RS OGH 2004/4/7 13Os14/04, 13Os135/03, 13Os17/06h, 12Os25/07d, 15Os85/07z, 13Os162/08k, 13Os124/10z,

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 07.04.2004
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Norm

StPO §260 Abs1 Z2
StPO §270 Abs2 Z4
StPO §270 Abs2 Z5
StPO §281 Abs1 Z10 A
StPO §345 Abs1 Z12

Rechtssatz

Weist ein Urteil in Hinsicht auf die durch das Verhalten des Angeklagten begründete strafbare Handlung einen Widerspruch zwischen Tenor und Gründen auf, weil das Erkenntnis über die Schuldfrage (§§ 270 Abs 2 Z 4, 260 Abs 1 Z 2 StPO) eine andere strafbare Handlung bezeichnet als jene, die der rechtlichen Beurteilung in den Gründen (§ 270 Abs 2 Z 5 StPO) zufolge verwirklicht wurde, kommt der materielle Nichtigkeitsgrund nach § 281 Abs 1 Z 10 StPO in Betracht. Dessen Bezugspunkte sind der Ausspruch darüber, welche strafbare Handlung durch die als erwiesen angenommenen Tatsachen begründet wird (§ 260 Abs 1 Z 2 StPO), und die Feststellungen in den Entscheidungsgründen (§ 270 Abs 2 Z 5 StPO) des Urteils.

Entscheidungstexte

  • 13 Os 14/04
    Entscheidungstext OGH 07.04.2004 13 Os 14/04
  • 13 Os 135/03
    Entscheidungstext OGH 06.10.2004 13 Os 135/03
    Vgl
  • 13 Os 17/06h
    Entscheidungstext OGH 05.04.2006 13 Os 17/06h
    Vgl; Beisatz: Hier: Den Wahrsprüchen zugrunde liegende entscheidende Tatsachen, die zueinander in Widerspruch stehen, erfordern in amtswegiger Wahrnehmung (hier:) des Nichtigkeitsgrundes nach § 345 Abs 1 Z 12 StPO die Aufhebung der Wahrsprüche. (T1)
  • 12 Os 25/07d
    Entscheidungstext OGH 12.04.2007 12 Os 25/07d
    Vgl; Beisatz: Eine Undeutlichkeit auf der Feststellungsebene (Mängel an Feststellungen), die eine Subsumtion des im Wahrspruch dargestellten Sachverhaltes zur angenommenen Qualifikation nicht zulässt, zwingt im geschworenengerichtlichen Verfahren in amtswegiger Wahrnehmung des Nichtigkeitsgrundes nach § 345 Abs 1 Z 12 StPO zur Aufhebung des davon betroffenen Teils des Wahrspruchs und der darauf beruhenden rechtlichen Beurteilung im Schuldspruch, zumal es den Geschworenen obliegt, die Verfahrensergebnisse dahin zu bewerten, ob die Sachverhaltsvoraussetzungen für die von der Anklagebehörde angestrebte Qualifikation vorliegen oder nicht. (T2)
  • 15 Os 85/07z
    Entscheidungstext OGH 06.09.2007 15 Os 85/07z
    Auch
  • 13 Os 162/08k
    Entscheidungstext OGH 17.12.2008 13 Os 162/08k
    Vgl; Beisatz: Rechtsrüge (Z 9) und Subsumtionsrüge (Z 10) stellen auf einen Vergleich des Schuldspruchs (§ 260 Abs 1 Z 2 StPO) mit den Feststellungen der Entscheidungsgründe (§ 270 Abs 2 Z 5 StPO) ab (WK-StPO § 281 Rz 269). (T3)
  • 13 Os 124/10z
    Entscheidungstext OGH 16.12.2010 13 Os 124/10z
    Auch; Beis ähnlich wie T3; Beisatz: Und nicht mit dem Referat der entscheidenden Tatsachen im Urteilstenor (§ 260 Abs 1 Z 1 StPO). (T4)
  • 15 Os 105/13z
    Entscheidungstext OGH 21.08.2013 15 Os 105/13z
    Vgl
  • 21 Ds 3/20h
    Entscheidungstext OGH 15.12.2021 21 Ds 3/20h
    Vgl; Beis wie T3; Beis wie T4

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2004:RS0118775

Im RIS seit

07.05.2004

Zuletzt aktualisiert am

01.03.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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