH 04.12.2002 13 Os 126/02
    Vgl auch
  • 11 Os 89/04
    Entscheidungstext OGH 28.09.2004 11 Os 89/04
    Auch
  • 15 Os 14/05f
    Entscheidungstext OGH 03.03.2005 15 Os 14/05f
    Auch
  • 11 Os 7/05x
    Entscheidungstext OGH 08.03.2005 11 Os 7/05x
    Auch; Beisatz: Urteilsfeststellungen sind im Rahmen der Nichtigkeitsbeschwerde nur insoweit bekämpfbar, als hievon der Schuldspruch oder die Unterstellung unter einen bestimmten Strafsatz abhängt. Soweit ein darüber hinausgehender, nicht mehr subsumtionsrelevanter Schaden festgestellt wurde, kann er in diesem Umfang als Strafzumessungstatsache (§ 32 Abs 2 StGB) in der Strafberufung angefochten werden. (T1)
  • 13 Os 93/05h
    Entscheidungstext OGH 28.09.2005 13 Os 93/05h
    Vgl auch; Beisatz: Betrifft die unrichtige rechtliche Beurteilung bloß einen Strafzumessungsaspekt, so bietet sie keinen Anlass zu amtswegigem Einschreiten nach § 290 Abs 1 zweiter Satz StPO. (T2)
  • 14 Os 129/05k
    Entscheidungstext OGH 19.12.2005 14 Os 129/05k
    Vgl auch; Beisatz: Die genaue Höhe des eine Qualifikationsgrenze übersteigenden Schadens betrifft keine entscheidende Tatsache und kann daher nach Z 5 und 5a des § 281 Abs 1 StPO nicht erfolgversprechend gerügt werden. Ist die Schädigung nach Ansicht des Angeklagten geringer als vom Erstgericht angenommen, kann dieser Umstand jedoch - ohne Neuerungsverbot - als Berufungsgrund geltend gemacht werden. (T3)
  • 13 Os 132/05v
    Entscheidungstext OGH 15.02.2006 13 Os 132/05v
    Auch; Beis ähnlich wie T1; Beisatz: Erst dadurch, dass derartige unter dem Aspekt der Nichtigkeitsgründe irrelevante Tatumstände - ohne Beschränkung durch das im Verfahren über eine Nichtigkeitsbeschwerde geltende Neuerungsverbot - zum Gegenstand der Berufung gegen die Strafe gemacht werden können, wird dem Anspruch auf „Urteilswahrheit" - der sich solcherart auf das Verfahren als Ganzes bezieht - vollends Genüge getan. Denn einem für die vorgenommene rechtliche Unterstellung überflüssigen Tatsachensubstrat wird durch ein darauf Bedacht nehmendes Berufungsurteil die Spitze genommen. (T4)
  • 14 Os 115/07d
    Entscheidungstext OGH 02.10.2007 14 Os 115/07d
    Vgl auch
  • 14 Os 139/07h
    Entscheidungstext OGH 04.12.2007 14 Os 139/07h
    Vgl; Beisatz: Der Umstand, dass die Schädigung § 127 StGB nach Ansicht des Beschwerdeführers geringer als vom Erstgericht angenommen ist, kann - ohne Neuerungsverbot - als Berufungsgrund geltend gemacht werden. (T5)
  • 13 Os 165/07z
    Entscheidungstext OGH 12.03.2008 13 Os 165/07z
    Vgl
  • 15 Os 63/07i
    Entscheidungstext OGH 08.05.2008 15 Os 63/07i
    Vgl; Beis wie T3
  • 13 Os 166/08y
    Entscheidungstext OGH 17.12.2008 13 Os 166/08y
    Auch
  • 13 Os 93/09i
    Entscheidungstext OGH 15.10.2009 13 Os 93/09i
    Vgl
  • 14 Os 142/09b
    Entscheidungstext OGH 26.01.2010 14 Os 142/09b
    Auch
  • 13 Os 41/10v
    Entscheidungstext OGH 30.09.2010 13 Os 41/10v
    Vgl; Beis ähnlich wie T1; Beis ähnlich wie T3
  • 11 Os 155/10v
    Entscheidungstext OGH 13.12.2010 11 Os 155/10v
    Vgl; Beis ähnlich wie T3
  • 15 Os 155/10y
    Entscheidungstext OGH 15.12.2010 15 Os 155/10y
    Vgl auch
  • 11 Os 68/11a
    Entscheidungstext OGH 25.08.2011 11 Os 68/11a
    Vgl; Beis ähnlich wie T3
  • 11 Os 3/12v
    Entscheidungstext OGH 16.02.2012 11 Os 3/12v
    Auch; Vgl auch Beis wie T1
  • 15 Os 29/14z
    Entscheidungstext OGH 23.04.2014 15 Os 29/14z
    Auch
  • 15 Os 119/15m
    Entscheidungstext OGH 07.10.2015 15 Os 119/15m
    Auch; Beis wie T1; Beis wie T3
  • 14 Os 118/16h
    Entscheidungstext OGH 28.02.2017 14 Os 118/16h
    Auch; Beis wie T1; Beis wie T3
  • 12 Os 146/17p
    Entscheidungstext OGH 19.04.2018 12 Os 146/17p
    Vgl
  • 12 Os 46/18h
    Entscheidungstext OGH 21.06.2018 12 Os 46/18h
    Auch; Beis wie T3

Schlagworte

Kilogramm

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2002:RS0116586

Im RIS seit

27.07.2002

Zuletzt aktualisiert am

04.09.2018
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
Zurück Haftungsausschluss Vernetzungsmöglichkeiten

Sofortabfrage ohne Anmeldung!

Jetzt Abfrage starten