RS OGH 2002/9/19 8ObS195/02p, 8ObS22/04z, 8ObS22/05a, 8ObS14/06a, 8ObS18/06i, 8ObS22/07d, 8ObS4/08h,

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 19.09.2002
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Norm

IESG §1 Abs1
IESG §1 Abs2
IESG idF BGBl I 142/2000 §3a Abs1

Rechtssatz

Im Hinblick auf die Neuregelung des § 3a IESG bereits in der Fassung der Novelle BGBl I 142/2000 wird nunmehr regelmäßig im Rahmen des Fremdvergleiches allein aus der zeitlichen Komponente ein bedingter Vorsatz zum Missbrauch der Sicherungseinrichtung wohl kaum mehr zu erschließen sein.

Entscheidungstexte

  • 8 ObS 195/02p
    Entscheidungstext OGH 19.09.2002 8 ObS 195/02p
  • 8 ObS 22/04z
    Entscheidungstext OGH 20.01.2005 8 ObS 22/04z
    Beisatz: Im Einzelfall kann allerdings dann, wenn zu dem "Stehenlassen" der Entgeltansprüche weitere Umstände hinzu treffen, die konkret auf den Vorsatz des Arbeitnehmers schließen lassen, das Finanzierungsrisiko auf den Insolvenzausfallgeld zu überwälzen, trotzdem die Geltendmachung von Ansprüchen auf Insolvenzfondsausfallgeld missbräuchlich sein. (T1)
  • 8 ObS 22/05a
    Entscheidungstext OGH 16.11.2005 8 ObS 22/05a
    Beis wie T1; Beisatz: Dies steht nicht im Widerspruch zur Entscheidung des Gerichtshofes der Europäischen Gemeinschaften vom 11.9.2003 in der Rechtssache Walcher zu C-201/01, da auch dort ausgesprochen wurde, dass Missbrauchsfälle iSd Art 10 der RL80/987/EWG ausgeschlossen werden können. (T2)
    Beisatz: Hier: Gewährt der Fond unter ausdrücklicher Bezugnahme auf § 1 Abs 2 des IESG Insolvenzausfallgeld, geht er -ungeachtet der (später geäußerten) Rechtsmeinung, dass nur die „Mindestsicherung" iSd RL80/987/EWG zustehe - davon aus, dass gerade kein von der Entscheidung des EuropäischenGerichtshofes in der RechtssacheWalcher (C-201/01) nicht berührter Missbrauchsfall im Sinn der bisherigen Judikatur des Obersten Gerichtshofes vorliegt, da in einem solchen Fall ja überhaupt kein Anspruch auf Insolvenzausfallgeld besteht. Deshalb sind auch die anteiligen (akzessorischen) Kosten zur zweckentsprechenden Rechtsverfolgung des bescheidmäßig zugesprochenen Betrags gesichert. (T3)
  • 8 ObS 14/06a
    Entscheidungstext OGH 21.09.2006 8 ObS 14/06a
  • 8 ObS 18/06i
    Entscheidungstext OGH 23.11.2006 8 ObS 18/06i
    Beis wie T1
  • 8 ObS 22/07d
    Entscheidungstext OGH 30.08.2007 8 ObS 22/07d
    Auch; Beis wie T1; Beisatz: Hier waren der Kläger und seine Ehegattin an der Arbeitgeber-GmbH beteiligt, der Kläger hatte eine maßgebliche Stellung in dem Unternehmen und es war die Insolvenzsituation des Unternehmens schon etwa 1 1/2 Jahre vor Eintritt der Insolvenz erkennbar (Überwälzung des Finanzierungsrisikos bejaht). (T4)
  • 8 ObS 4/08h
    Entscheidungstext OGH 28.04.2008 8 ObS 4/08h
    Auch; Beis wie T1; Beis wie T2
  • 8 ObS 12/11i
    Entscheidungstext OGH 30.08.2011 8 ObS 12/11i
    Auch; Beis wie T1
  • 8 ObS 20/11s
    Entscheidungstext OGH 20.01.2012 8 ObS 20/11s
    Auch
  • 8 ObS 2/14y
    Entscheidungstext OGH 27.02.2014 8 ObS 2/14y
    Vgl auch; Beis wie T1
  • 8 ObS 5/15s
    Entscheidungstext OGH 27.05.2015 8 ObS 5/15s
    Vgl auch
  • 8 ObS 5/17v
    Entscheidungstext OGH 25.10.2017 8 ObS 5/17v
    Auch
  • 8 ObS 4/20a
    Entscheidungstext OGH 29.06.2020 8 ObS 4/20a
    Beis wie T1

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2002:RS0116935

Im RIS seit

19.10.2002

Zuletzt aktualisiert am

20.08.2020
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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