RS OGH 2002/8/6 14Os72/02, 13Os161/02, 11Os34/03, 14Os152/04, 14Os10/05k, 13Os17/05g, 14Os52/05m, 13

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 06.08.2002
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Norm

StPO §281 Abs1 Z5
StPO §281 Abs1 Z5a
StPO §345 Abs1 Z10a

Rechtssatz

Geht es der Mängelrüge um die gesetzlichen Grenzen, einschließlich des Missbrauchs der Beweiswürdigungsfreiheit (Willkürverbot), zielt die Tatsachenrüge (Z 5a) - von ihrer Eigenschaft als Aufklärungsrüge abgesehen - auf eine Bewertung deren Gebrauchs innerhalb der von Z 5 definierten formalen Grenzen und solcherart auf einen eigenständigen Ausspruch des Obersten Gerichtshofes nach Maßgabe deutlich und bestimmt bezeichneter, in der Hauptverhandlung vorgekommener Beweismittel. So gesehen kann in dem von der Erheblichkeitsschwelle bezeichneten Umfang unter der Bedingung und nach Maßgabe deutlich und bestimmt bezeichneter Beweismittel die Beweiswürdigung thematisiert werden, ohne dass sie den Tatrichtern jedoch entzogen wird (WK-StPO § 281 Rz 471, 472).

Entscheidungstexte

  • 14 Os 72/02
    Entscheidungstext OGH 06.08.2002 14 Os 72/02
  • 13 Os 161/02
    Entscheidungstext OGH 29.01.2003 13 Os 161/02
    Vgl
  • 11 Os 34/03
    Entscheidungstext OGH 29.04.2003 11 Os 34/03
    Auch; Beisatz: Die Beweiswürdigung darf in diesem Zusammenhang zwar thematisiert, nicht jedoch den nach mündlicher und unmittelbarer Beweiserhebung entscheidenden Tatrichtern entzogen und in diesem Umfang - wie dem Rechtsmittelgericht im Rahmen einer Berufung wegen Schuld gegen Urteile eines Einzelrichters - dem Obersten Gerichtshof zugewiesen werden. (T1)
  • 14 Os 152/04
    Entscheidungstext OGH 15.02.2005 14 Os 152/04
    Beisatz: Für die - nur im bezirksgerichtlichen Verfahren und im Verfahren vor dem Einzelrichter des Gerichtshofes I. Instanz vorgesehene - sog Schuldberufung genügt es im Gegensatz dazu, dass schlechthin die Richtigkeit der Feststellung der entscheidenden Tatsachen als Berufungspunkt bezeichnet wird (vgl § 467 Abs 2 erster Satz iVm § 464 Z 2 erster Fall StPO), wobei überdies Neuerungen zulässig sind. Anders als bei der nur gegen Urteile von Einzelorganen zulässigen Schuldberufung ist das Rechtsmittelverfahren vor dem Obersten Gerichtshof nicht mit erhöhten Garantien für die Urteilswahrheit im Tatsachenbereich ausgestattet. Dazu dient allein die unmittelbare, mündliche Beweisaufnahme vor einem aus mehreren Richtern bestehenden Spruchkörper in erster Instanz. (T2)
  • 14 Os 10/05k
    Entscheidungstext OGH 05.04.2005 14 Os 10/05k
    Vgl
  • 13 Os 17/05g
    Entscheidungstext OGH 30.03.2005 13 Os 17/05g
    Vgl auch; Beisatz: Der Sinn des Nichtigkeitsgrundes der Z 5a liegt keineswegs darin, den Obersten Gerichtshof zu veranlassen, beweiswürdigende Überlegungen des Rechtsmittelwerbers im Einzelnen gegen jene der Tatrichter abzuwägen, ohne sich - im Gegensatz zu diesen - einen unmittelbaren Eindruck von den vorgeführten Beweisen verschaffen zu können. Nur was im Tatsächlichen gleichsam den Ausruf provoziert: „Dieser Überzeugung kann man vernünftigerweise denn doch nicht sein!", kann mit diesem Nichtigkeitsgrund aufgrund deutlich und bestimmt bezeichneter, aktenkundiger Beweise geltend gemacht werden. Unterhalb dieser (besonderen) Erheblichkeitsschwelle bleibt die Beweiswürdigung allein den Tatrichtern vorbehalten (vgl auch Art 91 B-VG). (T3)
  • 14 Os 52/05m
    Entscheidungstext OGH 09.08.2005 14 Os 52/05m
    Vgl
  • 13 Os 59/05h
    Entscheidungstext OGH 27.07.2005 13 Os 59/05h
    Vgl
  • 13 Os 35/06f
    Entscheidungstext OGH 14.06.2006 13 Os 35/06f
    Vgl auch
  • 13 Os 38/06x
    Entscheidungstext OGH 14.06.2006 13 Os 38/06x
    Auch; nur: Nach Maßgabe deutlich und bestimmt bezeichneter, in der Hauptverhandlung vorgekommener Beweismittel. (T4)
  • 15 Os 30/06k
    Entscheidungstext OGH 18.05.2006 15 Os 30/06k
    Vgl auch; Beisatz: Urteilsnichtigkeit nach § 345 Abs 1 Z 10a StPO ist gegeben, wenn keine Verfahrensergebnisse ersichtlich sind, die die Annahmen der Laienrichter stützen, diese somit das ihnen nach § 258 Abs 2 zweiter Satz StPO gesetzlich zustehende Beweiswürdigungsermessen in geradezu unerträglicher Weise gebraucht haben (WK-StPO § 281 Rz 470, 490). (T5)
  • 11 Os 52/05i
    Entscheidungstext OGH 13.06.2006 11 Os 52/05i
    Vgl auch; Beis ähnlich T1
  • 15 Os 81/06k
    Entscheidungstext OGH 07.09.2006 15 Os 81/06k
    Vgl auch; Beisatz: Die bezeichneten aktenkundigen Umstände sind nicht dergestalt, dass davon die Rede sein kann, die Geschworenen hätten das ihnen nach § 258 Abs 2 zweiter Satz StPO gesetzlich zustehende Beweiswürdigungsmessen in einer Weise gebraucht, die aus Sicht des Obersten Gerichtshofs als erheblich bedenklich anzusehen wäre. (T6)
  • 13 Os 120/06f
    Entscheidungstext OGH 20.12.2006 13 Os 120/06f
    Vgl auch; Beis ähnlich T3
  • 14 Os 148/06f
    Entscheidungstext OGH 30.01.2007 14 Os 148/06f
    Vgl auch; Beis wie T5
  • 15 Os 14/07h
    Entscheidungstext OGH 29.03.2007 15 Os 14/07h
    Auch; Beis ähnlich T5
  • 11 Os 131/06h
    Entscheidungstext OGH 23.10.2007 11 Os 131/06h
    Vgl
  • 12 Os 154/07z
    Entscheidungstext OGH 21.02.2008 12 Os 154/07z
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T5
  • 14 Os 105/09m
    Entscheidungstext OGH 02.03.2010 14 Os 105/09m
    Auch
  • 15 Os 112/10z
    Entscheidungstext OGH 13.10.2010 15 Os 112/10z
    Vgl auch
  • 13 Os 12/10d
    Entscheidungstext OGH 17.02.2011 13 Os 12/10d
  • 15 Os 102/11f
    Entscheidungstext OGH 16.11.2011 15 Os 102/11f
    Vgl auch
  • 12 Os 117/12s
    Entscheidungstext OGH 30.01.2014 12 Os 117/12s
    Auch; Beis wie T3
  • 14 Os 87/14x
    Entscheidungstext OGH 28.10.2014 14 Os 87/14x
    Vgl auch
  • 14 Os 100/14h
    Entscheidungstext OGH 28.10.2014 14 Os 100/14h
    Vgl
  • 13 Os 5/15g
    Entscheidungstext OGH 25.02.2015 13 Os 5/15g
    Vgl auch
  • 14 Os 101/15g
    Entscheidungstext OGH 17.11.2015 14 Os 101/15g
    Auch
  • 11 Os 64/16w
    Entscheidungstext OGH 13.09.2016 11 Os 64/16w
    Auch
  • 12 Os 131/16f
    Entscheidungstext OGH 15.12.2016 12 Os 131/16f
    Auch
  • 12 Os 128/16i
    Entscheidungstext OGH 15.12.2016 12 Os 128/16i
    Auch
  • 12 Os 155/16k
    Entscheidungstext OGH 26.01.2017 12 Os 155/16k
    Auch
  • 12 Os 45/17k
    Entscheidungstext OGH 13.07.2017 12 Os 45/17k
    Auch
  • 13 Os 54/17s
    Entscheidungstext OGH 06.09.2017 13 Os 54/17s
    Auch
  • 12 Os 115/17d
    Entscheidungstext OGH 18.01.2018 12 Os 115/17d
    Auch
  • 12 Os 58/18y
    Entscheidungstext OGH 23.08.2018 12 Os 58/18y
    Vgl
  • 11 Os 116/20y
    Entscheidungstext OGH 15.01.2021 11 Os 116/20y
    Vgl
  • 15 Os 8/21x
    Entscheidungstext OGH 24.03.2021 15 Os 8/21x
    Vgl
  • 13 Os 135/21h
    Entscheidungstext OGH 16.02.2022 13 Os 135/21h
    Vgl
  • 13 Os 35/22d
    Entscheidungstext OGH 18.05.2022 13 Os 35/22d
    Vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2002:RS0116733

Im RIS seit

05.09.2002

Zuletzt aktualisiert am

27.06.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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